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Die Kaufleute Schmitz aus Oberaußem und ihre Familie

Kornelius und Adelheid Schmitz geb. Jordans, "Die Kaufleute Schmitz"

Ausarbeitung von Ulrich Reimann,

Januar 2012

 

Der Name Schmitz gehörte im Kölner Raum über lange Zeit zu den gebräuchlichsten Familiennamen überhaupt. Vielerorts zählte man diese Namensträger scherzhaft dem sogenannten „Kölschen Hochadel“ zugehörig.

Auch in Oberaußem und Fortuna gab es einige Familien dieses Namens, die jedoch nicht grundsätzlich direkt miteinander verwandt waren.

Der Name „Kaufleute Schmitz“, war in Oberaußem etwa von 1910 bis 1960 ein feststehender Begriff, wobei deren Namensträger im Ort großes Ansehen und Respekt besaßen. Bei den „Kaufleuten Schmitz“ handelt es sich um Cornelius und Adelheid Schmitz geb. Jordans. Sie waren die Großeltern des Autors dieser Ausarbeitung, Ulrich Reimann.

 

Johannes und Eva Sofia Schmitz geb. Conraths, vor ihrem Haus an der Bergstraße in Oberaußem um das Jahr 1900

Die Vorfahren mit dem Namen Schmitz, der nachfolgend etwas detaillierter beleuchteten Familie der „Kaufleute Schmitz“, stammten nicht direkt aus Oberaußem, sie kamen aus Auenheim. Erst mit der Heirat des Knechts Johann Schmitz (* 6.6.1838 Auenheim, + Oberaußem) und der Eva Sofia Conraths (* 18.9.1842 Oberaußem + 3.5.1913 Oberaußem), am 27.1.1866 in Oberaußem, fasste diese Familie Schmitz in Oberaußem Fuß. Die Eltern von Johannes Schmitz waren der Ackerer Wilhelm Schmitz und Elisabeth Wolff aus Auenheim. Die Eltern von Eva Sofia Conraths waren der Feldhüter Wilhelm Conraths und Johanna Klefisch aus Oberaußem, Bergstraße.

Das Ehepaar Johann Schmitz –  Eva Sofia Conraths bewohnte nach seiner Hochzeit, ab 1866 ein kleines, bereits aus Steinen gebautes Haus, mit hinten angebauten Nebengebäuden, wie Waschküche, Pferde- und Schweinestall, Vorratsräume, Räucherkammer, Plumpstoilette, Misthaufen sowie einer kleinen Werkstatt, in Oberaußem an der Bergstraße Nr. 12. Hinter den Gebäuden lag noch ein eingezäunter Bereich für das eigene Federvieh. Dem Gebäudekomplex angeschlossen, folgte ein langer, fruchtbarer Obst- und Gemüsegarten. Ein Teil dieses Gartens wurde etwa 1876 von Familie Schmitz an die Kirchengemeinde, zur Errichtung der neuen Oberaußemer Pfarrkirche abgetreten. Als Entschädigung dafür erhielt man von der Kirchengemeinde ein Gartengrundstück im Schlundweg. Johannes Schmitz war Knecht und Tagelöhner. Als Nebenerwerb betrieb die Familie Schmitz eine kaum erwähnenswerte, kleine Landwirtschaft, auf teilweise eigenem und gepachtetem Garten- und Ackerland.

 

Das Ehepaar Johannes Schmitz und Eva Sofia Conraths hatte zusammen acht Kinder:

  • Johanna Schmitz, (* 2.4.1866 Oberaußem, + 5.4.1866), sie verstarb kurz nach ihrer Geburt.
  • Elisabeth Schmitz, (* 15.6.1867 Oberaußem, + Niederembt), sie war seit 26.1.1889 mit Johannes August Müdder (* 21.11.1866 Niederembt,+ Niederembt) verheiratet. Die beiden lebten mit ihrer Familie in Niederembt.
  • Wilhelm Schmitz (* 30.10.1869 Oberaußem, + Oberaußem), verheiratet mit Anna ??.
  • Christian Schmitz (* 6.5.1872 Oberaußem, + Oberaußem), verheiratet in 1. Ehe mit Margarete Schlossmacher aus Niederaußem.
  • Andreas Schmitz, (* 29.5.1874 Oberaußem, + Oberaußem), verheiratet mit Maria Lisson, sie kam aus dem Riesengebirge.
  • Anna Sibille Schmitz, (* 10.5.1880 Oberaußem, + Oberaußem), verheiratet mit Josef Hoppen aus Oberaußem. Sie wohnten außerhalb des Ortes, Am Kämpchen.
  • Jakob Schmitz, (* 4.3.1884 Oberaußem, + Bergheim), verheiratet mit Agnes Hoppen aus Oberaußem. Sie lebten mit ihrer Familie in Bergheim.
  • Cornelius Schmitz, (* 16.11.1877 Oberaußem, + 16.11.1949), verheiratet mit Adelheid Jordans, (* 20.10.1882 Niederaußem, + 6.2.1963 Oberaußem). Sie waren später die „Kaufleute Schmitz“

Geheiratet haben der Oberaußemer Schachtmeister Cornelius Schmitz und die aus Niederaußem stammende, gelernte Hauswirtschafterin Adelheid Jordans, am 16. September 1906 in der Pfarrkirche zu Niederaußem. Die Eltern von Adelheid Jordans, waren der Schreiner Peter Jordans, (* 30.5.1852 Niederaußem, + Niederaußem) und Agnes Brabender, (* 9.7.1856 Kenten, + Niederaußem) aus Niederaußem. Gewohnt haben die Eheleute Cornelius Schmitz-Adelheid Jordans in den ersten Jahren, zusammen mit seinen Eltern, in deren kleinem Wohnhaus an der Bergstraße Nr. 12. Das Elternhaus hat Cornelius Schmitz nach dem Tode seiner Elter geerbt.

 

Aus der Ehe der „Kaufleute Schmitz“ gingen insgesamt sechs Töchter hervor, wovon zwei bereits im Kindsbett verstarben.

 

  • Sofia Schmitz, (* 30.5.1907 Oberaußem, + 19.2.1978 Oberaußem), verheiratet mit Karl Heller, (* 28.2.1904 Niederaußem, + 31.7.1973 Oberaußem).
  • Elisabeth Schmitz, (* 22.1.1911 Oberaußem, + 8.3.1993 Bergheim), verheiratet mit Johann Golderer, (* 14.5.1912 Heppendorf, + 23.6.1945 Nikolaia). Er starb in russischer Kriegsgefangenschaft.
  • Annemarie Schmitz, als Kind verstorben.
  • Sibille Schmitz, als Kind verstorben.
    • Agnes Schmitz, (* 16.5.1920 Oberaußem, + 30.3.2012 Oberaußem) verheiratet mit Erich Reimann, (* 5.5.1916 Braunsberg, + 10.4.1996 Oberaußem).
    • Margareta Schmitz, (* 26.12.1921 Oberaußem, + 17.3.1988 Oberaußem),  verheiratet mit Ernst van Cleemput, (* 4.6.1916 Antwerpen, + 22.1.1996 Oberaußem).

 

 

Die Kaufleute Schmitz in Köln Lindenthal, mit Pferd und Wagen fuhren sie seinerzeit wöchentlich zu ihrem dortigen Marktstand

Etwa bis 1908 hat Cornelius Schmitz als Schachtmeister in der Grube Fortuna, bei der Braunkohlengesellschaft gearbeitet. Aufgrund einer schweren chronischen Krankheit an den Atemwegen, mußte er in recht jungen Jahren diese Arbeit vollkommen aufgeben. Anfangs, nach der Berufsaufgabe, herrschte zuerst große Not im Haushalt Schmitz. Nun waren die Eheleute Cornelius und Adelheid Schmitz auf den Ertrag aus dem ererbten, kleinen Landwirtschaftsbetrieb und die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. Adelheid Schmitz hatte nach der Erkrankung des Ehemannes Cornelius, neben seiner Krankenbetreuung, auch die Hauptlast bei der Familienversorgung zu tragen, was auch für die Arbeit in Haus, Hof, Garten und Feld zutraf. Auf einen Rat des damaligen Oberaußemer Friseurs Wilhelm Hubert Weiss hin, er war Mitbegründer des Radfahrvereins „Freie Bahn“, gründeten Cornelius und Adelheid Schmitz, etwa um das Jahr 1908, einen kleinen Landhandel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Damit wurde auch der Name „Kaufleute Schmitz“ geboren. Bereits ab 1909 betrieben sie dann, neben dem Handel in Oberaußem, zusätzlich einen kleinen Marktstand in Köln-Lindenthal. Sie verkauften dort Geflügel, Eier, Käse, Butter, Marmeladen, Gemüse und dergleichen. Die Verkaufsware bezogen sie aus Holland, Hillersheim und Büsdorf sowie aus der Eigenproduktion ihrer kleinen Landwirtschaft. Von Beginn des Landhandels an, hatten sie großen Wert auf hohe Qualität ihrer Ware gelegt. Die in Holland zugekauften Waren für den Landhandel und den Marktverkauf, wurden anfangs in großen Marktkörben, bereits vorsortiert in Oberaußem auf der Bergstraße angeliefert. In den ersten Jahren ihrer Selbständigkeit, transportierten Kornelius und Adelheid Schmitz ihre Verkaufswaren dann wöchentlich mit Pferd und Wagen von Oberaußem nach Köln-Lindenthal zum Markt.

 

Der Landhandel und das Kölner Marktgeschäft entwickelte sich rasch und positiv. Familie Schmitz hatte sich in kurzer Zeit, mit qualitativ hochwertigen Waren, einen guten Namen gemacht und  sich nicht nur in Lindenthal, sehr viel prominente Stammkundschaft erarbeitet. Hier ist bemerkenswert, daß es sich bei der Stammkundschaft zum großen Teil um gesellschaftlich gutgestellte, jüdische Familien gehandelt hat. Es dauerte auch nicht lange, bis der Lindenthaler Marktstand sich stark vergrößerte. Die Geschäfte florierten so gut, daß 1914 sogar ein zweiter großer Marktstand in Köln-Riel hinzukam. Mit dieser Geschäftserweiterung wurden aber auch die Reisen nach Köln zwangsläufig häufiger. Das war dann aber mit dem Pferdewagen nicht mehr zu bewältigen. Ab ca. 1914 fuhren die Kaufleute Schmitz dann mit der Eisenbahn von Oberaußem nach Köln-Ehrenfeld und mit der Straßenbahn weiter nach Köln-Lindenthal und Köln-Riel. Ab dieser Zeit erfolgte dann auch die Anlieferung der zugekauften Ware direkt nach Köln. Beim damaligen Schreinerbetrieb Bader in Köln-Lindenthal, hatte man sich eine Lagerhalle gemietet, in der alle Teile der Marktstände und die Verkaufswaren gelagert wurden. Nun fuhr Adelheid Schmitz jahrelang, jeden Dienstag und Freitag nach Köln-Lindenthal, am Mittwoch und Samstag nach Köln-Riel. Donnerstags fuhr man aber weiterhin mit dem kleinen Pferdefuhrwerk u.a. nach Büsdorf, um auch die dortige gute Kundschaft, z.B. die Familie Braschoß, mit stets frischen, hochwertigen Produkten zu versorgen.

Das eigene, recht zierliche Pferd, Kornelius Schmitz hatte es durch den Kauf vor dem Schlachter bewahrt, nannte man in der Familie liebevoll „Unser Scheckchen“ und der kleine zweiachsige, hölzerne Transportwagen, kamen noch jahrelang in der kleinen, eigenen Landwirtschaft in Oberaußem zum Einsatz. Auch bei vielen Festumzügen in Oberaußem, wurde das brave Pferdchen öfter eingesetzt, wobei es auch dort treue Dienste geleistet hat. In den 1910ger Jahren wurde die Geschäftspalette der Kaufleute Schmitz noch um den Verkauf von Textilien erweitert, die bei der renommierten Kölner Firma Brüggelmann eingekauft wurden.

Da das Elternhaus an der Bergstraße 12, etwa ab 1908 für die wachsende Großfamilie Schmitz rasch zu klein wurde, beschlossen Cornelius Schmitz und sein älterer Bruder Andreas für ihre Familien eigene Wohnhäuser zu errichten. Etwa um 1909 erbauten Cornelius und Andreas Schmitz, neben dem alten, kleinen Elternhaus an der damaligen Bergstraße, zwei fast baugleiche, neue Wohnhäuser. Bis etwa 1910 lebten die Kaufleute Schmitz noch gemeinsam mit seinen Eltern und der Familie seines Bruders Andreas Schmitz, in dem kleinen elterlichen Haus. Dann zogen Cornelius und Adelheid Schmitz mit ihrer Tochter Sofia in das neue Wohnhaus nebenan. Die zweite Tochter Elisabeth kam dann bereits im eignen, neuen Wohnhaus, Bergstraße Nr. 10 zur Welt.

Die alten elterlichen Gebäude und das neue Wohnhaus nebenan, bildeten nun eine in sich abgeschlossene kleine Hofanlage der Familie Schmitz. Der entstandene lange Hofbereich wurde mit roten Ziegelsteinen gepflastert und mittels eines zweiflügligen Eisentores zur Bergstraße hin abgeschlossen. Der Hof mußte an jedem Samstag geschrubbt und gereinigt werden.

Das Anwesen der Familie Schmitz, an der Bergstraße, heute am Berg, wurde im Oberaußemer Volksmund „Bei Hanne“ genannt. Dieser Name war vom Vornamen der Johanna Klefisch, einer Großmutter von Cornelius Schmitz, abgeleitet worden. Wenn man sie besuchte hieß es meistens: „Mir jonn no Hanne“ (wir gehen zur Johanna).

In den Jahren 1920 und 1921 hatte sich die Familie Schmitz-Jordans durch die Geburt der Töchter Agnes und Margareta auf sechs Personen vergrößert. Die älteste Tochter Sofia hatte 1925 geheiratet. Mit ihrem Ehemann Karl Heller und dem Sohn Kornelius (Konni) wohnte sie dann ebenfalls im Hause der Eltern. Das Haus Bergstraße Nr. 10 war somit bereits nach etwa 10 Jahren auch zu klein geworden.

 

Die beiden neuen Wohnhäuser der Kaufleute Schmitz an der Bergstraße Nr. 10 und Nr. 12 gegen 1930
Die beiden Häuser, ein Gemälde von Wilhelm Cremer

Um das Jahr 1924 ließ Cornelius Schmitz dann das kleine alte, von den Eltern geerbte Wohnhaus Nr. 12 abreißen, um Platz für ein neues, den Familien und Geschäftsverhältnissen angepasstes, größeres Gebäude zu bekommen. Die kleinen alten Nebengebäude des Elternhauses, wie Waschküche, Stallungen, Vorratsräume, Räucherkammer und die kleine Werkstatt blieben überwiegend erhalten. Sie wurden angepasst, ertüchtigt und in den neuen Gebäudekomplex integriert. Der Neubau des Wohnhauses und die Arbeiten an den erhaltenen Nebengebäuden, wurden überwiegend von dem Oberaußemer Maurer Kümpel, der auf der Kirchstrasse im Gebäude der alten Volksschule wohnte, ausgeführt. Als Bezahlung für die Handwerkerleistungen am Neubau, kamen in der damals wirtschaftlich schwierigen Zeit, neben Bargeld auch Naturalien und Textilien aus dem Warensortiment der Kaufleute Schmitz zum Einsatz. Die Fertigstellung der Neu- und Umbauarbeiten erfolgte etwa im Jahre 1925.

Um das Jahr 1936 hatten die „Kaufleute Schmitz“ den Markt-Verkauf in Köln aufgegeben. Es lohnte sich nicht mehr. Der seit 1933 bestehende NS-Staat hatte ab dieser Zeit Lebensmittelkontingente für alle Wahren eingeführt. Man konnte also nicht mehr alles frei ein- und verkaufen. Es gab Kontingentkarten für alles. Wie sich ja später leider gezeigt hat, gehörten diese staatlichen Maßnahmen wohl zu den Vorbereitungen der Bevölkerung auf die harten Mangelzeiten des 2. Weltkrieges.

Besonders stolz waren die Kaufleute Schmitz auf die Ausbildung ihrer Tochter Agnes gewesen. Agnes Schmitz besuchte von 1931-37 die „Private Höhere Mädchenschule der armen Dienstmägde Jesu Christi in Bergheim-Erft“, mit dem Schulabschluss der mittleren Reife. Anschließend folgte von 1937-38, der Besuch des Internates der Höheren Handelsschule, Marienschule der armen Dienstmägde Jesu Christi in Opladen. Dort traf sie ihre einstig Oberaußemer Schulkameradin, die Nachbarstochter Helene Rosellen, die dem Orden als Schwester beigetreten war. Agnes Schmitz war nach dem Abschlussexamen die einzige in der Familie Schmitz mit einer hochwertigen, kaufmännischen Berufsausbildung. Dies führte dann auch dazu, daß sie bis zur endgültigen Geschäftsaufgabe, für ihre Mutter die anfallenden schriftlichen Arbeiten erledigen mußte. Vor allem die jährliche Steuererklärung war oft eine für die gesamte Familie Reimann eine recht stressige Angelegenheit.

 

Abschlußzeugnis Bergheim
Abschlußzeugnis Opladen

Etwa 1926 erfolgte der Umzug  von Cornelius und Adelheid Schmitz, mit den Töchtern Elisabeth, Agnes und Margarete, in das neu gebaute Anwesen Bergstraße Nr. 12. Das nebenan z.T. frei gewordene Haus Nr. 10, wurde darauf von ihrer Tochter Sofia mit ihrem Ehemann, dem Schlosser Karl Heller aus Niederaußem, ihrem Sohn Kornelius und ab 1928 ihrer Tochter Josefine, einige Jahre alleine bewohnt.

Im Jahr 1931 heiratete die zweite Tochter  von Cornelius und Adelheid Schmitz, Elisabeth Schmitz den Schneider Johann Golderer aus Heppendorf. Die beiden zogen dann ebenfalls in das Haus Nr. 10, zur Familie Heller.

 

Karl und Sofie Heller mit Sohn Konni etwa 1928
Hochzeitsgesellschaft Golderer-Schmitz 1931

Die Personen auf dem Hochzeitsfoto Golderer von 1931 sind:

1. Reihe von li.: Hermann Haugk, Martin Hintzen, Josef Hoppen

2. Reihe von li.: Maria Schmitz geb. Lisson, Sibille Hintzen geb. Jordans, Adelheid Schmitz geb. Jordans, Elisabeth Golderer geb. Schmitz, Johann Golderer, Sibille Hoppen geb. Schmitz

3. Reihe von li.: unbekannt, Elisabeth ? geb. Schmitz, Karl Heller, Cornelius Schmitz, Johann Schmitz (Hanne Schäng), Christian Hoppen und Frau

 

Als in der Familie Golderer Kinder hinzukamen, wurde das Haus Nr. 10  für beide Familien schnell zu klein. Aber man engagierte sich und rückte zusammen. Ab 1943 baute Karl Heller dann für seine Familie ein eigenes Wohnhaus auf dem Tonnenberg, neben dem Bauernhof Kranz, direkt gegenüber vom großen Haupttor des alten Friedhofes. Es waren harte Kriegszeiten und die Beschaffung von Baumaterialien war äußerst schwierig. Überall wo sich eine kleine Chance bot an Material zu kommen, war Karl Heller zur Stelle. So hat er u.a. etliche Teile der festen Flakstellung Am Kämpchen demontiert und für seinen Hausbau wieder verwendet. Von amtlicher Seite hatte er eigentlich nur eine Genehmigung für ein winziges Behelfsgebäude erhalten. Er sagte aber stets dazu: „Ich baue doch keinen Kaninchenstall für meine Familie“. Da in den letzten Kriegsmonaten alles etwas ungeordnet ablief, vertraute er auf sein Glück und baute ohne Baugenehmigung ein kleines Steinhaus mit Satteldach. Die Maurerarbeiten führte sein Bruder, der Maurer Heinrich Heller aus. Als das Dach erstellt werden mußte, hatte „Ohm Hein“ zu seinem Bruder Karl gesagt: „ Dat Dach muß ne Fachmann mache, dat künne mir zwei net, dat es zu jefährlich. Karl wenn du dat selver määs kumme ich net mie an der Bau.“ Karl ließ sich jedoch nicht beirren und baute auch das Dach selbst. Sein Bruder nahm an, daß ein Fachmann zu Werke gegangen war und lobte die Bauausführung. Aber als Karl ihm seine Eigenleistung gebeichtet hatte, machte er seine Drohung war und kam nicht mehr zur Baustelle. Auch diese harte Entscheidung seines Bruders nahm Karl Heller hin und baute das Haus alleine fertig. Erst nach dem Kriege wurde seine eigenmächtige Bauausführung legalisiert. Noch 1944 zog die Familie Heller in das neue Haus an der heutigen Friedhofstraße. Im Laufe der Jahre wurde das Haus Heller mehrfach umgebaut, erweitert und modernisiert. Heute wohnen dort noch seine Tochter Josefine Meyer geb. Heller und seine Enkelin Sofie Hauser geb. Meyer.

Karl Heller war zu seinen Lebzeiten den alten Oberaußemern in vieler Beziehung ein Begriff. Hatte er doch am Ende des 2. Weltkrieges mit Franz Orth, Peter Bonn und Edwin Heimann, dem Teufelsgeiger aus Niederaußem, eine kleine Musikkapelle mit dem Namen „Dorfschwalben“ gegründet. Karl spielte das Schlagzeug. Die vier haben dann bei so mancher Ortsfestivität, in der schlechten Zeit nach dem 2. Weltkrieg, als man noch selbstgebrannten Rübenschnaps „Knolly-Brandy“ trank, im alten Festsaale Lützenrath-Braun für gute Stimmung und zünftiges Tanzvergnügen gesorgt. Dort arbeitete Karl Heller manchmal auch nebenbei als Kellner.

Karl und Sofie Heller mit Tochter Josefine hinter ihrem Haus
Karl Heller mit Schwiegersohn Hans Meyer hinter ihrem Haus
Das Wohnhaus Heller-Meyer 2010, mit Gerd Meyer

Nach dem Krieg betätigte sich Karl Heller auch eine Zeit lang als Familien-Friseur. Alle Männer und Kinder der Großfamilie der Kaufleute Schmitz, bekamen von ihm, in seiner heimischen Küche, mit einer kleinen, handbetätigten Haarschneidemaschine, den damals üblichen Kurzhaarschnitt verpasst. Der Verfasser Ulrich Reimann erinnert sich recht gut an dieses, für ihn ungeliebte Martyrium, wenn er auf Anweisung seiner Eltern, bei Onkel Karl auf den Friseurstuhl mußte und dieser dann mit dem wohl nicht immer scharfen Haarschneider sein Kunstwerk vollbrachte. Es zwickte oft beim Haareschneiden so stark, dass die Kinder manchmal nur unter Tränen die Prozedur überstanden haben. Sein Leben lang war Karl Heller, neben seinem Beruf als Weichenschlosser bei der Reichs- und Bundesbahn im Bahnhof Niederaußem, auch dem Oberaußemer Friedhof sehr eng verbunden. Er hat dort im Nebenerwerb, für viele Familien die Grabpflege ausgeführt. In der gesamten Großfamilie Schmitz galt er als handwerklich begabter Alleskönner. Für ihn gab es keine handwerklichen Probleme, die er nicht lösen konnte. Auch bei der Errichtung des neuen Wohnhauses von Erich und Agnes Reimann, 1950 an der Mühlenstraße, hatte Onkel Karl das Sagen. Am wohlsten fühlte er sich allerdings auf dem Friedhof und in seiner kleinen Heimwerkstatt, hier konnte er sich halt frei entfalten und auch mal heimlich ein Tröpfchen Hochprozentiges genießen! Nach seinem Tod hatte man so manches versteckte Fläschchen seines geliebten Weines gefunden und darüber oft bei Familienfesten geschmunzelt.

Weichenschlosser Karl Heller
Karl Heller mit Enkelin Sofie Meyer
Der Kellner Karl Heller mit Gustav Hafjar, Erna Haugk, Willi Krebs und Willi Mieves

Nach dem Auszug der Familie Heller, Ende 1944 lebte nur noch Elisabeth Golderer mit ihren vier Kindern in dem inzwischen von den Eltern geerbten Haus Nr. 10. Ihr Ehemann, der Schneider Johann Golderer, war leider wie so viele andere auch, nicht mehr aus dem Kriege heimgekommen. Er war nach einer schweren Verwundung, Lungensteckschuss, 1944 zur Genesung in Dänemark gewesen. Wenige Monate vor Kriegsende, Ende 1944 war er danach noch einmal auf Heimaturlaub in Oberaußem gewesen. In seiner Urlaubszeit hatte er auch seinem Schwager Karl Heller noch beim Hausbau geholfen. Nach dem letzten Heimaturlaub wurde er zum erneuten Kriegseinsatz nach Südrußland abkommandiert, wo er Anfang 1945 in russische Gefangenschaft geriet. Nach Aussage des Oberaußemer Mitgefangenen Franz Orth, ist Johann Golderer am 28. Juni 1945 an einer schweren Infektionskrankheit, im russischen Kriegsgefangenenlager Nr. 126 in Nikolajew bei Odessa, ca. 65 km vom Schwarzen Meer entfernt gestorben. Seine genaue Grabstelle ist leider unbekannt. Es kann sein, daß er wie viele andere in diesem Lager zu Tode gekommene auch, heute auf der Kriegsgräberstätte in Odessa - Ukraine ruht.

 

Johann Golderer
Elisabeth Golderer geb. Schmitz
Johann und Elisabeth Golderer mit ihren vier Kindern 1944

Kurz nach dem Krieg kam der junge, heimatvertriebene Schneidergeselle Alex Hodie aus Ungarn nach Oberaußem. Bei Elisabeth Golderer, im Haus Nr. 10 auf der Bergstraße, fand er für einige Jahre Kost und Logis. Er war ein Glücksfall für die Golderers. Auf Grund seines schneiderischen Könnens, konnte Alex durch seine Arbeit mit dazu beitragen, dass in der vaterlosen Familie Golderer so manches Notloch gestopft werden konnte. Von Alex seiner Menschlichkeit und Großzügigkeit konnte auch der Verfasser persönlich des Öfteren profitieren. Alex Hodie hat später Katharina Füser aus Oberaußem geheiratet. Er hatte sich hervorragend hier im Ort eingelebt und integriert. Im Laufe der Zeit wurde Alex Hodie ein echter Oberaußemer.

Die älteste Tochter von Elisabeth Golderer, Adelheid Kühn, die heute in Heppendorf lebt, ist vielen Oberaußemern noch gut bekannt. Sie hat mehrere Jahre als „Tante Adelheid“ im Gemeindekindergarten die Kinder betreut. Mit ihrem Mann, dem Postbeamten Horst Kühn, hatte sie ihr Elternhaus in den 1950ziger Jahren um einen Anbau erweitert und diesen auch einige Jahre bewohnt. Während dieser Zeit lebte dann Elisabeth Golderer mit ihren drei weiteren Kindern, Kornelius, Katharina und Josef Golderer im alten Wohnhaus ihrer Eltern, an der Bergstraße Nr. 10. Kornelius Golderer zog es in die Heimat seines Vaters. Er hat 1959 die Heppendorferin Marianne Schafstall geheiratet und lebt seit dieser Zeit auch dort. Auch die Familie Kühn zog es nach Heppendorf. Fast zeitgleich bauten die Ehepaare Kornelius und Marianne Golderer sowie Horst und Adelheid Kühn 1967-68 in Heppendorf zwei neue Wohnhäuser, in denen die beiden Familien noch heute leben. Horst Kühn verstarb am 31.12.2011. Gemäß seinem Wunsch, erhielt er in der holländischen Nordsee, nahe eines gemeinsam mit seiner Familie oft besuchten Ferienortes, eine Seebestattung.

Die zweite Tochter von Elisabeth Golderer, Katharina Golderer heiratete Ende der 1950ziger Jahre, den aus Fallshöft an der Ostsee stammenden gelernten Metzger Werner Steffensen. Als Monteur der Firma LMG, war dieser gemeinsam mit seinem Bruder nach Oberaußem gekommen. Bei der Schwester von Elisabeth Golderer, Margarete van Cleemput fanden sie Kost und Logis. Werner war in der gesamten Familie Schmitz sehr beliebt. Nach seiner Hochzeit, hat Werner Steffensen noch mehrere Jahre, als Nachfolger des in der Familie Schmitz geschätzten Hausschlachters Porschen, die jährlich anfallenden Schlachtungen, der auf dem kleinen Hof Schmitz-Cleemput großgezogenen Schweine durchgeführt. Werner und Katharina Steffensen bauten nach ihrer Heirat ein eigenes Wohnhaus in Oberaußem an der Friedensstraße. Beide sind 2011 dort verstorben. Das Haus wurde 2011 vom Sohn Olaf Steffensen verkauft.

Nach dem Auszug von drei ihrer vier Kinder, zog Elisabeth Golderer in den von Familie Kühn errichteten Anbau. Sie wohnte dort gemeinsam mit ihrem neuen Lebensgefährten Franz Graw, nach dessen Tod alleine, bis zu ihrem Tode 1993. Im alten Haus wohnte nach dem Umzug von Elisabeth Golderer, ihr zweiter Sohn Josef Golderer mit seiner Ehefrau Erika geb. Rettkowski und Sohn Markus. Familie Golderer hat das alte Haus, Am Berg Nr. 10, Ende der 1960ger Jahre umgebaut und modernisiert. Nach dem Tod von Elisabeth Golderer, wurden das alte Haus und der Anbau Kühn zu einer Wohneinheit zusammengelegt. Heute wird das gesamte Anwesen nur noch von Josef Golderer und seiner Familie bewohnt.

In dem 1924-25 von Cornelius Schmitz gebauten und 1926 bezogenen neuen Haus, Bergstraße Nr. 12, wohnten ab 1943 drei Familien. Die „Kaufleute Schmitz“ selbst, ihre dritte Tochter Agnes Reimann geb. Schmitz, sie hatte im März 1941 den Flaksoldaten Erich Reimann geheiratet, mit Sohn Walter Reimann, sowie die jüngste Tochter Margareta van Cleemput geb. Schmitz mit Ehemann Ernst van Cleemput  und Tochter Adelheid Schmitz.

Im Sommer 1943 hatte man trotz Kriegswirren und allgemeinen Beschränkungen, im Hause der Familie Schmitz noch groß die Hochzeit der jüngsten Tochter Margareta, mit dem in Antwerpen geborenen Lokheizer Ernst van Cleemput aus Fortuna gefeiert. Agnes Reimann erinnert sich noch gut an die große Schar der neuen Fortunaverwandtschaft, die mit Kind und Kegel erschienen waren, weil sie wohl wussten, dass es bei den Kaufleuten Schmitz, bei solchen Gelegenheiten stets eine hervorragende Versorgung aller Gäste gab. Adelheid Schmitz hatte damals tagelang in der Küche gearbeitet, um die große Zahl der Festteilnehmer auch reichlich und gut zu beköstigen.

Ernst und Margaretha van Cleemput
Hochzeitsgäste mit dem Brautpaar van Cleemput
Cornelius Schmitz links, mit Hochzeitsgästen

Die Personen auf dem Hochzeitsfoto van Cleemput sind:

Stehend von links: Karl Heller; Johann Busse aus Horrem; Eduard Mönnich, der Stiefvater von Ernst van Cleemput; Josef Rieger aus Kenten, Schwager von Eduard Mönnich; Johann Wolf, Schwager von Eduard Mönnich; Elli Wolf geb. Mönnich, Frau von Johann Wolf; Unbekannt; Margarethe van Cleemput geb. Schmitz; Hulda Mönnich geb. van Cleemput, Mutter von Ernst van Cleemput, Rosa Rieger, Tochter von Josef und Paula Rieger; Ernst van Cleemput; Josefine Busse geb. Mönnich, Tochter von Johann und Maria Busse; Paula Rieger geb. Mönnich, Frau von Josef Rieger; Martha Mönnich, Schwägerin von Eduard Mönnich, aus Schlesien; Maria Busse geb. Mönnich, Frau von Johann Busse; Elisabeth Golderer geb. Schmitz, Tante Liesa; Adelheid Kühn geb. Golderer

Reihe unten von links: Peter Mönnich, Bruder von Männ, Ehemann von Margarethe Wienand; Josef Rieger, Sohn von Josef und Paula Rieger; Helene Rieger, Tochter von Josef und Paula Rieger; 21 Eduard Mönnich (Männ) Sohn von Karl Mönnich; Karl Mönnich, Stiefbruder von Ernst van Cleemput, (tödlich verunglückt); Eduard Wolf, Sohn von Johann und Elli Wolf; 24 Hans Josef Wolf, Sohn von Johann und Elli Wolf; Rosemie Wolf, Tochter von Johann und Elli Wolf.

 

Cornelius Schmitz war stets ein streng gläubiger, praktizierender Katholik. Aber aufgrund von persönlichen Negativerfahrungen mit der Politik und einigen, angeblichen Freunden, sowie wegen dem Verlust seines gesamten, hart erarbeiteten Vermögens, in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise nach dem 1. Weltkrieg, war er zu tiefst verbittert. Dies führte dazu, dass er nach der Machtergreifung durch die Nazis 1933, trotz seiner christlichen Grundeinstellung, der NSDAP beigetreten war. Als Parteimitglied bekleidete er in den Kriegsjahren den Posten des Schiedsmannes für Oberaußem und Fortuna. Bei der Ortsbevölkerung war er damals, trotz seiner Parteizugehörigkeit, angesehen und galt auch als besonnen und gemäßigt. Oft traf er sich mit Gesinnungsgenossen der Partei in seinem Haus an der Bergstraße Nr. 12. Wie Zeitzeugen berichten, hatte man während den Parteitreffen stets eine NS-Fahne am Haus Schmitz sehen können.

In den Kriegsjahren von 1939–1945 waren in Oberaußem Luftwaffensoldaten zum Schutz der benachbarten Braunkohlenbetriebe stationiert. Wohl aufgrund seiner Kenntnisse und Lebenserfahrungen mit einquartierten Soldaten, hatte Cornelius Schmitz seine beiden noch unverheirateten Töchter Agnes und Margarete, vor einem Kontakt zu den Soldaten eindringlich gewarnt. Persönliche Beziehungen zu ihnen hatte er strikt abgelehnt und den Töchtern auch untersagt. Aber es lief etwas anders als der besorgte Vater es wollte. Einer der nach Oberaußem abkommandierten Flaksoldaten war Erich Reimann. Der aus Braunsberg in Ostpreußen stammende Lokführer, war im 2. Weltkrieg, in den Jahren 1940–1941, mit seiner Einheit in den hiesigen Flakstellungen „Am Kämpchen“ und an der Landstraße zwischen Oberaußem und Fortuna, stationiert. 1940 hatte Agnes Schmitz, im Volksmund auch „Hanne Agnes“ genannt, ihn im Ort kennen gelernt. Agnes Schmitz und Erich Reimann verstanden sich auf Anhieb sehr gut und man traf sich ohne Wissen und Einverständnis des Vaters heimlich.

Am 2. August 1940, als die ersten beiden Oberaußemer Zivilkriegstoten durch alliierte Bombenabwürfe in der Fortunastraße zu beklagen waren, hatten Erich Reimann und seine Kameraden maßgeblich bei den Aufräumarbeiten geholfen und  zur Bergung der zwei toten Frauen, Katharina und Barbara Friedt, beigetragen. Der tatkräftige Hilfseinsatz der Flaksoldaten hatte Cornelius Schmitz stark imponiert. Danach hatte seine Tochter Agnes Mut gefasst und ihn über ihre heimliche Freundschaft zum Flaksoldaten Erich Reimann in Kenntnis gesetzt. Auf ihre Bitte hin gestattete er ihr dann, zwar noch voller Skepsis, dass sie ihren Freund, den späteren Ehemann, mit nach Hause bringen könne, um ihn den Eltern vorzustellen. Ab diesem Zeitpunkt waren dann die Bedenken von Cornelius Schmitz, gegenüber dem jungen, schneidigen Flaksoldaten ausgeräumt. Seit dem war er im Hause Schmitz stets willkommen. Auch die Tochter Margarete hatte sich heimlich mit einem Flaksoldaten aus der Einheit von Erich Reimann angefreundet. Aus dieser Beziehung zwischen Alfred Lenz und Margareta Schmitz stammt eine Tochter, die 1941 geborene Adelheid Lüniger geb. Schmitz. Zu einer Ehe Lenz-Schmitz war es aber nicht gekommen.

Agnes Schmitz und Erich Reimann hatten dann im März 1941 geheiratet. Ihr erster Sohn Walter wurde 1941 geboren. Sehr zum Leidwesen seiner jungen Familie, mußte Erich Reimann mit seiner Flakbatterie im Dezember 1941 Oberaußem verlassen. Sie wurden nach Finnland verlegt. Bis Ende 1943 folgten Fronteinsätze in Rußland, am Eismeer bei Murmansk, in Norwegen bei Kirkenes und in Finnland an der Eismeerstraße. Nach einem dreimonatigen Lazarettaufenthalt in seiner Heimatstadt Braunsberg, im Frühjahr 1944, hatte Erich Reimann ab April 1944, noch Kriegseinsätze in der Tschechoslowakei, in Frankreich, Belgien und Holland. In den letzten Kriegsmonaten wurde er bis Kriegsende bei der mitfahrenden Eisenbahnschutzflak in Norddeutschland eingesetzt. Er kam in englische Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft, im Juli 1945, ist Erich Reimann zu seiner jungen Familie, die im Februar 1945 mit der Geburt des zweiten Sohnes Ulrich auf vier Personen angewachsen war, nach Oberaußem zurückgekommen. Wie einige andere, ehemalige hier stationierte Soldaten auch, ist er rasch in Oberaußem heimisch geworden. Er fand Arbeit als Lokführer bei der Grube Fortuna. Später arbeitete er bis zu seiner Pensionierung, im Tagebau Garsdorf als Steiger. Da auch Agnes Reimann vor ihrer Heirat bei der Braunkohle, im Büro der Brikettfabrik Fortuna-Nord gearbeitet hat, waren beide mit der Braunkohle stets stark verbunden. Diese Verbundenheit kommt auch darin zum Ausdruck, dass drei ihrer vier Kinder zeitweise oder ständig in Unternehmen der Braunkohlenindustrie gearbeitet haben.

Erich Reimann am Geschütz, Flakstellung zw. Oberaußem und Fortuna
Erich Reimann und Agnes Schmitz, Bergstraße Oberaußem
Brautpaar Erich u. Agnes Reimann

Der Verfasser Ulrich Reimann wurde in dem Haus seiner Großeltern, den Kaufleuten Schmitz, Horst-Wessel-Straße Nr. 12 (heute Am Berg) in den letzten Kriegstagen, im Februar 1945 geboren. Es war in der Nacht, als Dresden von den Engländern in Schutt und Asche gelegt wurde und dabei zigtausend Menschen ihr Leben verlorenen. Seine Mutter Agnes Reimann lebte dann, praktisch von seiner Geburtsstunde an, bis die Amerikaner am 2. März Oberaußem besetzten, mit ihm ständig im Luftschutzbunker unter dem alten Friedhof. Einer der Bunkereingänge befand sich nur ca. 50 m vom Haus seiner Großeltern entfernt an der Horst-Wessel-Straße. Der zweite Eingang zu diesem großen Luftschutzbunker befand sich im Schlundweg. Beide Wohnhäuser der Kaufleute Schmitz, sowohl Horst-Wessel-Straße Nr. 10 als auch das Haus Nr. 12, wurden durch den Aribeschuss der am 2. März 1945, von Bergheim anrückenden Amerikaner, stark beschädigt. Agnes Reimann erinnert sich gut daran, dass neben der Oberaußemer Pfarrkirche, die schwere Treffer mit gravierenden Schäden erhalten hatte, auch die beiden Häuser ihrer Eltern stark betroffen waren. Am Haus Nr. 12 fehlte u.a. das halbe Dach, so dass die Familie van Cleemput in ihrem Schlafzimmer nur noch den freien Himmel über sich hatte. Nachdem am 3. März die ersten Amerikaner in Oberaußem einzogen, erlebten die beiden Häuser der Kaufleute Schmitz weitere teils mutwillige Zerstörungen und Plünderungen. Agnes Reimann erinnert sich auch daran, dass es sich bei den ersten einrückenden amerikanischen Soldaten, überwiegend um jüdische Männer mit deutscher Abstammung gehandelt haben muss, da diese wohl aus Rachegefühlen gegenüber der deutschen Bevölkerung, teilweise sehr zerstörungs- und plünderungswütig auftraten. Vielleicht war auch einer der Gründe für die Verwüstungen bei den Kaufleuten Schmitz darin zu sehen, dass Kornelius, damals noch amtierender Schiedsmann der Gemeinde Oberaußem war.

Sein Vertreter war Wilhelm Griese aus Fortuna. Der stammte gebürtig aus Eisleben. Über den Erzbergbau im Siegerland, wo er seine Frau Emmi kennengelernt hatte, fand er 1936 den Weg zur Grube Fortuna, in der er bis zu seiner Pensionierung als Steiger beschäftigt war. 1950 hatte die Familie Griese in Oberaußem „Auf dem Driesch“, mit Hilfe der GSG-Wohnungsbaugesellschaft, ein neues Wohnhaus errichtet und bezogen.

Im Haus Nr. 12 der Familie Schmitz, war nach dem Abzug der ersten amerikanischen Soldaten fast nichts mehr heil geblieben. Alte Familienerbstücke, Ölgemälde der Ahnen, an denen die Herzen von Cornelius und Adelheid Schmitz besonders hingen sowie wertvolles Mobiliar waren zum größten Teil unwiederbringlich vernichtet worden. Selbst die Innenwände des Hauses waren nicht verschont worden. Sie waren zerschossen und wie das Mobiliar, mit Farben und zum Teil mit Fäkalien beschmiert worden. Bis alle Kriegsschäden beseitigt waren sind dann einige Jahre ins Land gezogen.

Erst nach dem Austausch der ersten amerikanischen Soldaten nach einigen Tagen, änderte sich die Situation der Bevölkerung zum Besseren. Laut Aussage von Agnes Reimann, haben die nachfolgenden amerikanischen Besatzungssoldaten, teilweise der vielfach unter Mangel leidenden Ortsbevölkerung bei der Nahrungsbeschaffung, der Organisation des täglichen Lebens, Transporten und der Beseitigung von Schäden an den Häusern geholfen. Ein Amerikaner hatte sogar eine Kuh eines Bauern von der Bergstraße, gegen dessen Willen gemolken, damit Agnes Reimann etwas Milch für die Ernährung ihres Kleinkindes hatte. Trotz Denunziationen aus Reihen der Ortsbevölkerung, wegen seiner Parteizugehörigkeit, gab es keinerlei Strafmaßnahmen seitens der Besatzungsmacht gegen die Familie von Cornelius Schmitz. Den Posten des Schiedsmannes durfte er allerdings nicht mehr bekleiden.

Leider haben die Kaufleute Schmitz, wie viele andere Bürger auch, ihren hart erarbeiteten kleinen Wohlstand zweimal durch die beiden Weltkriege und die darauf folgenden Inflationen mit Währungsreformen verloren. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges, kurz vor der Währungsreform, hatte man ihnen noch das riesige Gelände zwischen Driesch und Kölner Hohlweg zum Kauf, zu einem sehr niedrigen Preis angeboten. Das Geld dafür hatten sie noch über die Kriegswirren gerettet. Da es sich bei dem Land aber um keinen guten Ackerboden handelte, hatte Adelheid Schmitz ihren Mann mit dem Argument: „Kornel, watt wellst du dann met dem Brochland, datt es jo doch nur Himmelsflut (Begriff für sandige, unfruchtbare Böden), sülle mir dann dovür ongs schwer erarbedete Grosche opfere“, vom Landkauf abbringen können. Einige Tage später hatten die Eheleute Schmitz die Entscheidung gegen den Landkauf, aber auf das Bitterste bereut. Eine Währungsreform hatte ein zweites mal ihr gesamtes erspartes Vermögen aufgefressen. Ein dritter Neubeginn war nicht mehr möglich, so dass von ihrem Geschäft und der damit verbundenen schweren, ehrlichen Arbeit eigentlich nichts übrig geblieben ist. Diese schweren Schicksalsschläge konnte der auch von seiner chronischen Krankheit stark beeinträchtigte Cornelius Schmitz zeitlebens nicht mehr verarbeiten. Seine Tochter Agnes Reimann erinnert sich noch recht schmerzhaft an die damalige Situation. Ihr Vater hatte in der Küche gesessen, vor sich auf dem Tisch lag ein Koffer voller Geldscheine. Diese waren über Nacht fast wertlos geworden. Sein erspartes Geld, für das er noch wenige Tage vorher ein riesiges Landstück, das ja bekanntlich etwas später alles Bauland wurde und heute komplett bebaut ist, hätte kaufen können, reichte nur noch zum Kauf einer sehr einfachen, schlichten Schlafzimmereinrichtung für die Familie Reimann. Kurz darauf ist Cornelius Schmitz, auch von jahrelanger Krankheit mit einem wahren Leidensweg gezeichnet, am 16.11.1948 sehr verbittert verstorben.

Danach wurde auch die zu diesem Zeitpunkt noch laufende kleine Landwirtschaft der „Kaufleute Schmitz“, bis auf die Haltung von Schweinen, Gänsen Hühnern und Kaninchen zur Selbstversorgung, eingestellt. Natürlich wurden aber die großen Gärten hinter dem Haus Bergstraße Nr. 12 und im Schlundweg weiterbearbeitet. Unter der Oberaufsicht von Adelheid Schmitz, hatten bei der Gartenarbeit alle Familienmitglieder mitzuhelfen, was vor allem für das Umgraben der Gärten galt. Die Gärten der Familie Heller und der Familie Reimann wurden aber nicht mehr von Adelheid Schmitz bearbeitet. Die Arbeitsausführung von Schwiegersohn Erich Reimann wurde von ihr jedoch fast täglich begutachtet, ständig kritisiert und für nicht ordnungsgemäß befunden, was ihn immer sehr geärgert hat. Obwohl seine beiden Gärten immer einen guten und auch reichlichen Ertrag abgeworfen haben, konnte Adelheid Schmitz sich zeit ihres Lebens nicht zu anerkennenden Worten an ihren Schwiegersohn durchringen. Ihre ständige Gartenkritik traf allerdings auch die anderen Schwiegersöhne und Enkelsöhne gleichermaßen hart und war meist ungerechtfertigt.

Beibehalten hat Adelheid Schmitz nach dem Tode ihres Mannes auch den Einkauf im Textil- und Bekleidungsgroßhandel in Köln. Mit der Bahn oder mit dem Bus fuhr sie mehrfach im Monat zum einkaufen in das Geschäft der Fa. Brüggelmann. Sie gehörte zu den erste 20 Stammkunden der Fa. Brüggelmann und hatte dort von 1910 bis kurz vor ihrem Tode immer eingekauft. Im Jahre 1960 hatte sie sogar das 50-jährige Kundenjubiläum gefeiert und war von der Geschäftsleitung der Fa. Brüggelmann besonders dafür geehrt worden. Beim Einkauf von Bekleidungsstücken verlangte sie stets, ausschließlich vom Abteilungsleiter, z.B. Herrn Krüger, persönlich beraten und bedient zu werden. Dieser Wunsch wurde ihr bei Brüggelmann auch meistens erfüllt. Anfangs kaufte sie dort Textilien und Bekleidungsstücke für ihre zahlreiche Kundschaft und für die Familie. Nach dem Krieg beschränkte sich der Einkauf ausschließlich auf die Versorgung von Familienangehörigen. Aufgrund der großen Verwandtschaft blieb das Geschäft mit Bekleidung und Textilien für sie bis zur Geschäftsaufgabe 1961 aber sehr umfangreich. Für Adelheid Schmitz persönlich war der Name Brüggelmann stets der Inbegriff für Qualität im Textil- und Bekleidungshandel. Sie konnte es einfach nicht ertragen, wenn einer ihrer Angehörigen einmal woanders eingekauft hatte, oder Bekleidung trug, die nicht von Brüggelmann stammte. Bis kurz vor ihrem Tode 1963, sie wurde übrigens fast 81 Jahre alt, fuhr Frau Schmitz noch persönlich mit zum Einkauf, bei der von ihr so geliebten und geschätzten Großhandelsfirma, nach Köln. Mit ihrem Tode endete das Geschäftsleben, der Oberaußemer „Kaufleute Schmitz“ von der alten Bergstraße in Oberaußem endgültig. Agnes Reimann hat trotz Bitten ihrer Geschwister, das Geschäft nicht mehr weitergeführt und die Geschäftsauflösung abgewickelt.

Nachdem alle Kriegsschäden am Haus Bergstraße Nr. 12 mehr oder weniger beseitigt waren, lebten ab Anfang 1948 in dem eigentlich kleinen Haus, mittlerweile insgesamt elf Personen, sechs Erwachsene und fünf Kinder. Das waren Kornelius und Adelheid Schmitz, Erich und Agnes Reimann mit den Kindern Walter, Ulrich und Irmgard sowie Ernst und Margarete van Cleemput mit den Kindern Adelheid und Eduard.

Da das Haus aber Ende der 1940ger Jahre, den weiter wachsenden Familien van Cleemput und Reimann nicht mehr genügend Platz bot, haben Erich und Agnes Reimann 1949-50 an der damaligen Mühlenstraße, jetzt heißt es Friedensstraße, auf einem von den Kaufleuten Schmitz geerbten Gartenland, ein eigenes Wohnhaus gebaut. Schwager Karl Heller war dabei wie immer der Mann für alle Fälle. Gemeinsam mit Erich Reimann, unter Mithilfe von Schwager Ernst van Cleemput und Arbeitskollegen, erfolgten die Bauarbeiten, wobei die Maurerarbeiten selbstverständlich höchstpersönlich von „Onkel Karl“ ausgeführt wurden. Zum Leidwesen der Nachfolgegewerke, nahm man dabei den Gebrauch von Wasserwaage und Metermaß manchmal nicht so genau. Noch Jahre nach dem Bezug des Hauses war z.B. das Tapezieren stets ein Geduld erforderndes Unterfangen. Es wurde damals in der Zeit knapper Mittel halt viel organisiert und auch improvisiert. Das alle die am Bau mitgewirkt haben keine Fachleute mit einschlägiger Berufsausbildung waren, spielte in dieser Zeit keine wesentliche Rolle. Man nahm halt alles nicht so genau, irgendwie bekam man es schon hin. Anfang 1950 ist Familie Reimann ins neue Haus eingezogen.

Im September 1950 zog dann noch Kornelius Heller, der Sohn von Karl und Sofia Heller, mit Ehefrau Irmgard und Sohn Karl, als Untermieter in das Haus der Familie Reimann ein. Eigentlich war dafür in den fünf vorhandenen kleinen Räumen viel zu wenig Platz vorhanden. Aber man engagierte sich. Familie Heller bewohnte zu dritt die zwei Räume im Obergeschoß. Familie Reimann, man war inzwischen zu sechs Personen, bewohnte die drei Räume im Erdgeschoß.

Zum Zeitpunkt des Einzugs gab es noch keinen elektrischen Strom und kein fließendes Wasser im neuen Haus. Über einige Monate war das Leben im neuen Haus äußerst schwierig. Brauchwasser holte man sich in Zinkeimern bei den Eltern. Geheizt und gekocht wurde mit dem einzigen Kohlenofen der in der großen Wohnküche stand. Als abendliche Zimmerbeleuchtung dienten einige alte Petroleumlampen. Erst mit der Einbindung des Hauses in das öffentliche Strom- und Wassernetz wurde alles einfacher. Im Haus gab es auch lange Zeit kein Bad. Gebadet haben trotzdem alle neun Hausbewohner einmal pro Woche. Dazu diente eine Zinkwanne in der Waschküche, im Keller des neuen Hauses. Das Badewasser wurde in einem kohlenbefeuerten Waschkessel, „de Wäschpann“ erhitzt, wobei als Nebenprodukt soviel Wasserdampf entstand, dass man in der Waschküche oft nicht mehr die Hand vor den Augen erkennen konnte. Bei dem Bad der Kinder wurde auch des Öfteren mehrfach das gleiche Badewasser benutzt, was ja heute undenkbar wäre. Natürlich mußte die Badereihenfolge genau abgesprochen werden.

Als Toilette diente über die ersten Jahre ein kleines, draußen neben dem Haus stehendes, aus Holzresten und Blechplatten von Erich Reimann zusammen gezimmertes Toilettenhäuschen. Es war ein so genanntes Plumpsklo, dessen Benutzung, nicht nur in den kalten Wintertagen, äußerst unangenehm war. Über dieses separat stehende Toilettenhäuschen wurde viel gespottet und gelacht. Erich Reimann hatte seinen Kindern in diesem Zusammenhang manchmal einige kleine Liedchen zur Aufmunterung vorgesungen. Eines davon hatte z. B. den folgenden Text: „Der Wind weht um die Lokustür, er singt sein Lied und ruft Papier.“ Ende der 1950ger Jahre baute Familie Reimann ein Stallgebäude an das Wohnhaus. In dem Stallgebäude wurde ein separates, festes Plumpsklo eingebaut. Die dann in einer gemauerten Grube gesammelten Fäkalien wurden bei Bedarf, über etliche Jahre hinweg, von einer Firma abgepumpt und entsorgt. Erst in den 60ger Jahren, nachdem die neue Friedensstraße fertig gestellt war, erhielt das Haus der Familie Reimann einen Anschluss an das öffentliche Kanalnetz von Oberaußem. Bis zu diesem Zeitpunkt liefen alle Abwässer des Hauses in einen offenen Wassergraben entlang der damals noch hier befindlichen, großen Viehwiese des Bauern Franz Schreier und versickerte im Boden. Aufgrund der Planungsänderung Mitte der 1950ger Jahre, die Mühlenstraße teilweise aufzugeben und diesen Teil durch die anders verlaufende Friedensstraße zu ersetzten, wurde das Grundstück Reimann geteilt. Dem zur Folge steht das Wohnhaus Reimann heute als einziges, zurückliegend und etwas verdreht zur Friedensstraße.

Das Wohnhaus Reimann gegen 1956
Die Nachbarsfamilie Müller, hinten li. das provisorische Toilettenhäuschen der Familie Reimann

Kornelius Heller baute 1958 ein eigenes Wohnhaus im Schlundweg. Nach dem Auszug der Familie Heller, wurde in den 1970ger Jahren das Haus Reimann modernisiert und mit Bad, Toilette und Zentralheizung ausgestattet. Seit dem Tode von Erich Reimann 1996, bewohnt  Agnes Reimann alleine das Haus Nr. 10 in der Friedensstraße.

 

Die beiden Wohnhäuser der Kaufleute Schmitz heute. Rechts das 1912 gebaute Haus von Andreas Schmitz

Ab 1950, nach dem Umzug der Familie Reimann in das neue Haus, Mühlenstraße Nr. 6, wohnten nur noch Adelheid Schmitz und die Familie von Ernst van Cleemput im Haus Nr. 12, der "Kaufleute Schmitz“, an der Bergstraße. Nach in den 1960ger Jahren erfolgten Erweiterungs- und Umbauarbeiten, war das Wohnhaus der „Kaufleute Schmitz“ größer und wohnlicher geworden. Eine Zeit lang lebte dann noch die Tochter von Margarete van Cleemput, Adelheid Lüniger mit ihrem aus Glessen Stammenden Ehemann Hans Lüninger und vier Kindern, in dem erweiterten und modernisierten Haus. Hans Lüniger, der noch vielen älteren Oberaußemern als Filmvorführer im einstigen Kino im Saale Braun bekannt ist, baute dann Anfang der 1970ger Jahre, in Glessen ein neues Wohnhaus. Im einstigen Anwesen der „Kaufleute Schmitz“, Am Berg Nr. 12, wohnt heute ihr Enkel Eduard van Cleemput mit seiner Familie.

 

 

 

Quellen:

 

  • Recherchen, Texte, Grafiken und Layout: Ulrich Reimann
  • Kirchenbücher St. Vinzentius Oberaußem
  • Fotos aus Privatbesitz