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Auswanderung nach Amerika

Auswanderung der Familie Joseph Rauwald von Oberaussem nach Amerika

Von Gerd Friedt, München

Ergänzungen: U. Reimann

08.10.2011

 

Im 19. Jahrhundert folgten viele Europäer dem verlockenden Ruf aus Amerika, zur Umsiedlung in die neue Welt. Es kam damals zu regelrechten Auswanderungswellen. Die angepriesenen guten Zukunftsperspektiven werden auch den noch jungen Oberaussemer Schreiner, Johann Joseph Rauwald dazu bewogen haben, mit seiner Familie den Aufbruch in ein erhofftes, besseres Leben zu wagen.

Nach dem Tode seiner Eltern, folgte er 1884 mit seiner noch kleinen Familie, voller Energie und Tatendrang, einigen bereits ausgewanderten Oberaussemern, nach Amerika. Gemeinsam mit einer Oberaussemer Familie Schmitz wanderten die Rauwalds nach Madison / Wisconsin aus.

Der beschwerliche Weg der Rauwalds nach Amerika, führte von Oberaussem, wahrscheinlich über Bremerhafen nach New York. Die Überfahrt erfolgte mit einem Segelschiff, sie dauerte mehrere Wochen. Über Ellis Island, eine kleine Insel vor New York, die ab 1882 Sitz der US-Einwanderungsbehörde und zentrale Sammelstelle für Immigranten in die USA war, führte der Weg der Rauwalds nach Milwaukee. Von dort aus ging es dann zum Ziel der Reise, Madison die Hauptstadt des Staates Wisconsin.

Das mit der Auswanderung verbundene Wagnis wurde mit Erfolg belohnt. Schnell hatte man sich in den USA eingewöhnt und etabliert. Über eine eigene Firma führte der Weg von Joseph Rauwald und seinen zahlreichen Nachkommen in die erhoffte, bessere wirtschaftliche Lage. Nach seinem bereits 1884 gestellten Einbürgerungsantrag, erlangte Rauwald 1909 die Amerikanische Staatsbürgerschaft.

Die Familie von Joseph und Theresa Rauwald wuchs rasch. So bekamen sie neben ihren noch in Oberaussem geborenen beiden Kindern weiter 9 Sprösslinge dazu. Daraus entwickelte sich letztendlich eine zahlreiche, heute in den USA weit verzweigte Nachkommenschaft.

Heute sind die Nachkommen dieser Familie Rauwald in der Gesellschaft der USA fest verwurzelt.

Helene Hölsken geb. Rauwald, eine in Amerika geborene Tochter der Auswanderer Joseph und Theresa Rauwald hat ihre Erinnerungen an ihr Elternhaus und an einzelne Familienmitglieder festgehalten und an ihre Tochter Dorothy Hoelsken weitergegeben. Die wiederum erweiterte die Erinnerungen ihrer Mutter mit ihren eigenen und schrieb alles auf. Obwohl Dorothy selbst keine Kinder hatte, gab sie die Aufzeichnungen an andere Familiennachkommen weiter, so daß wir das Glück haben, etwas Authentisches über die Auswandererfamilie zu erfahren und dies im Zusammenhang mit der Geschichte der Oberaussemer Familie Rauwald festzuhalten und hier schriftlich zu dokumentieren.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Rauwaldnachkommen in den USA, die uns Informationen, Fotos und Dokumente dazu zur Verfügung gestellt haben. Dies zeigt, daß es wohl noch heute eine innere Verbundenheit zwischen den Familien Rauwald in Deutschland und in den USA gibt.

 

 

Oberaussemer Auswanderer nach Amerika im 19. Jahrhundert


Jordan Andreas, * 1812, ausgewandert 1852, nach USA, Minnesota

Hoven, Mathias Josef, * 1851, ausgewandert 1870, nach USA

Pütz, Anna Margarethe geb. Roberts, * 1810, ausgewandert 1870, nach USA

Pütz, Jacob, * 1849, ausgewandert 1857, nach USA

Pütz, Johann Peter, * 1839, ausgewandert 1857, nach USA

Reinartz, Johann, * 1852, ausgewandert 1870, nach USA

Schwartz, Johann, * 1852, Ackerknecht, ausgewandert 1869, nach USA / Minnesota

Schwartz, Stefan, * 1843, Ackerer, ausgewandert 1869, nach USA

Schmitz, Familie, ausgewandert 1884, nach USA / Madison

Rauwald, Joseph, * 1859, Schreiner, ausgewandert 1884, nach USA / Madison

Rauwald, Theresa geb. Wintz, * 1865, ausgewandert 1884, nach USA / Madison

 

Der Münchner Historiker Gerd Friedt hat sich mit dem Thema Auswanderung der Familie Rauwald ebenfalls intensiv befaßt und eine schriftliche Zusammenfassung seiner Recherchen erstellt. Er gab seiner Ausarbeitung den Titel:

 

„Auszüge aus den Lebenserinnerungen der Familie Rauwald in Madison USA“

 

Die Ausarbeitung stellte Gerd Friedt freundlicherweise dem Stadtteil-Forum Oberaußem, als Beitrag zur Geschichtsaufarbeitung  von Oberaussem zur Verfügung.

Gerd Friedt schreibt wie folgt:

»Bei der Auswanderung von Europa in die USA ab den 1850er Jahren ist festzustellen, daß viele deutschsprachige Einwanderer aus den deutschen Ländern, aus Österreich und bis nach Böhmen, den Weg nach Madison im Staate Wisconsin fanden. Hier bildeten sich regelrechte deutschsprachige Kolonien in den sich die Neuzuwanderer, die der neuen Sprache noch nicht mächtig waren, gut aufgehoben fühlten. Es war ein hartes Leben, das aber den Tüchtigen alle Chancen für einen raschen Aufstieg bot. Vor Jahren bereits habe ich die Auswanderung nach Madison am exemplarischen Fall des Jacob Lenz aus Kerpen in den Kerpener Heimatblättern dargestellt. So wie die Rauwalds hatten auch Jacob Lenz Nachkommen Fragmente von Lebenserinnerungen hinterlassen. Interessant ist auch, daß aus dem Nachbarkreis Pulheim und Grevenbroich nach 1850 hunderte nach Wiskonsin auswanderten.

In den Milwaukee Landes Biografien fand sich folgender Bericht der nachfolgend auch in deutsch wieder gegeben ist. Anschließend werde ich aus den Familienüberlieferungen Rauwald noch einige Passagen wiedergeben. Wir haben nicht häufig das Glück, daß uns schriftliche Erinnerungen von Auswanderungen erhalten und überliefert werden.

Unmittelbar nach seiner Ankunft in den USA, also 1884, stellte Josef Rauwald den Antrag auf Einbürgerung. 1906 wurde er Bürger der Vereinigten Staaten.

Die mir zum Einbürgerungsverfahren von Joseph Rauwald vorliegenden Kopien von Urkunden und Dokumente, stammen aus der Verbindung zwischen Tobias Wintz, Bergheim und Bunny Chase Pewaukee, USA.

Die Amerikanischen Rauwalds haben nie die Erinnerung an ihre Herkunft verloren, noch 1984 waren einige von ihnen in Oberaussem. Sie feiern regelmäßige Familientreffen.

Helen Rauwald, verheiratete Hölsken, eine Tochter des Auswandererpaares, hat Memoiren hinterlassen, die ich ebenfalls via Bunny Chase, ihrer Tochter und Tobias Wintz erhalten habe.“«

Nachfolgend nun einige Passagen aus erhaltenen Dokumenten und persönlichen Niederschriften zur Auswandererfamilie Rauwald.

 

 

 

Auszug aus den Milwaukee Landes Biografien

JOSEPH RAUWALD, Milwaukee County Biographies, Memoirs of Milwaukee County, Wisconsin Vol. I & II, by Jerome Anthony Watrous, 1909 Page 590

» Josef RAUWALD. In this twentieth century men of energy, industry, and ambition are rapidly pushing themselves to the front, and those who reach the goal of success, by their own-unaided efforts, may well claim recognition. Among those who have, by indefatigable enterprise, won fortune, is the subject of this sketch. Mr. Rauwald was born at Oberausen, Germany, March 3, 1859, being the son of Gispert and Isabel (Fueser) Rauwald, who were born at Obersausen in 1820 and 1830 respectively. The father was a manufacturer of church and house furniture and died in the Fatherland in 1873, when Joseph was sixteen years of age. The mother continued to live in Germany until 1883, when she passed peacefully away from the cares of life. Our subject received his education in the public schools of his native land, and in the still greater school, which teaches dearly but well, that of experience. After leaving school he went to work with his father and learned the trade of furniture making. In Germany, the making of church furniture has reached a stage where it is a fine art, and Joseph had mastered every branch of the business while working in the Fatherland. He remained in the country several years after his father died, working at his trade. In 1884 he determined to take advantage of the many opportunities offered in the new world and came to the United States. After reaching Milwaukee he went to Madison, Wis., where he worked for Frank A. Starck, a cabinet-maker, for five years. For four years Mr. Rauwald was in business as a contractor, but he disposed of that business to advantage and established himself in the church furniture manufacturing business at 520-532 Sixteenth Street, where he has displayed great skill and artistic ability in the special line of goods he produces. The firm is now known as the Rauwald Ecclesiastical Art Manufacturing Company. Mr. Rauwald found that his business has increased so rapidly that one man could not handle it, and when the company was incorporated he became president and his son, John Rauwald, was chosen secretary. The company holds the patents that cover the Altar Tabernacle, invented by R Rauwald, which is approved by the Roman Catholic authorities. The Rauwald Ecclesiastical Art Manufacturing Company is one of the largest and most prosperous church furniture establishments in the country. Mr. Rauwald is a Democrat in politics, but does not take and active part, devoting all his energies to his business. His maternal grandfather was a well to do merchant in Oberausen, and was alderman in the town for many years. At one time he served with great credit in the Berlin Guards. On Sept. 21, 1881, Mr. Rauwald married Theresa, the daughter of Edmund and Clara Buesterbach, natives of Oberausen. Eleven children have been born to Mr. and Mrs. Rauwald; Clara, the wife of Edwin Lauer; Gertrude, deceased; John, married to Charlotte Bellmann; Helen, the wife of Albert Hoelsken; Joseph; Edmund; Frank; Elizabeth; Caroline; Marie; and William deceased. The family are members of St. Lawrence’s Catholic Church and Mr. Rauwald is a member of St. Lawrence’s Branch of the Catholic Knights of Wisconsin.

 

 

 

Übersetzung ins Deutsche von Gerd Friedt.

JOSEPH RAUWALD Milwaukee Landes-Biographien Abhandlungen des Milwaukee Staates, Wisconsin Vol. I und II durch Jerome Anthony Watrous, 1909, Seite 590

 

 

JOSEPH RAUWALD. Männern des zwanzigsten Jahrhunderts, mit Energie, technischen Verständnis und Ambitionen brachten sich selber nach vorne. Die, welche das Ziel des Erfolges durch ihre eigenen Bemühungen ohne fremde Hilfe schafften, erreichten Fortschritt und Anerkennung. Von denen, die durch unermüdliche Arbeit, Reichtum und Besitz erworben haben, soll der Inhalt dieses Berichtes handeln. Herr Rauwald wurde am 3. März 1859 in Oberaußem, in Deutschland geboren. Er war der Sohn von Johann Gisbert Rauwald und Isabella Füser, die um 1820 und 1830 in Oberaußen geboren wurden. Sein Vater war Hersteller von Kirchen- und Hausmöbel. Er ist 1873 in Oberaußem  gestorben, als Joseph sechzehn Jahre alt war. Die Mutter lebte und wohnte weiter in Deutschland (Oberaußem), wo sie 1883 friedlich verstarb. Joseph Rauwald erhielt seine Ausbildung in den allgemeinen Schulen seines Heimatlandes und in der hohen Schule der Selbsterfahrung, die ihn gut unterrichtete. Nach Abschluß der Schulausbildung arbeitete er bei seinem Vater und erlernte das Handwerk des Möbelschreiners. In Deutschland hatte das Herstellen von Kirchemöbel das Niveau einer hohen Kunst erreicht. Joseph Rauwald hatte alle Seiten dieses Handwerkes in seiner Heimat erlernt und gemeistert. Nachdem sein Vater verstorben war, blieb er weiter im Land und arbeitete in seinem Beruf. Im Jahre 1884 entschloss er sich die Möglichkeiten der neuen Welt in den USA zu nutzen und wanderte nach dort aus. Nachdem er den Staat Milwaukee erreicht hatte, ging er nach Madison / Wisconsin, wo er fünf Jahre in dem Geschäft des Schrankherstellers Frank A. Starck arbeitete. Für vier weitere Jahre war Herr Rauwald als Bauzulieferant tätig. Danach gründete er ein Unternehmen zur Kirchenmöbel-Herstellung, in der sechzehnten Straße 520-532 in Madison. In diesem Unternehmen hat er große Fertigkeit und künstlerische Fähigkeit in dieser speziellen Produktlinie bewiesen. Das Unternehmen ist heute als Rauwald Ecclesiastical Art Manufacturing Company (Gesellschaft zur Kirchenkunst Herstellung) bekannt. Herr Rauwald stellte dann fest, daß sein Geschäft sich zu schnell entwickelte und das ein Mann das alleine nicht schaffen konnte. Nachdem die Firma die Gesellschaftsform zu einer Körperschaft geändert hatte, wurde Joseph Rauwald, Geschäftsvorsitzender. Sein Sohn, John Rauwald, wurde als Buchhalter eingestellt. Die Firma erhielt die Patente für die Herstellung von Tabernakels, welche durch R. Rauwald, erfunden worden waren und welche durch die katholischen Behörden genehmigt wurden. Rauwald Ecclesiastical Art Manufacturing Company (Kirchenkunst Herstellung) ist eine der größten und sich weiterentwickelnden Kirchemöbelhersteller im ganzen Lande. Herr Rauwald ist von Gesinnung ein Demokrat, nimmt aber nicht aktiv an der Politik teil, sondern widmet seine ganze Energie seinem Geschäft. Sein mütterlicher Großvater war Kaufmann in Oberaußem und bekleidete für viele Jahre das Amt eines Gemeinderates. Auch diente er mit großer Hingabe einige Zeit in der Berliner Stadtwache. Am 21. September 1881, heiratete Herr Joseph Rauwald, Theresa, die Tochter von Edmund Wintz und Clara Büsterbach, welche zu Oberaußen geboren wurde. 11 Kinder wurden in der Ehe von Herrn und Frau Rauwald geboren. Clara, die Frau von Edwin Lauer; Gertrude, gestorben; John, verheiratet mit Charlotte Bellmann; Helen, die Frau von Albert Hoelsken; Joseph; Edmund; Frank; Elizabeth; Caroline; Marie; und William der früh verstarb. Die Familiemitglieder gehören der katholischen Kirche von Sankt Lawrence an und Herr Rauwald ist Mitglied im Orden der katholischen Ritter von Wisconsin, die zu Sankt Lawrence gehören.

 

 

Einführung zu den Lebenserinnerungen von Helene Rauwald

Verfasst von Dorothy Hoelsken, Tochter von Helene Rauwald und Albert Hölsken.

Aus dem Englischen übersetzt von Gerd Friedt.

Es ist der 19. November 1909, ein kleines Mädchen wurde in einem kleinen Appartement über einer Wirtschaft in Milwaukee, in Wiskonsin, als Tochter von Albert Hoelsken und Helen geb. Rauwald geboren. Ich, Dorothy Elisabeth Hölsken, unterziehe mich der Anstrengung um einiges aus der Familiengeschichte nieder zuschreiben. In diese Niederschrift sind etliche Dokumente und Briefe anderer Familienmitglieder und Freunde, sowie mein eigener Beitrag, verbunden mit Fotografien welche ich über Jahre gesammelt habe, eingearbeitet. Obwohl ich selber keine Kinder habe, hoffe ich, daß meine Nichten und Neffen und deren Kinder aus dieser Schrift einiges über ihre Vorfahren lernen. Es wäre für mich eine große Freude, wenn die Familie und ihre Nachkommen diese Niederschrift aufhebt und ergänzt.

Nachfolgend einige Passagen aus dieser Familiengeschichte.

 

 

 

Erinnerungen meiner Mutter

Meine Mutter, Helene Maria Rauwald, verheiratete Hoelsken war das vierte von 13 Kindern des Johann Josef Rauwald und der Theresa Wintz. Ihr Leben war nicht leicht und glanzvoll. Sie erzählte uns, daß sie sogar am Morgen Ihres Hochzeitstag die Asche aus dem Ofen entfernen und entsorgen musste. Zu ihrer ältesten Schwester Clara (noch in Oberaussem geboren) berichtet sie, daß diese nach der Geburt von zwei Kindern, meiner Cousine Gertrud und meinem Cousin Joe Lauer, im Jahre 1909 an Tuberkulose verstarb. Die Kinder waren da noch klein. Sie wuchsen darauf bei ihren mir unbekannten Stiefeltern auf, die aber gut zu den Kindern waren. Ich sah meine Cousine Gertrud (* 1905) sehr oft, weil sie und die jüngste Schwester meiner Mutter, Tante Marie (* 1904) , gute Freundinnen waren. Die beiden waren altersmäßig ja nur 6 Monate auseinander. Gertrud Rauwald, die Schwester meiner Mutter und zweitälteste der Geschwister, starb ebenfalls im Alter von 19 Jahren ( 1902) an Tuberkulose. Meine Mutter war wegen dieser Tuberkulose Erkrankungen sehr besorgt um ihre Familie und auch um sich selbst. Das war auch der Grund, daß sie Wisconsin verließen und sich 1920 nach Denver in Colorado wandten. Ihre Brüder, Johann (John), Joseph (Joe), Edmund Heinrich (Edward) und Franz Paul (Frank), als auch ihre Schwestern Elisabeth (Elsie), Caroline (Lola), waren nicht mit Tuberkulose geplagt. Caroline starb später an Brustkrebs, bevor ihre Kinder erwachsen wurden.

Ich erinnere mich, daß meine Mutter Sorge hatte als sie nach Denver gingen. Sie kauften dort ein Haus auf dem Land um dem unruhigen Stadtleben zu entgehen. Auch wurden einige Kuhpaare und Hühner angeschafft. Die Erfahrung mit den Kühen verliefen nicht besonders gut, doch die Hühner behielten wir mehr als 10 Jahre.

Albert und Helene Hoelsken, geb. Rauwald, mein Vater und meine Mutter, wandten sich von Milwaukee in Wisconsin, im Sommer des Jahres 1920 nach Denver in Colorado. Vater ging zuerst und heuerte gleich bei der Bahn, der Union Pacific Railroad an. Er war dort ein Abteilungsmonteur und Reparaturspezialist für die Kutschen der Gesellschaft. Zwei Wochen später, folgten Mutter und wir 5 Kinder dem Vater mit dem Zuge. Ich erinnere mich noch gut der Gefühle und an den Abschied von den Freunden, denen ich noch längere Zeit schrieb. Unsere Fünf, daß waren: Marie 12 Jahre, Dorothy 10 Jahre, Florence 8 Jahre, Charlotte 5 Jahre und Francis 3 Jahre alt. Als wir in den Zug in Milwaukee einstiegen waren viele der Verwandten dort und ermahnten uns gute Kinder zu sein. Was sollten sie in ihren Gefühlsregungen des Abschieds auch anders sagen. Ich kann mich nicht mehr erinnern wer alles zum Abschied gekommen war, nur Onkel Joe (Josef Rauwald) blieb mir im Gedächtnis. Er war der umgänglichste der Geschwister und hatte immer ein Lächeln für uns Kinder. Joe und meine Mutter, Helen Rauwald, seine Schwester, hatten ein inniges Verhältnis. Mutter hatte Erfahrung im Bahnfahren. Einige Jahre vorher war sie mit Charlotte und Francis zu Ihrem Bruder Joe und seiner Frau Marie, sowie zu Bruder Ed und seiner Frau Birdie gefahren, die zu dieser Zeit in Alabama lebten. Doch jetzt mit 5 Kindern alleine über 1000 km zu reisen und dazu schwanger mit Margret, daß war etwas anderes. Aber jeder von uns passte auf sich selber ganz gut auf. Ich hörte nie das etwas schief gelaufen sei. Zudem war Mutter mit ungehorsamen Kindern nicht sehr geduldig. Unser Essen hatte sie gekauft und in einem riesigen Korb verstaut, so das wir während der Bahnfahrt nichts im Speisewagen einnehmen mussten. Die Erwartungen und die Aufregung aller stieg als wir uns den Bergen in Colorado und dem Ort Denver näherten. Wir hatten gehofft Cowboys zu sehen, welche aber nicht in der Nähe der Bahnstationen anzutreffen waren. Es schien, daß sie auf den Ranches waren wo sie ihre Arbeit verrichteten. In Denver angekommen brachte man uns zu unserem neuen Zuhause. Es war ein Haus in der Cherokee Strasse. Es war ein kleines aber in meinen Augen feines Haus, weil in dieser Art von Häusern, die Räume alle in einer Reihe ausgerichtet waren. In unserem Haus besaßen wir 5 Räume. Wir waren gut im neuen Zuhause angekommen und die Eltern standen in dem langen Flur und umarmten sich. Dies war ein seltener Anblick für uns Kinder, derartige Gesten führten sie nur aus, wenn sie alleine waren. Es muss für sie ein befreiendes Gefühl gewesen sein, daß alles gut geklappt, Vater eine neue Arbeit und wir ein Dach über dem Kopf hatten. Aus diesem ersten Übergangs-Domizil in Denver gingen wir dann auf Häusersuche, bis wir in der Perrystreet 626 eine Bleibe fanden in der wir dann lange gewohnt haben. Bevor Vater dieses Hause kaufte, ging er eines Sonntags mit uns älteren Kindern dorthin spazieren, um es uns zu zeigen. Für Dich Leser der diese Zeilen einst lesen wird und der jeden Meter mit dem Auto fährt, dafür aber am Morgen Jogging macht, sei gesagt, daß es von der Cherokee Strasse zur Perry Strasse annähernd 5 Meilen weit ist. Und solche langen Wege waren nicht ungewöhnlich zu dieser Zeit.

 

 

 

Joseph und Theresa Rauwald

Die Eltern meiner Mutter, Joseph Rauwald, * 1859 und Theresa Rauwald geb. Wintz, * 1865, kamen aus Köln in Deutschland, über Ellis Island N.Y. in die USA. Joseph hatte das Bauhandwerk gelernt. Theresa Wintz stammte aus einer Bauernfamilie (sie kamen ursprünglich aus Niederaussem). Wie ich aus den Erzählungen meiner Großmutter weis, waren Joseph und Theresa daheim entlaufen. Theresas Eltern gaben keine Zustimmung zur Heirat mit Joseph Rauwald, weil Theresa erst 16 Jahre alt war. Ihre Eltern steckten sie in ein Frauenkloster auf der anderen Seite des Rheines. Joseph Rauwald entführte sie 1881 dort, um sie dann heimlich zu heiraten. Wo und unter welchen Umständen die Hochzeit stattgefunden hat, darüber bewahrte man Stillschweigen. Nach ihrer Auswanderung korrespondierten sie lange mit der Familie wobei sie aber diesen Briefverkehr zeitweilig stoppten. Sie erzählten uns nur wenig über ihre Kindheit im Elternhaus. Als sie 1884 mit dem Schiff nach Amerika segelten, hatten sie bereits zwei Kinder, Clara und Gertrud. Ein anderes Paar aus Oberaussem, mit dem Namen Schmitz, begleitete sie. Beide Paare suchten nach einem neuen Leben in den USA. Während der sechswöchigen Schiffsreise mußten sie sich entscheiden wo sie in Amerika leben wollten. Den Grund warum sie sich für Madison entschieden, hat man uns nie erzählt. Es waren viele Paare auf dem Schiff, aber nur die Familie Schmitz ging mit ihnen nach Madison. Warum die anderen Paare ihnen nicht folgten, darüber berichtete Großmutter nichts. Großmutter erzählte, das die Seereise sehr lang, langweilig und mit zwei kleinen Kindern schwierig war. Doch sie erhielt viel Hilfe von den anderen Frauen auf dem Schiff. Das Waschen der Windeln für die Babies war ein großes Problem und die Stewards waren nicht sehr hilfsbereit. Erst als Grossvater dem Steward ein Trinkgeld gab änderte sich die Situation. Dann die Frage wo man die Windeln trocknen konnte. Sie hängten sie an die Reeling des dritten Decks. Als der Kapitän dies sah, wurde er sehr ungehalten und schrie umeinander. Großmutter bekam einen Riesenschreck, aber derweil war die Wäsche schon trocken. Die Situation brachte Großmutter in große Verlegenheit. Dies sei ihren Nachkommen hier überliefert, damit sie wissen wie leicht heute alles ist. Großmutter erzählte, daß ihr erstes Haus auf einem Hügel lag und mit einem Brunnen mit Pumpe ausgestattet war, damit sie Wasser für den täglichen Gebrauch und vor allem für die Hausarbeit zur Hand hatte. Mit der Zeit kamen dann noch mehr Kinder. Dies waren John 1885, Helen meine Mutter 1887, Josef 1890, Edmund 1892, Frank 1894, Elisabeth (Elsie) 1897, Caroline (Lola) 1900, Marie 1904 und William 1907 der im Kindbett verstarb. Ich genoß das Zusammensein mit der Großmutter sehr. Sie hatte Geduld mit jedem und nahm das Leben wie es kam. Ich erinnere mich, daß Großmutter während des Spülens Geschirr zerbrach. Großvater zerbrach zu der Zeit eine der Sculpturen an denen er arbeitet die laut seiner Ansicht mit einem Fluch behaftet war. Nachdem Großmutter das Geschirr zerbrochen hatte, meinte Großvater, das könnte ihm nie passieren. Großmutter gab ihm zur Antwort: „da hast du vollkommen recht weil du ja auch nie abspülst“. Grossvater zog die Großmutter des Öfteren auf. An seiner Mimik und seinen lachenden Augen merkte sie, daß er Spaß machte und nur auf eine komische Reaktion von ihrer Seite wartete. Tante Lola erinnerte sich, daß Großvater eines Tages die ganze Familie zu einem Picknick in einen der großen Parks ausführte. Dort verschwand Großvater und ging mit seinen Bekannten spazieren um sich zu unterhalten. Tante Lola sagte ihm: „bei diesem Verhalten ist es kein Wunder das Mutter einen bitteren Zug um den Mund hat“. Großvater war in meinen Augen nie bitter und in meiner Vorstellung war er ein philosophischer, praktischer und liebenswürdiger Mann. Großvater liebte es von seinem blauen Blut aus adeligem Haus zu erzählen. Einer seiner Vorfahren sei ein Baron von Rauwald gewesen. Sein Vater oder Großvater sei wegen einer bösen Sache enterbt worden, ohne das Grossvater genau wusste um was es sich da gehandelt hat. Meine Onkel und Tanten behandelten diese Information mit großem Ernst, weil auch Großvater dies mit großem Nachdruck erzählte und er für sie eine Respektsperson war.

 

Das Auswanderer-Ehepaar Johann Joseph und Maria Theresia Rauwald, mit den acht damals noch lebenden, ihrer insgesamt 13 Kinder um das Jahr 1920. Vorne v. li.: Marie Elizabeth, Mutter Maria Theresia geb. Wintz, Marie Barbara, Vater Johann Joseph Rauwald, Marie Caroline. Hinten v.li.: Johann, Josef, Helen Marie, Edmund, Francis Paul

 

 

Antrag auf Einbürgerung

1884 stellte Josef Rauwald den Antrag auf Einbürgerung. 1906 wurde er Bürger der Vereinigten Staaten.

Die Urkunde stammt aus der Verbindung Tobias Wintz, Bergheim und Bunny Chase Pewaukee, USA

 

 

Übersetzung der Antragstexte von Joseph Rauwald, zur Einbürgerung, 1884 und 1906
Die Urkunden
Erste Ausweiskarte von Joseph Rauwald als amerikanischer Staatsbürger

 

 

Meiner Mutter Schwestern und Brüder

von Dorothy Hoelsken.

Clara Rauwald heiratet im April 1971 Joe Lauer. Die beiden hatten zwei Kinder, Gertrud und Joe. Clara starb sehr jung als ihre Kinder noch klein waren. Meine Mutter erzählte, daß Clara sehr talentiert und künstlerisch veranlagt war. Sie half Großvater in seinem Geschäft obwohl sie eine Frau war. Dies erwartete er von seinen Söhnen nicht, als diese jung waren. Sie fertigte Vorhänge für die von Großvater hergestellten, patentierten Tabernakel. Auch stellte sie etliche Vorhänge im Auftrag her, die dann verkauft wurden. Großvater verkaufte sein Tabernakelpatent zu einem späteren Zeitpunkt an einen Herr Berger.

Gertrud Rauwald hat nie geheiratet. Sie starb früh im Alter von 16 oder 17 Jahren. Sie war ein feingliederiges Kind und hatte sich mit Tuberkulose angesteckt. Milwaukee war kein guter Platz zum Leben. Es gab dort viel Nebel und im Winter war es bitter kalt.

Helen Rauwald, (meine Mutter) war soweit ich mich erinnere, eine starke Person und genoß als Kind nicht viele Privilegien. Ich erfuhr nie etwas aus ihrer Schulzeit. Mir ist auch nicht geläufig wie lange sie die Schule besucht hatte. Im Alter von 19 Jahren heiratet sie 1906, Albert Hoelsken der 13 Jahre älter als sie war. Helen, meine Mutter arbeite ihr ganzes Leben sehr hart in ihrem Zuhause und sogar an ihrem Hochzeitstag mußte sie die Asche aus dem Ofen selber entfernen.

John Rauwald, vom Wesen ähnlich wie mein Vater Albert Hoelsken, war Josef Rauwalds tüchtigster Sohn. Er arbeitete am härtesten für ihn und gab das letzte für seinen Vater. Es ist schwer seine Persönlichkeit nur vom Anschauen des Gegenübers zu beschreiben. Er war selbstbewußt und hartnäckig, wenn nicht stur. Wenn er ein paar Bier getrunken hatte, so wurde er leicht streitsüchtig und ging sehr direkt mit den Gefühlen seiner Mitmenschen - und - trinker um. Zu sich selber war er dann aber sehr sensibel und nachsichtig. Er war von einem guten Pflichtbewußtsein durchdrungen und versuchte immer der Beste zu sein. Während vieler Familienkrisen war er derjenige, der immer sofort kam und Hilfe anbot. Auch als meine Mutter Hellen starb war er immer für uns und Vater da, dem er in dieser Zeit eine große Stütze war. Meine Mutter Helen war zu ihrer Lebzeit immer stolz auf diesen, ihren besonderen Bruder. Obwohl er nur 6 Schuljahre ableistete wurde er ein erfolgreicher Geschäftsmann. Meine Mutter machte sich auch große Sorgen, als Johns Frau Lottie sehr krank wurde. Meine Mutter und Johns Frau, Lottie / Charlotte, waren sehr eng befreundet. John heiratete um das Jahr 1908.

Joe / Josef Rauwald, später Rowell. Ich kannte ihn nicht persönlich weil er nach Alabama verzogen war. Meine Meinung zu ihm wird von den Geschichten genährt, welche ich von meinen Eltern und Tante Lola erhielt. Joe war der umgänglichste der Rauwaldbrüder und stand hoch im Ansehen seines Vaters Josef. Joe war sehr selbstbewußt und legte Wert auf eine gute Reputation. Sein Bruder John arbeitet am härtesten in der Werkstatt von Großvater, aber Joe wurde von Großvater bevorzugt und durfte im Büro arbeiten und Verhandlungen mit der Kundschaft führen. Seine Vorstellungen gingen dahin, daß er einst ein reicher Mann sein werde. Er wünschte sich ein nobles Büro mit Plüsch und Teppichen zu besitzen. Er drängte Großvater zu expandieren und mit größeren Firmen zu fusionieren. Aber seine Träume sollten sich nicht auszahlen. Er war es, der letztendlich Großvaters Firma in den Bankrott führte. Das war schlimm für Großvater dessen guter Name nun nichts mehr galt. Zu dieser Zeit mußte Großvaters Patent für die Tabernakel und die große Skulptur Gottes die aus Stuck, aus gebranntem Gips hergestellt wurde, verkauft werden. Ein Holzschnitzer hatte für ihn die Formen für Leonardos Bilder gefertigt, auf denen er dann nach Bedarf Abgüsse fertigen konnte. Eines dieser Werke ist heute noch in der katholischen Sankt Monica Kirche in Santa Monica, Californien zu besichtigen. Nach dem Zusammenbruch wandte sich Joe Rauwald junior nach Alabama, wo er für eine Bergwerksgesellschaft arbeitete. Er war seit 1909 verheiratet mit Marie Furtmann und hatte einen Sohn Namens Francis, an den ich mich nur als Kind erinnere. Marie Furtmann war eine Cousine meines Vaters, Albert Hoelsken. Meine Mutter und Marie Furtmann hatten ein angespanntes Verhältnis, welches durch das Wesen meiner Mutter bedingt war. Mutter war eine sehr direkte Person und hielt ihre Meinung nicht hinter dem Berg zurück. Sie schuf, ohne jeden Zweifel, immer direkt klare Fronten was die Luft wie nach einem Gewitter reinigte.

Ed / Edmund Rauwald. Ich erinnere mich nicht an Erzählungen über ihn. Nicht von meiner Mutter noch von anderen Personen. Ed war ein netter Onkel und ich sah mehr auf ihn als auf die anderen Brüder meiner Mutter. Er hatte eine nette Frau namens Birdie / Bertha. Die Hochzeit muss um 1915 stattgefunden haben.

 

 

 

Joe und Theresa Rauwald

Wie den Briefen meiner Mutter zu entnehmen war, führte Dank eines Wunders, des guten Klimas und der reinen Luft in dem hochgelegen Denver, Großvaters Weg nach drei Jahren nach hier zu uns. Großvater hatte sich entschieden, mit Frau und den unverheirateten Kindern, Elsie, Lola und Marie nach Denver umzusiedeln. Frank der gerade frisch mit Louise Kaiser verheiratet war, folgte Großvaters Idee und siedelte sich ebenfalls in Denver an. Frank hatte ein großes Auto und kam mit seiner Gattin, den Schwestern Lola und Marie nebst Großmutter hier angereist. Für Frank und Louise war es ihre Hochzeitsreise. Großvater und Lola kamen einige Tage später mit dem Zug. Hier in Denver stieg Großvater ins Baugeschäft ein und nützte seine verbleibende Zeit mit Arbeit und allen möglichen Erfindungen. Er zeichnete unzählige Pläne, von allen möglichen Ideen, an die ich mich nicht recht erinnere. Sein Büro blieb mir im Gedächtnis. Es war mit einen großen Wandsafe und mit Sturmfenstern ausgestattet. Die Großeltern kauften ein zweistöckiges Haus an der Ecke zu 24. Strasse. Meine Schwestern und ich besuchten sie des Öfteren zu Fuß oder mit Rollschuhen. Zurück in die Perry Strasse fuhren wir dann mit einen Straßenbahn. Wir mußten mehrmals umsteigen. Diese dauerte oft länger als wenn wir den Weg zu Fuß gemacht hätten. Onkels Frank und Tante Louise kauften ein Restaurant mit angeschlossenem Süßwarengeschäft, in East Colfax an der Ogden Strasse. Der Name des Geschäftes lautete „The Ogden sweet shop“ das Odgen Süßwarengeschäft. Ich half und arbeitet dort eine Weile und nahm an Gewicht zu. Ich war im Leben nie eine untergewichtige Person, aber hier nahm ich etliche Kilogramm an Gewicht zu. Die Verführung und Verfügbarkeit durch die Süßigkeiten verleideten mir diese Arbeit und nach Rücksprache mit den Eltern gab ich diese Arbeit auf. Anstelle von mir arbeitete dann meine Schwester Florence bei Onkel und Tante. Diese hatten eine Wohnung in der Nähe des Geschäftes wo auch ihre Tochter Lois 1922 geboren wurde. Als Lois 2 Jahre alt war ging Onkel Frank und seine Familie zurück nach Milwaukee weil Louises Eltern krank waren und Unterstützung brauchten.

Tante Marie, die mit den Großeltern nach Denver umgesiedelt war fühlte sich hier nicht glücklich. Sie hatte viele Freunde zurück lassen müssen und speziell Frank Kaiser. Sie arbeitet hier in Denver als Sekretärin bei der American National Bank in der Lawrence Strasse 16. Nachdem sie eine Weile mit Frank Kaiser korrespondiert hatte, kam dieser nach Denver, um Tante Marie 1925 in der Sankt Elisabeth Kirche von Denver zu heiraten. Die Hochzeitsreise führte sie in den Estes Park nach Californien. Frank und Marie betrieben dann ein gut gehendes, kleines Kolonialwarengeschäft in Milwaukee, wo sie seßhaft wurden. Ein Jahr später, 1926 heiratet Tante Lola Hermann Cox, dessen voller Name Cecil Hermann war, denn wir aber Hermann nannten. Er war Friseur im noblen Brown Palace Hotel in Denver. Sie kauften ein von Großvater gebautes Haus in der Irving Strasse, welches in der Nachbarschaft der Großeltern gelegen war. Für uns Kinder war es herrlich alle Tanten, Onkel und die Großeltern in der Nähe zu haben. Tante Marie sang sehr viel und das Radio hatte noch keinen Einzug in unsere Wohnungen gehalten. Lola war sehr mit ihren kunsthandwerklichen Tätigkeiten beschäftigt und lehrte uns Kindern diese Kunst. Auch nähten und entwarfen die Tanten Kleider für uns. Tante Elsie beschäftigte sich im Haushalt und stand der Großmuter zur Seite. Mein Vater Albert Hoelsken und Großvater liebten es in der Freizeit Schach zu spielen. Großvater und Großmutter liebten das Spiel Pinochle (Kartenspiel ähnlich wie Bridge), das sie uns Kindern beibrachten. Grosmutter starb 1946 und Grossvater ebenfalls zu dieser Zeit.

 

 

Stammbaum Familie Rauwald in den USA

 

 

Details zum Familienstammbaum Rauwald - USA, durch Anklicken der nebenstehenden Grafik:

 

 

 

 

Nachfolgend werden nun die derzeit bekannten Familienzweige des aus Oberaussem  in die USA ausgewanderten Ehepaares Joseph und Theresa Rauwald geb. Wintz, aufstrukturiert als Tabelle im PDF-Format dargestellt. Wesentlichen Ausarbeitungsteile hierzu erstellten Gerd Friedt und Dieter Germund.

Zum Öffnen der Tabelle klick auf nachfolgenden Schriftzug:

 

 

 

Stephanie Barnhardt

 

Inzwischen gibt es eine gewisse Fortschreibung der Familiegeschichte Rauwald USA. Die Rauwald-Nachkomme Stephanie Barnhardt betreibt intensive Nachforschungen in den USA und erstellt zur Zeit unter Mithilfe der Oberaussemer Dieter Germund und Ulrich Reimann einen Familienstammbaum Rauwald im Internetportal:

 

ancestry.de

 

 

 

Quellen:

  • Ausarbeitung von Gerd Friedt, München: "Auswanderung nach Amerika"
  • Milwaukee County Biographies, Memoirs of Milwaukee County, Wisconsin Vol. I & II, by Jerome Anthony Watrous, 1909 Page 590
  • Memoiren von Helene Hölsken geb. Rauwald, USA
  • Aufzeichnungen von Dorothy Hölsken, USA
  • Unterlagen von Bunny Chase, USA
  • Unterlagen und Fotos von Stephanie Barnhardt, USA
  • Unterlagen von Thobias Wintz, Bergheim
  • Unterlagen von Dieter Germund, Bergheim
  • Kirchenbücher St. Vinzentius Oberaussem
  • Fotos: Privatfotos von der Familie Rauwald
  • Fotos: Auswanderer, ELBE, Wisconsin, Madison aus WIKIPEDIA
  • Karte Wisconsins. Aus der Perry Castaneda Library. Public Domain und GNU-FDL   
  • Recherchen, Layout, neue Texte U. Reimann