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Wilhelm Hilgers, ein großer Sohn Oberaußems Ingenieur, Erfinder, Visionär, Unternehmer und Poet

Ausarbeitung von Ulrich Reimann, 2021


Wilhelm Hilgers wurde am 04.04.1868 als Sohn der Eheleute Heinrich Hilgers und Clara geb. Berens, auf dem einstigen Bauernhof Hilgers in Oberaußem an der Niederaußemerstraße geboren.

Im Jahre 1902 heiratete er Sofie Struckmann.

Das Ehepaar hatte einen Sohn, Hans Heinrich Hilgers.

Wilhelm Hilgers starb am 14.02.1941 in Düsseldorf, seine Frau starb 1953.


Wilhelm Hilger um 1912
Sofie Hilgers geb. Struckmann 1901

 

 

Der Familienstammbaum von Wilhelm Hilgers
Das Geburtshaus von Wilhelm Hilgers

 

Umfangreiche Deteilinformationen zum Leben und Schaffen von Wilhelm Hilgers findet man in einer zum 100-jährigen Firmenjubiläum von BenHil, durch die OYSTAR Benhil GmbH erstellten Puplikation: „100 Jahre BENHIL“

Der größte Teil der nachfolgenden Texte wurde diesem Werk wörtlich entnommen.


„[…] Der Sohn eines Ökonomie-Verwalters brach schon früh zu neuen Ufern auf. 14 Jahre alt war er, als er allein von Oberaussem 27 Kilometer nach Köln wanderte, „nur versehen mit elterlichem Proviant und zehn Pfennig Brückengeld“, wie es eine Firmenchronik zum 50-jährigen Bestehen von BenHil festhält. Seine Rastlosigkeit zog sich durch seine ganze Jugend: Militärdienst 1885 in Gießen, Ingenieurdiplom 1890 im sächsischen Mittweida. Anschließend Wanderjahre als junger Ingenieur mit Stationen in Norwegen, Finnland, Russland und Oberschlesien, um nur einige zu nennen. Seine Arbeitsfelder damals waren die Holz und Torfverarbeitung. Er muss diese Jahre in vollen Zügen genossen haben:

Zahlreiche zum Teil beeindruckende Fotografien (seine erste Plattenkamera kaufte er sich als 27-Jähriger im Jahre 1895) aus dem verschneiten Skandinavien und dem vorrevolutionären Russland zeugen davon.

Um die Jahrhundertwende – Wilhelm Hilgers war Anfang 30 – kehrte er nach Deutschland zurück. Mit vielen gereiften Ideen im Rucksack. 1901 reichte er ein Patent ein: „Vorrichtung zum Abbau von im Tagebau betriebenen starken Flözen, namentlich Braunkohle“.

Im selben Jahr lernte er auch seine spätere Frau Sofie Struckmann kennen, eine studierte Pädagogin. Eine moderne junge Frau, die (so erneut die hausinterne Chronik) „rauchte und als Frisur einen „Tituskopf“ trug, (… sie war zudem) hoch intelligent und wurde die erste österreichische Schachmeisterin.“ Nur ein Jahr später heirateten sie.

Nach dieser ersten schicksalshaften Begegnung und einigen weiteren Berufsstationen lernte Hilgers im Jahre 1910 beim Düsseldorfer Maschinenbauer Jagenberg den gelernten Schlosser Johannes Benz kennen.

Dieser „zweite Bund fürs Leben“ wurde ebenfalls sehr schnell besiegelt. […]“

 

Wilhelm Hilgers und Johannes Benz entwickelten für ihre Zukunft insgeheim eigene Ideen und Visionen, so z. B. den Bau einer Butterverpackungsmaschine.

„[…] Die Maschine zum Einwickeln von vierseitig prismatischen Gegenständen“ – so lautet der Titel des von Wilhelm Hilgers 1912 eingereichten Patents.

Aus heutiger Sicht klingt das spröde und unspektakulär. Vor hundert Jahren war es nicht weniger als eine Revolution.

Die Idee, Butterstücke oder Margarine nicht mehr manuell zu formen und einzupacken, sondern mit einer Maschine, war revolutionär, aber auch nahe liegend, nur umgesetzt hatte sie noch keiner. Die Vorteile lagen auf der Hand: Die Stücke waren fairer abgewogen, die Verpackung dichter und vor allem hygienischer.

Die Verantwortlichen von Wilhelm Hilgers’ Arbeitgeber, dem Düsseldorfer Maschinenbauer Jagenberg, waren – vorsichtig formuliert – düpiert. Sie witterten illoyales Verhalten, sogar Verrat, auf jeden Fall das Aufkommen eines ernst zu nehmenden Konkurrenten, der in ihrem Unternehmen groß wurde. Die Firma Jagenberg hatte nämlich in Erfahrung gebracht, dass Benz gemeinsam mit einem weiteren Jagenberg-Konstrukteur heimlich an einer Verpackungsmaschine arbeitete. In ihrer Freizeit schraubten die beiden in einem angemieteten Schuppen an der Düsseldorfer Münsterstraße an einer „Maschine zum einwickeln von vierseitig prismatischen Gegenständen.“ ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

Hilgers wusste jedenfalls sehr genau, welchen Schatz er mit dem Patent in Händen hielt – und hatte es ohne das Wissen seines Arbeitgebers eingereicht.

Damit war eine famose Geschäftsidee geboren. Und tatsächlich wurde dieses Patent zum Grundstein für das erste Unternehmen weltweit, das halb- und vollautomatische Verpackungsmaschinen erst für Margarine, später auch für Butter produzierte.

Werbeplakat der Firma BENZ & Hilgers

 

Hilgers tat also das Unerhörte. Der 44-jährige, gut situierte, pflichtbewusste und angesehene Ingenieur aus gutem Haus schmiss seinen gut dotierten Job bei der Düsseldorfer Firma Jagenberg.

Die beiden bei ihrem Arbeitgeber in Ungnade gefallenen Herren Hilgers und Benz, der kurz zuvor seinerseits fristlos entlassen worden war, taten sich zusammen und gründeten die Verpackungsmaschinenfirma „BenHil" (zusammengesetzt aus Benz und Hilgers). Das Unternehmen fungierte zunächst mit einer Dreierspitze: Wilhelm Hilgers war zuständig für Konstruktion und Verkauf, Johannes Benz für praktische Entwicklung und Montage und Sofie Hilgers für die Büroarbeit“

 

Der Start des Unternehmens war vielversprechend mit einem Meister und sieben Facharbeitern. Bereits wenige Monate später verließen die erste Butter-Formmaschine vom Typ „11" und eine Kartoniermaschine vom Typ „15" das junge Unternehmen. Der Meister und die sieben Facharbeiter bauten die Maschinen mithilfe von Amboss, Schleifstein, Richtplatte und einer Feilbank mit sechs Schraubstöcken, schon damals der Schrecken aller Auszubildenden. Der erste „Stift“ wurde schon einige Monate nach Gründung des Unternehmens, im April 1913, eingestellt.

Zwei Hinweise aus Festreden und Zeugnissen von BenHil-Mitarbeitern bezeugen den raschen Aufstieg des Unternehmens: 1914, am Vorabend des ersten Weltkrieges, hatte sich die Mitarbeiterzahl bereits verdoppelt und 1916 vermerkte der Gründer Hilgers in seinen Unterlagen: „…haben flott zu tun“. Die Firma florierte.

Diverse, bis heute erhaltene Patente, die Benz & Hilgers in dieser Zeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, Frankreich, den USA und Russland anmeldete – darunter zum Beispiel eine „schräge Rollenbahn für den aus Strangpressen für Butter u. dgl. austretenden Strang“ –, belegen eindrucksvoll den Expansionsdrang und die Kreativität der jungen Unternehmer.

 

Der erste Weltkrieg bremste dann doch das sehr gut gestartete Unternehmen, weil die Aufträge für nicht kriegswichtige Industriegüter einbrachen. Von Anfragen aus dem benachbarten Ausland für Buttereinwickelmaschinen einmal abgesehen. Die Belegschaft wurde aufgrund des kriegsbedingten Einbruchs bis auf vier Personen heruntergefahren. Die restlichen Mitarbeiter brachte Hilgers bei dem ebenfalls in Düsseldorf-Derendorf ansässigen Rüstungskonzern Rheinmetall unter.

Auch BenHil musste seine Produktion den traurigen Zeitumständen anpassen: Geschossrohrbänke oder Federprüfer wurden für Rheinmetall und andere Rüstungsunternehmen gefertigt. Auch nach dem Krieg lief die Produktion von BenHil-Maschinen nur sehr schleppend an. Die Firmengründer wussten sich jedoch auch in schwierigen Zeiten zu helfen und schufen aus der Not heraus ein neues Produkt.

 

Sie kauften zwei Zentner schwere Minenkörper auf und produzierten daraus Wandgeldschränke, die bald so sehr nachgefragt wurden, dass täglich bis zu 100 Stück geliefert wurden. Eine gelungene Form der Rekonversion, der Umstellung von Kriegsgütern auf Zivilgüter. Doch diese „außergewöhnliche“ Produktlinie sollte nicht lange im Portfolio bleiben. Vielleicht, weil aufgrund der sich bald schon abzeichnenden Wirtschaftskrise mit anschließender Superinflation Geldschränke keine lohnende Investition mehr waren. Geld war schließlich nichts mehr wert. Deshalb waren Maschinen, die Lebensmittel einwickelten, in diesen schweren Zeiten das bessere Geschäft. So lief der Verkauf des Standardtyps Nummer 27 sehr vielversprechend an. Über 2000 mal konnte er nach dem Krieg verkauft werden.

Die gute Geschäftsentwicklung nach dem verlorenen ersten Weltkrieg hatte aber noch einen Grund: das sehr gute Verhältnis von Firmengründern und Belegschaft zahlte sich gerade in schweren Zeiten aus. Im Gegensatz zu anderen Betrieben überstand BenHil die wirtschaftlich und politisch unruhigen Zeiten ohne Arbeitskampf.

Ein Umstand, der sich für Arbeitgeber und Arbeitnehmer auszahlen sollte. Zu Zeiten der Inflation blieb BenHil international wettbewerbsfähig. Die Maschinen konnten weiterhin ins Ausland in harter Fremdwährung verkauft werden. Das machte sich auch für die Arbeiter und Angestellten von BenHil bezahlt. Deren Löhne und Gehälter wurden zu einem Teil in (der mehr und mehr schwindsüchtigen) Reichsmark, aber eben auch in „harten“ Devisen ausgezahlt.

Die noch junge Firma entwickelte sich in den Nachkriegsjahren kontinuierlich, so dass bereits im Jahr 1923/24 die Werkstätten am bisherigen Produktionsstandort, der Düsseldorfer Münsterstraße, erweitert werden mussten. 1927 standen bereits 120 Personen an den BenHil-Werkbänken. Die Produktpalette wurde ebenfalls ausgedehnt:

So kamen zu der Buttereinwickelmaschine, dem „BenHil-Klassiker“, noch weitere Verpackungs-Maschinen für unterschiedliche Zwecke und Produkte hinzu: für Hartfetttafeln, für Hefe, für Seifen, für Konservendosen oder für Weich- und Hartkäsestücke.

 

Die Weltwirtschaftskrise traf Benz & Hilgers dann aber doch noch. 1932 war die Firma dem Konkurs nahe. Aber 1934, mit Abebben der Massenarbeitslosigkeit, begann eine neue Phase des Aufschwungs, die die Herren Benz und Hilgers für sich zu nutzen wussten.

„Simplicity is the keynote!” Der Werbe-Slogan aus den 30er-Jahren bringt die Philosophie des Unternehmens auf den Punkt: Der Hauptgrund für den guten Abverkauf der Maschinen war und ist heute noch die robuste und stetig verbesserte Technik. Schließlich war BenHil eine Gründung von Ingenieuren. Bei allem kaufmännischen Geschick, das vor allem in den Händen von Wilhelm Hilgers lag, gehörten die Produkte technisch immer zu den besten ihrer Zeit. Besonders im Segment „Butter und Margarineverpackung“ produzierte BenHil jetzt sehr leistungsstarke und gewichtsgenaue Verpackungsmaschinen, die bald auf der ganzen Welt ihre Abnehmer fanden.

Diesen Maschinen lag damals ein innovatives Konstruktionsprinzip zugrunde, das Grundlage für zukünftige Baureihen wurde.

 

Als Zeichen für die internationale Wertschätzung sei beispielhaft nur die Ehrung von Wilhelm Hilgers anlässlich seines 70. Geburtstages in der amerikanischen Fachzeitschrift für Molkereiwirtschaft „Dairy industries“ erwähnt. Besonders beeindruckt zeigten sich die US-Amerikaner davon, dass Hilgers – obwohl umsichtiger und tougher Geschäftsmann – auch und besonders an das Wohl seiner Angestellten dachte:

»His keen desire and untiring efforts to keep his employees happy and contented socially as well as at work make him a popular and beloved fi gure, and have undoubtedly contributed largely to his success.«

Sein sehnlichster Wunsch und seine nie nachlassenden Bemühungen, seine Angestellten im privaten wie berufl ichen Leben glücklich zu sehen, machten ihn zu einer beliebten und geliebten Persönlichkeit und haben zweifellos in großen Teilen zu seinem Erfolg beigetragen. (aus: Dairy Industries vom 26. April 1938)

 

Die Bilanz nach einem Vierteljahrhundert konnte sichsehen lassen: Die ehemalige Garagenfirma auf der Münsterstraße in Düsseldorf hatte es in nicht einmal 25 Jahren trotz Weltkrieg und Wirtschaftskrise zu einer der weltweit ersten Adressen für Verpackungsmaschinen von Butter, Margarine, Schmelzkäse, Eiscreme oder Hefe gebracht. Maßgeblichen Anteil daran hatte neben unternehmerischem Gschick zweifellos auch der gute Führungsstil der beiden Gründer. Geschäftlicher Erfolg und Beliebtheit bei den Mitarbeitern waren bei BenHil keine sich ausschließenden Alternativen. Dies haben Johannes Benz und Wilhelm Hilgers eindrucksvoll vorgelebt.

Kurz nach den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Betriebsjubiläum gab es für die Benhiler wenig Grund zu feiern. Wieder waren es unruhige Zeiten, die das Schicksal des glänzend aufgestellten und inzwischen international hoch geschätzten Unternehmens bestimmen sollten. Würde sich das Unternehmen, das schon in den Gründerjahren die Weltwirtschaftskrise Ende der 20er-Jahre durch viel Geschick und großen innerbetrieblichen Zusammenhalt gemeistert hatte, wieder behaupten können – trotz Krieg und allgemeiner Verunsicherung?

Klar war: Von dem hart erarbeiteten Titel „Exportweltmeister“ konnte sich BenHil erst einmal nichts kaufen. Das internationale Geschäft, schon damals eine tragende Säule der Firma auf der Münsterstraße, wurde durch die zunehmende politische Isolation Deutschlands immer schwieriger. Die Verpackungsmaschinen „Made in Derendorf“ hatten zwar immer noch einen vor allem in den USA legendären Ruf, doch nun brachen nach Kriegsbeginn wichtige Märkte vor allem in Übersee weg. Außerdem wurden mehr und mehr hoch qualifizierte Mitarbeiter an die Front beordert.

BenHil trotzte diesen Umständen und blieb auch in der Zeit der nationalsozialistischen Zwangsherrschaft eine Firma mit einem besonderen Status: Die Produktion wurde nicht wie bei so vielen Maschinenbauern auf kriegswichtige Güter umgestellt, da Deutschland ja weiterhin Verpackungsmaschinen benötigte. Und wer bei BenHil während des Krieges einen Job erhielt, konnte sich glücklich schätzen. So zum Beispiel auch der gelernte Fräser Hans Rüth, der keinen Augenblick zögerte, als er gegen Ende des Krieges ein Angebot bekam, bei BenHil als technischer Zeichner anzufangen. Hans Rüth hatte bei einem Betriebsunfall während seiner Ausbildung bei Jagenberg an Heiligabend 1939 die halbe Hand verloren. Er war nun nur „bedingt kriegstauglich Klasse 4“, was ihn vor dem Einsatz an der Ostfront bewahrte, wo viele seiner Jahrgangsgenossen (1923) ums Leben kamen. Seine Anstellung bei BenHil, einem nicht-Rüstungsbetrieb, betrachtete er als die zweite glückliche Fügung in seinem Leben.

Hier war vieles anders als bei Jagenberg: Dort hatte er nach seiner Ausbildung mit Zwangsarbeitern Tag und Nacht Granaten gedreht. Auch Bomben wurden gefertigt. Eines Tages sei eine Ladung vom LKW gerutscht. Zum Glück waren keine Zünder montiert. Doch das konnten die Menschen, die die Bomben-Rohlinge auf der Straße rollen sahen, nicht wissen und rannten in heller Aufregung davon. Bei BenHil hingegen fertigte man nach wie vor Verpackungsmaschinen. Nach Angaben von Hans Rüth waren auch keine Fremd- und Zwangsarbeiter im Unternehmen beschäftigt. Die verbliebenen 30 bis 40 Mitarbeiter taten alles, um unter schwierigsten Bedingungen die lebenswichtigen Maschinen für die Lebensmittelherstellung zu produzieren.

 

Doch auch BenHil blieb nicht von Schicksalsschlägen verschont. Durch Bombenangriffe, besonders durch den schweren Luftangriff am 2. November 1944, wurde die Fabrikanlage zu 85 Prozent zerstört. Kein Wunder, war doch der industrialisierte Norden Düsseldorfs ein Hauptangriffsziel der alliierten Bombenangriffe. Nicht allzu weit von den Produktionshallen von BenHil befanden sich die Standorte von Rheinmetall, einer der größten Waffenschmieden des Deutschen Reiches und vom Röhrenhersteller Mannesmann, der kriegsbedingt natürlich auch andere Produkte baute als Röhren für Pipelines… Die Unternehmensgebäude lagen in Schutt und Asche, viele wertvolle Mitarbeiter waren nicht mehr an der Drehbank und am Zeichenbrett zu finden.

 

Hinzu kam ein weiterer schwerer Schlag für das Unternehmen während des Krieges: Wilhelm Hilgers starb völlig unerwartet am 14. Februar 1941 im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer unglücklich verlaufenen Prostata-Operation. Sein Sohn wurde zwar als Nachfolger bestimmt, war aber zu dieser Zeit als Soldat an der Front.

Kurz nach dem Tod des Firmengründers verstarb ebenfalls der langjährige Betriebsdirektor Ludwig Gaisser,ein Mitarbeiter der ersten Stunde, der mit Johannes Benz die ersten Maschinen baute. Das Vertrauensverhältnis von Gaisser zu den beiden Gründern war so groß, dass diese ihn an der 1930 erworbenen Herforder „Maschinenfabrik Hilben“ beteiligten. Das Unternehmen BenHil war zwar nicht führungslos, dennoch waren diese zwei Persönlichkeiten, die das Unternehmen von Anfang an geführt hatten, so schnell nicht zu ersetzen – schon gar nicht in Zeiten wie diesen. […] “

 

„[…] BENHIL heute? Alles in Butter!

BENHIL ist an seinem 100. Geburtstag bestens aufgestellt: Als Weltmarktführer für Einschlagmaschinen ist das Unternehmen seit 2007 Mitglied der OYSTARGruppe, die insgesamt 11 Verpackungsmaschinenhersteller unter ihrem Dach vereint. „Fast jeder Mensch auf der ganzen Welt benutzt täglich ein Erzeugnis, das von OYSTAR verpackt wurde – seien es Molkereiprodukte, Kaffeepads, Zahnpasta, pharmazeutische Artikel oder Kosmetika“, […]

 

„[…]Simplicity is the Keynote!“ – Der Werbespruch aus den Gründerjahren gilt noch immer: BENHIL ist so stark geworden, weil die Macher sich darauf beschränkten, was sie wirklich sehr gut konnten – und darin auch die Besten sein wollten! Das war die Losung von Wilhelm Hilgers, dem Vater des Patents „(der) Maschine zum Einwickeln von vierseitig prismatischen Gegenständen“ aus dem Jahre 1912.

100 Jahre nach Gründung in einer Garage im Düsseldorfer Norden (noch unter Kaisers Zeiten!), hat sich vieles geändert. Auch BENHIL. Nur eines nicht: Benz & Hilgers ist immer noch ein Unternehmen von Maschinenbauern alter Schule – das seinen Platz an der Seite eines starken Partners in der globalisierten Welt gefunden hat. Durch Qualität und Innovation. Ganz einfach.[…]“

 

„[…]Rückblickend zeigt sich, dass man auch bei der Namenswahl ein gutes Händchen bewiesen hat. BenHil stand nicht nur für die Beziehung der beiden Gründer und ihr Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Auch der angelsächsische Klang sollte sich bei der internationalen Expansion des Unternehmens als sehr hilfreich erweisen. So wurde der Entschluss zweier talentierter Ingenieure, sich selbständig zu machen, zur Initialzündung für eine internationale Erfolgsgeschichte. Betrachtet man die unterschiedlichen Lebensläufe der beiden Herren, war diese Entwicklung keineswegs selbstverständlich. Oder doch? […]“

 

 

Die Geschehnisse in der Firma BENHIL nach dem Tode von Wilhelm Hilgers sollen an dieser Stelle nicht weiter beleuchtet werden.

 

 


 

Die gesamte Puplikation der OYSTAR Benhil GmbH zum Firmenjubiläum „100 Jahre BENHIL“ findet der interessierte Leser durch Anklicken des entsprechend gekennzeichneten Links oben rechts auf dieser Webside.


 

 

 


 

 

Quellen:

Kirchenbücher Pfarrei St. Vinzentius Oberaußem

Puplikation: „100 Jahre BENHIL“  Ausgabe zum 100-jährigen Firmenjubiläum von BenHil, durch die OYSTAR Benhil GmbH

Archiv Benz & Hilgers, Neuss

Stadtarchiv Düsseldorf

Privatsammlung Dokumente, Texte und Fotos: von Familie Lütkenhaus

Recherchen, Textergänzungen, Grafik, Fotos, Seitenlayout: U. Reimann