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Der Pfarrkindergarten Oberaussem

Ausarbeitung von Ulrich Reimann

 

Vorderansicht des neuen Oberaußemer Pfarrkindergartens 2005

 

Der Gemeinderat von Oberaußem, hatte 1952 in Anbetracht des Platzmangels und des teilweise maroden Zustandes des alten Kindergartengebäudes –alte Volksschule an der heutigen Vinzentiusstraße- beschlossen, ein neues Gebäude für einen Gemeindekindergarten zu bauen.

 

Fast immer, außer während der NS-Zeit, hatte der Oberausemer Kindergarten bis dahin, unter der Leitung der katholischen Kirche gestanden, wobei es überwiegend Ordensschwestern aus dem Kloster Bethlehem waren, die als Kindergarten-Leiterinnen dort gearbeitet hatten.

 

Der neue Gemeindekindergarten sollte aber nach dem Willen des Gemeinderates, nicht mehr wie bisher unter einer kirchlichen Führung betrieben werden und allen Vorschulkindern, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit, offen stehen.

 

Die Pfarrgemeinde wollte damals aber nicht auf die traditionelle Kindergartenleitung und den wohl damit auch verbundenen Einfluß auf die Kindererziehung verzichten. So beschloß der Kirchenvorstand einen eigenen, katholisch geprägten Kindergarten einzurichten.

 

1954, nach der Schließung des Kindergartens an der Kirchstraße, zog die damalige Leiterin, Schwester Agnella, mit einem großen Teil der Kinder, in einen „Notkindergarten“ im Jugendheim neben dem alten Pfarrhaus um.

 

1955 beschloß der Kirchenvorstand den Neubau eines Pfarrkindergartens auf dem vorhandenen Gelände „An der Jussenhöhle“.

Die Pläne und die Berechnungen für den Neubau stammten von dem Horremer Architekten Pöker.

Nach einigen Schwierigkeiten beim Bau und der Finanzierung, das neue Haus kostete statt der geplanten 80.000,- DM letztendlich mehr als 150.000,- DM, konnte der neue Pfarrkindergarten am 1. Mai 1956 eingeweiht werden.

Die Kinder konnten nun endlich aus den beengten Verhältnissen des Notkindergartens heraus und in das schöne neue Gebäude, mit dem tollen Außengelände, einziehen.

Die 1. Leiterin blieb die Schwester Agnella vom Kloster Bethlehem. Sie blieb es bis 1964. Das Kloster hatte dann die beliebte Schwester, nachdem sie 20 Jahre als Kindergartenleiterin in Oberaußem tätig war, in ihr Mutterhaus nach Essen zurückgerufen.

Hiermit endete 1964 die Ära der Schwestern aus dem Kloster Bethlehem in den Oberaußemer Kindergärten endgültig.

Auch das Kloster Bethlehem wurde zu diesem Zeitpunkt, wegen dem Braunkohlenabbau im Tagebau Bergheim, von den Schwestern aufgegeben.

 

Nach der Schwester Agnella übernahm deren langjährige Mitarbeiterin, Fräulein Hilde Kirchner die Kindergartenleitung.

 

Bis zur heutigen Zeit, leistet der katholische Pfarrkindergarten, im Bereich der Kinderbetreuung und der Kindererziehung nach christlichen Werten, einen von allen Teilen der Oberaußemer Bevölkerung sehr geschätzten Beitrag.

 

 

 

Quellen:

Christian Kemmerling: Chronik 100 Jahre Pfarrkirche St. Vinzentius

Foto Notkindergarten: M. Gröschke

Fotos, Texte, Layout: U. Reimann