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Ziviler Luftschutz

 

In Anbetracht des beginnenden II. Weltkrieges und trotz der vollmundigen Versprechen des Reichsluftmarschalls Göring, er hatte verkündet, daß er "Meier heißen werde", wenn jemals ein alliiertes Flugzeug die Reichsgrenzen überfliegen würde, wurde der zivile Luftschutzbau ab 1939 überall in Deutschland groß geschrieben.

Das galt auch für Oberaußem. Mindestens 20 Stellen sind heute noch bekannt, an denen die Einwohner private kleine Luftschutzbunker gebaut hatten.

Neben den privaten Bunkerbauten gab es auch einige öffentliche, von der Gemeinde und von den Braunkohlenbetrieben erstellte, größere Schutzbunker in unserem Ort. Z. B. der Bunker unter dem Friedhof, mit dem Eingang an der damaligen Horst-Wessel-Straße, heute Am Berg und dem Ausgang im Schlundweg oder der Bunker unter der Ostkippe (Abtsbusch) mit Eingang am Ende der Fortunastraße - Ecke Abts-Acker-Straße.

Beim Bau der Gemeindebunker waren sogar die örtlichen Bauern mit ihren Pferdefuhrwerken für den Abtransport der angefallenen Erdmassen dienstverpflichtet worden.

Noch heute kann man an zwei Stellen in Oberaußem Belüftungsrohre aus dem Erdboden ragen sehen, die Hinweis darauf geben, dass hier noch Reste von einstigen Luftschutzbunkern vorhanden sind. So im Garten der Familie Fritsch, einst "Pötze Martin", an der Friedensstraße und im Garten der Familie Abel, einst Hintzen, an der Bergheimerstraße. Auch diese beiden Bunker sind zwar teilweise zugeschüttet worden, dürften aber noch nach Freiräumung der Zugänge begehbar sein.

 

Neu:

Der oben erwähnte private Luftschutzbunker im einstigen Garten Fritsch, wurde Anfang Oktober 2008 wegen einem Bauvorhaben auf diesem Grundstück entfernt. Fotos hierzu siehe rechte Seitenspalte.

Fotos: Wahl, J. Wieland 2008

 

 

 

Nachfolgend einige Fotos zu den Bunkerbauten von Oberaußem.

 

Unten links:

Familienmitglieder der Familie Fischer und Weber ( Holtroper Straße 2/4 ) bauten gemeinsam einen kleinen Bunker im Garten. Dorfbewohner schauen der Arbeit zu. Die männliche Person in der Mitte des Bildes ( mit Stiefel) ist ein Soldat. Weil der Erdboden über dem Bunker in den 70ziger Jahren einsackte, wurde das Loch mit Steinen und Beton zugeschüttet.

 

Unten 2. v. links: 

In der Mitte der Rasenfläche ist ein kleines Luftrohr zu erkennen. Zu sehen im Garten Fritsch, auf der Friedensstraße gegenüber der Einmündung " An der Jussenhöhle". Der Bunkereingang war mittels einer Stahltür verschließbar. Zugang hatte mann über eine Treppe. Der Treppenzugang wurde Ende der 1950ger Jahre entfernt und mit Erde zugeschüttet. Über dem gesamten Bunker hatte man eine Grasfläche angelegt. Das Zuluftrohr zum Bunkerraum hatte mann erhalten.

 

Unten 3. v. links:

An der damaligen Horst-Wessel-Straße, heute Am Berg, lag der größte zivile Luftschutzbunker von Oberaußem. Es handelte sich um einen gegrabenen Erdstollen, der mittels Holzbalken und Brettern ausgebaut war. Der Stollen verlief halbkreisförmig unter den vorderen Gärten der Anlage und teilweise noch unter dem alten Friedhof. Der Pfeil auf dem Foto zeigt auf die Stelle, von der man über einen schmalen Weg, direkt neben dem alten Wohnhaus, zum Eingang des Bunkers gelangte. Der 2. Eingang bzw. Ausgang dieses Stollens befand sich im Schlundweg. Anfang der 1960ger Jahre war der Stollen im Bereich unter der Zuführungsstraße zum Gemeindekindergarten, teilweise eingestürzt und stellte eine allgemeine Gefahr dar. Man hatte ihn daraufhin zugeschüttet und die beiden Zugänge ebenfals mit Erdmassen verschlossen.

 

Unten rechts: 

Im Vorgarten der Familie Abels / Hintzen an der Bergheimer Straße ist in der Rasenfläche eine kleine grüne Rohrabdeckung zu erkennen.