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Auswanderung der Familie Andreas Jordan von Oberaußem nach Amerika

Eine Ausarbeitung von Ulrich Reimann, Juli 2021


Drückende Lebens- und Arbeitsverhältnisse, hohe Steuern sowie politische und religiöse Intoleranz, brachten im 19. Jahrhundert viele Menschen in Europa dazu, ernsthaft darüber nachzudenken, ihrer Heimat den Rücken zu kehren.

Gezielt eingesetzte Amerikanische Agenten schürten bei den Auswanderungswilligen die Vorstellungen von ökonomischen Erfolgsaussichten, sowie religiöser und politischer Selbstbestimmung. Es hieß außerdem, Land für neue Siedler wäre in Amerika billig oder sogar frei.

Schnell verbreitete sich in den Jahren 1840 –1850, auch, im damals dem Staat Preußen zugehörigen Oberaußem, der Mythos von unbegrenzten Möglichkeiten in der "Neuen Welt".

Es ist also kein Wunder, dass so viele von der deutschen Bevölkerung die Chance ausnutzten, sich zu verbessern.

Alleine zwischen 1850 und 1870 verließen etwa zwei Millionen Deutsche ihre Heimat, zumeist in Richtung USA. Fast die Hälfte von ihnen wanderte in den Jahren bis 1855 aus.

Die Staaten von Amerika, der Traum der Oberaußemer Auswanderer-Familie Jordan, Karte um 1854
Statistik zur Einwanderung in die USA

Auch der Oberaußemer Ackerer Andreas Jordan und seine Frau Anna Clara geb. Cremer, hatten wohl nach gründlicher Abwägung ihrer Lage, für sich und ihre fünf noch lebenden Kinder, bessere Lebensmöglichkeiten in der Neuen Welt gesehen und  waren als erste Oberaußemer Familie dem amerikanischen Werben gefolgt und 1852 in die USA ausgewandert.


Andreas Jordan wurde am 20. Mai 1812 in Kirchtroisdorf bei Bedburg, nahe Köln, im damaligen Staate Preußen (heute Deutschland) geboren.

Seine Eltern waren der am 22.11.1776 in Auenheim, als Sohn der Eheleute Andreas Jordan und Maria Ursula Meisen, geborene Tagelöhner Wilhelm Jordan und die am 11.07.1784 in Kirchtroisdorf, als Tochter der Eheleute Andreas Friedt und Margaretha Clemens, geborene Maria Catharina Friedt.

Wilhelm Jordan und Maria Catharina Friedt hatten am 26.01.1805 in Bedburg geheiratet. Erst durch diese Ehe kam der Name Jordan nach Kirchtroisdorf.

Anfangs hat das Ehepaar wohl in Kirchtroisdorf gelebt. Wahrscheinlich nach der Geburt des Sohnes Andreas, war die Familie Jordan nach Auenheim umgesiedelt.

Über die Kindheit und Jugendzeit von Andreas Jordan, sowie sein Leben als junger Mann ist wenig bekannt. Es könnte sein, das Andreas, bei Besuchen in Oberaußem lebender Verwandten, oder bei dortigen Arbeiten als Tagelöhner, die am 11.04.1815 in Oberaußem, als Tochter der Eheleute Christoph und Margarethe Cremer geb. Sturm geborene, Anna Clara Cremer kennengelernt hat.

Am 26.02.1838  haben Andreas Jordan und Anna Clara Cremer in der einstigen, kleinen Oberaußemer Pfarrkirche auf dem Tonnenberg geheiratet. Nach der Hochzeit hat das Ehepaar wohl auf dem Anwesen Cremer bei ihren Eltern in Oberaußem gelebt.


Die junge Familie wuchs schnell.

Laut den offiziellen Kirchenbüchern der Pfarrgemeinde St. Vinzentius, bekamen Andreas und Clara Jordan in Oberaußem insgesamt sieben Kinder, die alle in der Pfarrkirche auf dem Tonnenberg katholisch getauft wurden und zwei davon bereits als Kleinkinder in Oberaußem verstarben. Die Oberaußemer Kinder waren:

Margarethe Jordan, * 26.08.1838 Oberaußem - + 14.10.1838 Oberaußem

Sigismund Jordan, * 19.11.1839 Oberaußem - + 1862 im Bürgerkrieg, USA

Anna Margarethe Jordan, * 08.04.1843 Oberaußem - + 24.11.1843 Oberaußem

Johannes Heinrich Jordan, * 16.01.1845 Oberaußem - + 09.02.1916 Plymouth, USA

Anna Sibille Jordan, * 30.10.1848 Oberaußem - + 11.02.1920 Parkstone, USA

Maria Catharina Jordan, * 30.10.1848 Oberaußem - + 1865 Medina, USA

Anna Margarethe Jordan, * 20.09.1851 Oberaußem - + Juni 1852 auf See


Nach der Auswanderung bekamen Andreas und Clara Jordan in den USA noch ein achtes gemeinsames Kind, Elizabeth Jordan, * 10.08.1857 - + 10.05.1935 Medina, USA


Ein heutiger Nachkomme des Paares in den USA, spricht dagegen von 10 Kindern in Oberaußem und einem weiteren, Elizabeth, in den Vereinigten Staaten. Er gibt in seinen Aufzeichnungen auch an, daß fünf der in Oberaußem geborenen Kinder bereits in jungen Jahren dort verstorben währen. Dies entspricht allerdings nicht den Eintragungen in den offiziellen Kirchenbüchern der Pfarrgemeinde St. Vinzentius Oberaußem.

 

Den tatsächlichen Grund für die tiefgreifende Entscheidung der Eheleute Jordan, in der Heimat alles aufzugeben und nach Amerika auszuwandern, kennen wir heute nicht. Man kann aber davon ausgehen, daß sie es sich nicht leicht gemacht haben und letztendlich aber von der Richtigkeit ihres Handelns überzeugt, die Reise voller Zuversicht auf ein besseres Leben angetreten haben.


Die Reise nach Amerika

Auswanderer-Karte 1852
Der Hafen Liverpool um 1852

 

So unterschiedlich die Lebensverhältnisse der Menschen die in die USA wollten auch waren, jeder musste an die Küste, denn das ersehnte Ziel war damals ausschließlich per Schiff erreichbar.

Für deutsche Auswanderer waren seinerzeit vier große Auswandererhäfen relevant:

Le Havre an der Atlantikküste,

die beiden großen deutschen Häfen Bremerhaven und Hamburg,

sowie als zusätzliche Route, der Weg über den Kanal an die süd-, südöstliche englische Küste und von da aus weiter zum Überseehafen Liverpool an der Westküste Englands.

Schon ab Mitte des 17. Jahrhunderts reisten von dort regelmäßig Auswandererschiffe nach Nordamerika ab.

1852 war ein Rekordjahr für Auswanderer, die über Liverpool gereist sind. In 925 Schiffen verließen 229.099 Menschen diesen Hafen. 187.962 davon segelten in die Vereinigten Staaten, wobei 31.600 dieser Summe Deutsche waren.

Um diese Zahlen etwas zu relativieren, im Jahr 1850 betrug die Gesamtbevölkerung von New York City etwas mehr als eine halbe Million.

In Liverpool und den übrigen Überseehäfen hatten es die Auswanderer nicht leicht. Sobald ein Auswanderer in Liverpool ankam, wurde er mit Plakaten bombardiert, auf denen für die Überfahrt auf verschiedenen Paketschiffen geworben wurde. Die Plakate bedeckten regelrecht die Wände der Stadt.

Wenn die Auswanderer ihre Fahrkarten nicht vor ihrer Ankunft gekauft hatten, mussten sie das bestmögliche Schnäppchen für ihre Passage finden. Der Wettbewerb zwischen den Passagiermaklern war hart, die Preise konnten von Tag zu Tag oder von Stunde zu Stunde sehr unterschiedlich sein. Im Jahre 1850 lagen die Preise für Personen ab 14 Jahren nur für eine Fahrkarte im Zwischendeck zwischen 17 und 20 Dollar und bei 10 bis 15 Dollar für Kinder unter 14 Jahren. Es gab aber auch die Möglichkeit der kompletten Reiseabwicklung über einen Reiseveranstalter. So verlangte beispielsweise ein Mr. Sabel, 1852, cirka 5 Pfund, also etwa 25 Dollar für die Reise von Liverpool nach New-York, wobei es sich bei ihm aber um ein Gesamtreisepreispaket handelte, das auch die Passage von Deutschland nach Liverpool beinhaltete. Über die Fahrkarten hinaus erhielten seine Kunden zusätzlich "Kost, Logis, Bettzeug, Kochutensilien plus Lebensmittel.

10.766 deutsche Passagiere, also etwas mehr als ein Drittel der geschätzten Zahl der Deutschen, die 1852 Liverpool in Richtung USA verließen, machten ihre Reise mit der Firma Sabel“


Mit einem solchen Dreimast-Großsegler fuhr auch die Außwandererfamilie Jordan 1852 von Liverpool nach New York

Für viele Auswanderer dieser Zeit, begann die strapaziöse Reise von ihrem Heimatort zu dem ausgewählten Überseehafen mit einer Postkutschenfahrt oder sogar zu Fuß.

Für die Familie Jordan, war unter Zugrundelegung der im Jahre 1852 bereits vorhandenen Reisemöglichkeiten und noch erhaltener Dokumente, die aussagen, daß sie von Liverpool aus nach New-York gefahren sind, folgendes Anreiseszenario möglich und ist auch wahrscheinlich gewesen.

Von Oberaußem aus fuhr die damals siebenköpfige Familie Jordan, bestehend aus Andreas Jordan, seiner Frau Anna Clara geb. Cremer, sowie den fünf Kindern Sigismund, Johannes Heinrich, die Zwillinge Anna Sibille und Maria Catharina, sowie Anna Margarethe, mit einem Fuhrwerk zu dem an der seit 1839 schon bestehenden Bahnstrecke Köln-Aachen gelegenen Bahnhof Horrem. Von dort aus ging es mit der Eisenbahn wahrscheinlich nach Rotterdam. Mit einem Schiff fuhren sie von dort aus weiter über den Kanal nach Hull und mit der Eisenbahn weiter nach Liverpool, dem indirekten Auswanderungshafen an der englischen Westküste.

Wahrscheinlich hatten auch sie vor Reiseantritt lange überlegt, ob sie die Überfahrt nach Amerika mit einem Dampfschiff oder einem Segelschiff machen sollten.

Wie in den anderen europäischen Häfen, entwickelten sich die Dampfschiffe auch in Liverpool erst allmählich zum vorrangigen Transportmittel der Auswanderer.

Trotz der langen Reise und der Beschwerlichkeiten, die auf Segelschiffen deutlich größer waren, nahmen um 1852 die meisten Auswanderer diese noch in Kauf - die Passage per Segelschiff war einfach preiswerter.

Die Überfahrt mit einem Dreimaster über Liverpool an die Ostküste der USA bis nach New York kostete 1852, je Erwachsene 72 Gulden und 58 pro Kind. Über die Kosten für Säuglinge liegen keine Informationen vor. Wahrscheinlich wurden schon damals Kleinkinder unentgeltlich befördert.

Das bedeutete für die Familie Jordan ca. 380 Gulden alleine für die Schiffsreise.


Ob die Familie Jordan ein Komplett-Reisepaket wie das der Firma Sabels für ihre Reise genutzt hat, ist unbekannt.

Gemäß einer vorhandenen Passagierliste ist es aber Fakt, daß die Familie Jordan mit dem Großsegler „Eudocia“ von Liverpool aus gereist ist.

 

Wie alle Emigranten die von Liverpool abreisen wollten, mußten auch die Jordans, bevor sie an Bord ihres Schiffes gehen durften, sich von der medizinischen Inspektorenstelle "Doctor es Shop" untersuchen lassen.

Das englische Recht verlangte damals, dass alle Passagiere, die das Land verlassen, frei von ansteckenden Krankheiten sein mußten. Nach erfolgter Untersuchung wurde das Schiffsticket abgestempelt, damit der Passagier auf das Schiff gelangen konnte.


Hier ließ die Familie Jordan sich medizinisch untersuchen, bevor sie an Bord der Eudocia durften
Auf den Großseglern galten um 1852 strenge Regeln

Leider findet man zur „Eudocia“ nur wenige Informationen. Der 1009 Tonnen Großsegler wurde damals als Auswandererschiff auf den Routen von Liverpool nach New-York und nach New-Orleans eingesetzt.

Bei der Reise der Familie Jordan war D. Robertson der Master (Kapitän) der Eudocia.

Laut Passagierliste hatte das Schiff in Liverpool insgesamt 445 Passagiere an Bord genommen. Unter den Listen-Nummern 45 – 49 findet  sich fünf mal der Name Jordan und zwar:

Nr. 45 – Andreas Jordan, männlich, Alter 39

Nr. 46 – Clara Jordan, weiblich, Alter 36

Nr. 47 – Siggismund Jordan, männlich, Alter 11

Nr. 48 – Johanna Jordan, weiblich, Alter 7

Nr. 49 – Catharina Jordan, weiblich, Alter 3

 

Dies bedeutet, daß die Eintragungen zur Familie Jordan in der Passagierliste der Eudocia, zu den in Liverpool an Bord und den in New – York von Bord gegangenen Familienmitgliedern nicht ganz korrekt sind.

Laut den Überlieferungen sind nicht fünf sondern sieben Personen der Familie Jordans in Liverpool an Bord der Eudocia gegangen, von denen sechs am 29.06.1852 den Hafen New – York erreichten und in die USA einreisten.

Die Liste mußte auch Informationen, zu den Passagiere enthalten, die während der langen Reise – sie dauerte mehr als 50 Tage -, an Bord verstorben sind. Laut späteren Erzählungen von Andreas Jordan, betraf dies traurige Schicksal auch seine Familie. Eines ihrer Kinder, damals nur wenige Monate alt, hatte die Strapazen an Bord nicht überlebt und ein Seemannsgrab erhalten. Auch dies ist in der Passagierliste der Eudocia nicht vermerkt.

Laut persönlichen Aufzeichnungen von späteren Familienmitgliedern, die auch durch die Fakten der weiteren Geschichte der Familie in den USA belegt sind, waren es tatsächlich, Andreas Jordan, seine Frau Anna Clara geb. Cremer sowie die Kinder Sigismund, Johann Heinrich und die Zwillinge Anna Sibille und Maria Katharina, die am 29. Juni 1852, nach mehr als sechs Wochen, auf See, bei Übelkeit, schlechtem Essen und verdorbenem Wasser, aber auch angeregt durch bisher nie Gesehenes wie Wale, Seeschlangen und Eisberge, mit dem Großsegler Eudocia in New-York angekommen sind.

Eigentlich hatte jeder Kapitän, eines in New -York angekommenen Auswandererschiffes die Verpflichtung, der Einwanderungsbehörde eine exakte Passagierliste, für deren Richtigkeit er mit seinem Namen und der eigenhändigen Unterschrift bürgte, zu übergeben. Wie man aber anhand der vorbeschriebenen Unkorrektheiten im Falle der Familie Jordan sieht, scheinen es die Kapitäne der Einwanderungsschiffe und letztendlich auch die amerikanischen Einwanderungsbehörden nicht immer allzu genau genommen zu haben. Vielleicht war es aber auch schon damals möglich, einiges inoffiziell, mittels ein paar Dollar zu regeln, zu legalisieren und damit die eigene Kasse etwas aufzubessern???


Bei dem Schiff der Jordans handelte es sich um den Dreimaster "ENDOCIA"

Nachfolgend einige Ausschnitte aus der Passagierliste des Schiffes zur Reise von Liverpool nach New York, Anfang Mai bis zum 29. Juni 1852. Sie belegen, daß die Familie Jordans unter den Passagiernummern 45 - 49 mit an Bord war und in New York angekommen ist.

 

Laut erhaltener Berichte von Amerikaeinwanderern der 1850ger Jahre, erhielten die Passagiere der Einwanderungsschiffe, vor der Ankunft im Hafen von New-York, von der Schiffsleitung, neben den grundsätzlichen Informationen zu den Formalitäten, auch wichtige allgemeine Verhaltungsratschläge.

Einer der wichtigsten Ratschläge war: „Geht nicht vom Schiff, bevor alle Formalitäten erledigt sind!“. Der Grund hierfür waren die sogenannten „runners“, die mit allen möglichen Tricks versuchten, den Neuankömmlingen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sie waren straff in Gruppen organisiert, die sich zum Teil heftig bekämpften. Erst als 1855 in Castle Garden die erste Einwanderersammelstelle errichtet wurde, gelang es der amerikanischen Regierung, das Runnerunwesen einzudämmen.

Es ist davon auszugehen, daß auch die Einwanderer auf der Eudocia von den Runnern nicht verschont blieben, als sie mit dem Dampfboot an Land gebracht wurden, nachdem die damals vorgeschriebene Quarantänezeit abgelaufen und die Zollformalitäten erledigt waren.

Ein deutscher Auswanderer des Jahres 1852, namens Heinrich Georg, schrieb zum Thema Runners wie folgt:

„Der ärgste deutsche Feuerlärm ist kein Vergleich gegen das Durcheinanderschreien der Herde Runner, Agenten, Schläger, Diebe, Fuhrleute, Wirthe ec., die aus allen Ecken auf das Dampfschiff steigen, sich selbst auf das fürchterlichste zanken, die schlechtesten Schweinigkeiten vorwerfen, und das alles in deutscher Sprache, dass einem Hören und Sehen vergehen sollte.“


Aber auch beim Kauf der Tickets für die Weiterreise war Vorsicht geboten. Um unnötige Vermittlergebühren zu sparen, besorgte man sich diese am besten direkt am Bahnhof oder auf den Dampfbooten, deren Bestimmungsorte groß an den Schiffen angeschrieben waren.


Das Leben der Familie Andreas Jordan in einem neuen Land

 

Nach Erledigung der Einwanderungsformalitäten und  der wahrscheinlichen, ärztlichen Gesundheitskontrollen, reiste die nun noch sechsköpfige Familie Jordan weiter nach Newark im Staate New Jersey. Dort blieben sie nur für kurze Zeit. Bereits Anfang 1853 wechselten sie in den Staat Illinois. Wie sie nach New Jersey und weiter nach Illinois kamen, mit Schiff oder Eisenbahn, ist nicht überliefert. Der genaue Ort in Illinois, an dem sie sich 1853 niederließen und welche Art von Arbeit Andreas Jordan zum Lebensunterhalt anfangs ausübte, ist zur Zeit auch nicht bekannt.

Überliefert ist aber, daß die Jordans fast drei Jahre in Illinois lebten. Wahrscheinlich nicht allzu erfolgreich, denn Anfang 1855  beschloß die Familie Jordan eine Umsiedlung in den 1849 neu gegründeten Staat Minnesota. Andreas und Clara Jordan sahen dort für sich und ihre Familie die bessere Zukunftsperspektive. Das neue Ziel in Minnesota war die Anfang 1855, am Nordufer des heutigen Parkers Lake, gegründete Stadt Plymouth.

Im Frühjahr des Jahres 1855 brach die Familie Jordan, mit ihrem gesamten Hab und Gut, in einem Planwagen von Illinois nach Minnesota auf. Diese sicherlich beschwerliche und wegen der Indianer auch gefährliche Reise, dauerte mehrere Monate. Es ist überliefert, dass sie im Herbst 1855 in Plymouth ankamen.

Andrew Jordan, so wurde er inzwischen genannt, machte sich sofort auf die Suche nach einem Grundstück, auf dem sie sich niederlassen konnten. Er wählte ein Grundstück in einem Viertel der Sektion 18 in Plymouth Township. Noch im selben Jahr reichte er einen Homestead-Claim (Bauantrag) für dieses Grundstück ein. Natürlich stand für die Familie fest, daß sie ihr neues Heim selbst errichten würde. Noch vor Einbruch des Winters hatte Andrew das für eine kleine Hütte erforderliche Holz geschlagen, die Stämme behauen und die Hütte am südwestlichen Ufer, des so genannten Jordan Lake gebaut. Dieser See ist heute trockengelegt. Übrig geblieben ist ein sumpfiges Moor. Zu der Zeit als Andrew die Hütte baute, war es ein recht großer See, mit einer kleinen, westlich der Jordan-Hütte gelegenen Insel. Es wird berichtet, dass der Fischfang im See gut war und viele der Familienmahlzeiten von den dort gefangen Fischen stammten.

Die Wahl des Standorts für die Hütte hatte auch noch eine weitere praktische Seite, man hatte einen Waschplatz für die Familie sowie eine Wasserstelle für das Vieh und die Hühner. Außerdem gab es in dem bewaldeten Gebiet reichlich Wild, darunter Bären und Hirsche. Es ist überliefert, daß Andrew ein begeisterter Jäger war und die Familie neben den gefangenen Fischen auch zu einem guten Teil mit allen Arten von Wild versorgte.

Die Jordans gehörten 1855, als Siedler im Dakotaland, wohl noch zu den Pionieren der neuen Siedlung Plymouth.


Die ursprünglichen Siedler im Raume der neuen Siedlung Plymouth waren die Dakota-Sioux-Indianer. Einer ihrer bekanntesten großen Häuptlinge war Sitting Bull. Der erste weiße Siedler in dieser Gegend war 1848 Antoine LeCounte, der 1852 hier sesshaft wurde und die erste Hütte baute.

Indianer waren in der Gegend recht häufig anzutreffen und von den ersten weißen Siedlern gefürchtet. Obwohl es laut Überlieferung keine Vorfälle gab, bei denen ihr Eigentum oder die Familie zu Schaden kamen, fürchteten auch die Jordans sich ständig vor deren Erscheinen. Man war sich nie sicher, ob die Indianer freundlich oder feindlich gesinnt waren und da niemand ihre Sprache beherrschte, wusste man nie genau, welche Absichten sie hatten.


In der 1. Jordan-Hütte in Plymouth wurde am 10. August 1857 Elizabeth Jordan geboren. Sie war das letzte der gemeinsamen Kinder von Andreas Jordan und seiner 1. Frau Anna Clara geb. Cremer.

Zugleich war Elizabeth das erste Kind von Andreas, das in Amerika geboren wurde.


Im Jahr 1858, wurde das Territorium von Minnesota offizieller US-Staat. Wie von der Verfassung der Vereinigten Staaten vorgegeben, trafen sich am 19. April 1858, Bürger der neu gegründete Siedlung Plymouth, zur Wahl der erforderlichen  Amtspersonen. Hierbei ernannte man Andrew Jordan zum ersten Constable von Plymouth Township. Dieses  Amt bekleidete er mehrere Jahre lang. Genaue Daten zu seiner Amtszeit sind in den noch erhaltenen Dokumenten nicht verzeichnet.


Entsprechend, der neuen Gesetze von Minnesota, erwarb Andrew am 23. November 1860 das Eigentum an dem von ihm bereits seit Ende 1855 genutzten Grundstück. Die Aufzeichnungen zeigen, dass das Grundstück von ihm an diesem Datum gekauft wurde, aber da er bereits 1855 Homestead-Rechte eingereicht hatte, wird vermutet, dass eine Gebühr an den Staat gezahlt werden musste.

Noch im selben Jahr hatte Andrew damit begonnen, die Stämme für ein neues Gehöft zu fällen und zu behauen. Alle Schneide- und Sägearbeiten wurden von Hand ausgeführt. Die beim Hausbau verwendeten Stämme waren aus Rot- oder Weißeiche.

Der Standort der 120 Acres großen neuen Farm befand sich auf der Südseite der Medina/ Perkinsville Road, an der Grenze zwischen den Townships Plymouth und Medina, etwa eine dreiviertel Meile westlich des Highway 101. Das Wohnhaus wurde im Jahr 1861 fertiggestellt. Es war eine Holzrahmenkonstruktion mit einem Dachstuhl aus Holzsparren. Das Dach selbst war mit Dachbrettern und Holzschindeln gedeckt. Die Seitenwände umhüllte eine Bretter-Verschalung. Die Gesamtkonstruktion galt als neue Bauart und wurde Vorläufer vieler späterer Gebäude.

Im Sommer 1861 zog Andrew mit seiner Familie in das neue Haus, wo sie bis zum Tod seiner Frau Clara, 2. November 1867, gemeinsam lebten. Clara wurde auf dem Holy Name Cemetery in Medina, Hennepin , Minnesota, begraben.


Etwa nach vier Jahren, heiratete der inzwischen 59-jährige Andrew Jordan, in 2. Ehe, am 23.06.1871 die am 19. April 1852 in Sittard, Holland, geborene, damals erst 19-jährige Gertrude Timmers. Sie war 1862 im Alter von zehn Jahren mit ihren Eltern, auch auf einem Schiff des alten Typs (Großsegler), in die Vereinigten Staaten gekommen. Es ist bekannt, dass ihre Überfahrt ebenfalls 59 Tage dauerte.

Trotz des großen Altersunterschiedes, Andrew war ja 40 Jahre älter als seine 2. Frau, wurden in dieser Ehe noch acht Kinder geboren. Alle acht Kinder, wurden auf dem alten Gehöft geboren. Es waren:

Katherine Jordan wurde 1872 geboren. Im Alter von vier Jahren starb sie an den Folgen eines Unfalls bei der Getreideernte mit einem Mähdrescher. Der Unfalltod von Katherine war neben dem Tod eines seiner Kinder aus der 1. Ehe, während der Schiffsreise, ein weiteres schreckliches Ereignis im Leben von Andrew Jordan. Bei dem Unfall hatte er selbst den Mähdrescher bedient. Es war einer der ersten, pferdegezogenen Mähdrescher jener Zeit. Andrew hatte das kleine Mädchen, das in das Getreidefeld gelaufen war, zu seinem Leidwesen einfach nicht gesehen. Als der Mähdrescher über das Kind hinwegfuhr, amputierte dieser ihr beide Beine. In jenen Tagen war medizinische Hilfe kaum bekannt oder verfügbar. Das Kind verblutete und starb in den Armen seines Vaters.

Anna Jordan, sie wurde am 13. Januar 1874 geboren. Am 5. Mai 1889 heiratete sie Joseph Kloeckner. Das Ehepaar lebte viele Jahre lang in dem alten Blockhaus an der Perkinsville Road. Später, um 1915, zogen sie nach Wayzata und wiederum später nach Minneapolis, wo Anna starb. Die beiden hatten acht Kindern.

Andrew Jordan, er wurde am 30. Dezember 1876 geboren. Bis etwa 1910 lebte er bei seinen Eltern und bewirtschaftete das alte Gehöft. Am 4. Oktober 1910 heiratete er Lillian Case aus Corcoran. Die beiden lebten dann in Corcoran, Minnesota. Bei einem Feuer, das 1919 ihr Haus zerstörte, kamen sie ums Leben. Er wurde auf dem Holy Name Cemetery in Medina begraben.

Mary Jordan wurde am 2. Februar 1879 geboren. Sie hat nie geheiratet. Später zog sie nach Wayzata und arbeitete als Hausmädchen in Minneapolis. Am 1. März 1949  starb sie in Minneapolis und wurde auch auf dem Holy Name Cemetery, in Medina bestattet. Katherine Jordan (sie wurde nach der ersten Katherine, die bei dem vorerwähnten Unfall ums Leben kam, genannt) wurde am 25. Februar 1882 geboren. Sie war mit William Gerling aus Phillips, Wisconsin, verheiratet. Die beiden hatten einen Sohn. Bis zu ihrem Tod am 19. November 1941 lebten Sie auf der Farm. Ihr Beerdigungsort ist unbekannt.

John Jordan wurde am 2. Dezember 1884 geboren. Am 26. September 1914 heiratete er Melvina Case. Sie hatten vier Kinder. John arbeitete bei der Minneapolis / St. Paul and Sioux Ste. Marie Railroad als Streckenarbeiter. Später zog er sich von der Eisenbahn zurück und kaufte in der Nähe von Hanover, Minnesota eine kleine Farm. Später verkaufte er diese und zog nach Robbinsdale, wo er bis zum Tode lebte.

Theresa Jordan wurde im März 1885 geboren. Sie verstarb im Alter von elf Jahren und wurde auf dem Holy Name Cemetery in Medina begraben.

Elizabeth Jordan wurde am 7. November 1889 geboren. Am 28. Mai 1908 heiratete sie Nicholas Kloeckner. Das Paar zog nach Wayzata. Sie bekamen zwei Töchter, Bernice und Eleanor.


Der Auswanderer Andreas (Andrew) Jordan starb am 12.12.1904 in Plymouth.

Laut Überlieferung kann man über ihn sagen, dass er, wenn auch klein von Statur, ein unermüdlicher Arbeiter war. Einen großen Teil seines Landes hat er alleine gerodet und urbar gemacht. Die Baumstämme zum Bau seiner Häuser hat er selbst von Hand geschlagen, zu Bauholz geformt und verarbeitet. Praktisch alle Nahrungsmittel und Vorräte für die Familie, die gekauft werden mussten, hat er die etwa sechzehn Meilen von St. Anthony Village aus,  auf seinem Rücken nach Hause transportiert. Es ging dabei zu Fuß über kleine, unbefestigte Pfade. Andrew liebte es, in seinem Haus Gäste zu bewirten und so manches fröhliche Fest wurde dort abgehalten. Reisende und Gäste waren immer willkommen. Da die Heilig-Namen-Kirche damals noch nicht gegründet war, ermöglichte seine Gastfreundschaft sogar, daß ein Priester von weit her zu ihm nach Hause kommen durfte, um am Sonntagmorgen die Messe zu lesen. Dieser Priester musste bereits am Samstag kommen und wenn es ihm möglich war bis Montagmorgen bleiben. Andrew und seine Frau stellten dem Priester stets ihr eigenes Schlafzimmer zur Verfügung und schliefen  dann selbst im Keller ihres Hauses.

Nach dem Tod von Andreas (Andrew) Jordan wurde sein Gehöft eine Zeit lang vermietet, später an Frank Mengelkoch verkauft. Nach dessen Tod ging es an Joseph Leuer.

Seine letzte Ruhestätte fand Andrew, neben seiner 1. Frau Clara, auf dem Holy Name Cemetery in Medina, Hennepin , Minnesota.

Seine 2. Frau, Gertrude Jordan geb. Timmers, starb am 23. November 1932 in Wayzata. Auch sie wurde in der Nähe ihres Mannes auf dem Holy Name Cemetery in Medina beigesetzt.


Zur Geschichte der vier Kinder aus der ersten Ehe von Andrew Jordan, die 1852 mit den Eltern in die Vereinigten Staaten kamen, ist hier nachfolgendes aufzuführen.

Sigismund Jordan, der älteste Sohn, starb 1862 im Alter von 22 Jahren als Soldat im Amerikanischen Bürgerkrieg. Er wurde in St. Anthony begraben.

Maria Catharina Jordan, verstarb 1865 im Alter von 17 Jahren in Plymouth. Ihre letzte Ruhestätte fand sie als erste der eingewanderten Familie, auf dem Holy Name Cemetery in Medina, Hennepin , Minnesota.

Anna Sibille Jordan, Zwillingsschwester von Maria Catharina, heiratete den aus Baden Württemberg in die USA eingewanderten Peter Puetz. Das Ehepaar Puetz zog nach Parry Township, Dane County, Wisconsin. Später zogen sie nach Starr, South Dakota und von dort nach Parkston, South Dakota.

Anna starb um 1920 in Parkston und wurde dort begraben. Sie hatten zwölf Kinder, darunter zwei Paare von Zwillingen, Julia und Josephine sowie Henry und Rose, außerdem Margaret, John, Frank, Joseph, Elizabeth, Anna, Francis und Magdelene.

John Henry Jordan meldete sich im Jahr 1864 zum 8. Minnesota Volunteer Regiment. Er überlebte den Krieg und wurde am 16. Mai 1865 ausgemustert. Danach kehrte er nach Plymouth Township zurück. Am 10. November 1868 heiratete John Henry Jordan dort Mary Anna Weidenbach, die am 10. Januar 1849 in Dahlenbach Frier, Königsfeld, Preussen, Deutschland, geboren wurde. Im Jahr 1871 kaufte er die Farm, auf der später Mathias Jordan lebte.

John Henry und Mary Anna Weidenbach bekamen zwölf Kinder.

Andrew Jordan, * 26.09.1869 - + 25.11.1869

John Jordan, * 07.09.1870 - + 09.09.1870

Mary Ann Elizabeth Jordan, * 01.08.1871 - + 09.04.1876

Elizabeth Christine Jordan, * 29.01.1874 - + 30.07.1954, verheiratet mit Joseph Amor Ditter

John Henry Jordan, * 21.11.1876 - + 22.12.1959

Alexander Frederick Jordan, * 13.07.1879 - + 26.03.1969

Herbert John Jordan, * 26.10.1881 - + 19.01.1964, verheiratet mit Katherina Mengelkoch

Michael Matthew Jordan, * 28.01.1884 - + 30.09.1939

Anna Mary Jordan, * 03.04.1886 - + 02.02.1969

Mathias Anthony Jordan, * 25.05.1889 - + 05.06.1959

Laura Irene Jordan, * 18.12.1890 - + 25.02.1966

Clara Adeline Jordan, * 01.10.1893 - + 20.08.1965

 

John und Andrew starben im Säuglingsalter, Mary starb im Alter von fünf Jahren, Elizabeth, John, Alexander, Herbert, Michael, Mary, Mathias, Laura und Clara.

1874 wurde John Henry in Plymouth Township zum Assessor gewählt. 1880 erfolgte seine Ernennung zum Stadtschreiber, ein Amt, das er etwa 22 Jahre lang innehatte.

Sein Sohn Herbert hatte dieses Amt seit 1916 inne. Im Jahr 1881 baute John Henry das Haus, in dem später sein Sohn Alex lebte.

John Henry Jordan starb am 09. Februar 1916 in Plymouth, begraben wurde auch er auf dem Holy Name Cemetery. Seine Frau starb am 25. Dezember 1914 in Minneapolis. Auch sie fand auf dem Holy Name Cemetery ihre letzte Ruhestätte.


Ihr Sohn Mathias Anthony Jordan (*1889 - +1959), heiratete am 31.05.1916 Anna Maria Schellhammer (*1895 - +1986). Die beiden bekamen 13 Kinder.

Mathew Frederick Jordan (*1917 - +1993)

Francis John Jordan (*1918 - +2008)

Joseph H. Jordan (*1920 - +als Kleinkind)

Lawrence Alex Jordan (*1921 - +1971)

Mary E. Jordan (*1923 - +als Kleinkind)

Frederick Mathias Jordan (*1926 - +1949)

Bernhard Arthur Jordan (*1921 - +1971)

Mädchen, ??? Jordan (*1928 - +1928)

Joseph Herbert Jordan (*1930 - +2001)

Leo Peter Jordan (*1931 - +2009)

??? Jordan (*1933 - +1933 Totgeburt)

Robert Phillip Jordan (*1938 - +1961)

John Bernhard Jordan (*08.03.1924 - +25.09.2003 in Robinsdale, Hennepin Minnesota). Er heiratete Maude G. Hughes (*07.01.1925 - +13.08.2016).

Sie hatten einen Sohn. Robert Patrick Jordan (*10.09.1947 - +08.10.2007). Er kämpfte als Capitain der US-Armee in Vietnam und erhielt eine der höchsten soldatischen Auszeichnungen der Vereinigten Staaten, die „Bronce Star Medal“


Elizabeth Jordan, das erste in Amerika geborene Kind von Andrew Jordan, heiratete am 21. September 1873 Frederick Eckes. Die beiden hatten dreizehn Kinder, von denen zwei im Säuglingsalter starben, sowie Mathias, Andrew, Clara, Anna, Fred, Catherine, John, Phillip, Magdelen, Joseph und Cecelia. Die Familie Eckes lebte zunächst in einem kleinen Blockhaus auf ein paar Hektar an der heutigen Fox Avenue, ebenfalls an einem Bach, in dem die ganze Familie ihre Wäsche wusch. Später kauften sie eine Farm an der Kreuzung von Sixth Avenue und Perkinsville Road, die später einem Enkel, Fidelis Eckes, gehörte.

Elizabeth starb am 10. Mai 1935 und wurde auch auf dem Holy Name Cemetery, Medina, begraben.


 

Aus heutiger Sicht scheint es so zu sein, daß sich für die Oberaußemer Familie Jordan, mit ihrer Auswanderung in die Vereinigten Staaten, ihr Traum von Freiheit und einem besseren Leben, in der "Neuen Welt", im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, erfüllt hat. Trotz vieler Schwierigkeiten, sowie der erlebten Tiefschläge, überwiegen wohl die positiven Aspekte. Unzweifelhaft, fand man letztendlich in Plymouth, im Bundesstaat Minnesota, eine neue Heimat. Eine große Zahl direkter Nachkommen von Andreas Jordan leben noch heute in dieser Gegend.


Die Gräber von Andreas Jordan, seiner beiden Ehefrauen Clara und Gertrude, sowie einiger seiner direkten Nachkommen, findet man noch heute auf dem Holy Name Cemetery in Medina, Hennepin , Minnesota. Dieser Friedhof scheint also so etwas wie der Familienfriedhof der Auswandererfamilie Jordan aus Oberaußem und ihrer Nachkommen in den Vereinigten Staaten zu sein.


 

An dieser Stelle soll noch etwas detaillierter über die Vorfahren und die deutschen Verwandten des Auswandererehepaares Andreas und Clara Jordan geb. Cremer berichtet werden. Für Ulrich Reimann, den Verfasser dieser Ausarbeitung, ist die Geschichte von Andreas Jordan besonders interessant, da dessen Eltern Wilhelm Jordan und Maria Catharina geb. Friedt, sowie deren Vorfahren, auch die direkten Vorfahren von ihm sind. Ein Bruder von Andreas Jordan, Johann Heinrich Jordan, ist der Ururgroßvater von Ulrich Reimann.

Interessant erscheint auch eine von amerikanischen Jordan-Nachkommen erwähnte Überlieferung, die 1. Ehefrau von Andreas Jordan, Clara geb. Cremer, sei eine Gräfin gewesen und Andreas habe auf dem Gut Ihres Vaters als Bediensteter gearbeitet. Natürlich habe der Vater die Verbindung seiner Tochter zum Bediensteten Andreas Jordan abgelehnt. Die junge Liebe soll aber triumphiert haben, da die beiden durchgebrannt wären und geheiratet hätten.

Diese Geschichte ist jedoch schon alleine wegen der in Oberaußem bekannten Fakten unwahrscheinlich. Eine gräfliche Familie Cremer taucht in der Oberaußemer Historie nicht auf. Vielleicht hat die Geschichte sich daraus entwickelte, daß eine der Vorfahren von Andreas Jordan tatsächlich eine adlige Sophia von Cöllen gewesen ist und die gräfliche Komponente zu Clara Jordan, bei den mündlichen Überlieferungen über die vielen Jahre daraus abgeleitet wurde.


 

 

 

 

 

 

Quellen:

  • Kirchenbücher der Pfarrgemeinde St. Vinzenzius Oberaußem
  • Family-Search.de
  • MyHeritage
  • Webside: David Arbs
  • Webside: Find a Grave
  • Google World
  • Aufzeichnungen eines Deutschen Auswanderers namens Heinrich Georg
  • Aufzeichnungen von D. Ditter, Nachkomme von Andrew Jordan
  • Passagierliste Großsegler „Eudocia“
  • Webside: Plymouth – Minnesota, History
  • Textübersetzungen, Texte, Recherchen, Layout, U. Reimann
  • Fotos, Skizzen, Grafiken, Privatbesitz
  • Ann C Gilchrest und Renaissance Ann, 2018, Webside:renaissanceann.com/2018/03/30/one-leg-of-an-immigrants-journey-liverpool-england-to-nyc-in-1852/-Textpassagen, Grafiken