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Alte Mühle

Mühlenstumpf soll Museum werden

 

Albert Nicolin und das Stadtteilforum wollen das Gebäude sanieren

Von ANJA STADLER

 

BERGHEIM-OBERAUßEM. Schon im Jahr 1906 wurde die damals noch funktionstüchtige Windmühle in Bergheim-Oberaußem stillgelegt. Heute ist sie mehr eine Ruine, die kaum mehr an ihr ehemaliges Äußeres erinnert.

Da sie unter Denkmalschutz steht, durfte sie nicht abgerissen werden. Vor kurzem erhielt der Mühlenstumpf einen neuen Besitzer, der ihn nun vor dem Verfall schützen und stattdessen nutzen will. Albert Nicolin heißt der Mann, der sich von nun an um die ehemalige Mühle kümmern will. „Sie soll ein Heimatmuseum mit Begegnungsstätte werden“, erläutert Nicolin seine Pläne. Er hofft, dass an diesem Ort kleinere Veranstaltungen stattfinden können, wie etwa Lesungen oder kleine Musikvorführungen. Der Stumpf soll innen also keinesfalls denkmalgetreu saniert werden, sondern das Alte soll mit einigen modernen Elementen verknüpft werden. Auch das Äußere wird kaum verändert, die nicht mehr vorhandenen Flügel werden nicht ersetzt.

Die unteren Ebenen wird das Stadtteilforum Oberaußem nutzen, um dort für alle interessierten Bürger das Leben, die Geschichte und die Kultur von Oberaußem zu dokumentieren. Außerdem soll dort die Arbeit des Stadtteilbüros unterstützt werden. In den oberen Ebenen möchte Nicolin eine eigene Ausstellung einrichten. „Ich habe über 4000 Bücher und sehr viele Schallplatten“, sagt er. Und die möchte er der Öffentlichkeit nicht vorenthalten.

Womit auch seine Motivation für die Übernahme des Mühlenstumpfes geklärt wäre. Aber nicht nur wegen seiner eigenen Ausstellung widmet Nicolin sich dem Gebäude. „Seit zehn Jahren habe ich immer wieder nachgefragt, was mit der Mühle passieren soll“, so der gebürtige Oberaußemer, „und immer wieder wurde mir gesagt, dass sich jemand darum kümmern will, aber nie geschah etwas.“ In Zusammenarbeit mit dem Stadtteilbüro Oberaußem können seine Vorstellungen nun langsam verwirklicht werden. „Der Umbau ist eine gewaltige Aufgabe, da gehört sehr viel Mut zu“, meint Hans Griese vom Stadtteilbüro. In fünf Jahren soll die Sanierung vollzogen und das Heimatmuseum für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

„Der Landeskonservator achtet darauf, welche Veränderungen wir vornehmen.“

Albert Nicolin

Ruinenbesitzer

 

Natürlich kann Nicolin bei seinem denkmalgeschützten Bau nicht einfach tun und lassen, was er möchte. „Der Landeskonservator achtet darauf, welche Veränderungen wir vornehmen und ob sie in Ordnung sind“, erklärt er. Um den Bürgern einen Einblick in sein Vorhaben zu gewähren, werden Nicolin und das Stadtteilbüro am Sonntag, 25. September, um 12 Uhr eine Besichtigung des Mühlenstumpfes anbieten. Dann wird auch ein ortsansässiger Bäcker vor Ort sein und den Zuschauern erklären, wie die Mühle früher funktioniert hat. Insgesamt soll dargestellt werden, wie enorm die Veränderungen zwischen früheren und heutigen Zeiten sind. Für die kleinen Gäste wird unter anderem mit Kettcarrennen und Schminkecke gesorgt sein.