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50 Jahre

Kegelklub Lömelsbröder Fortuna

 

1912 - 1862

 

Angestellte der Gruppe Mitte

Rheinische Braunkohlewerke

 

 

 

 

 

Die vergnügungsarme Zeit um 1912, im besonderen in der dörflichen Stille Fortunas mag wohl einer der Gründe dafür gewesen sein, daß unter den Angestellten der damaligen Grube Fortuna der Wunsch nach einer Feierabendgestaltung laut wurde. Von diesem Wunsch bis zur Gründung eines Kegelclubs war es dann nur noch ein kleiner Schritt. So traf man sich also fortan allwöchentlich in der Kantine zum Kegelabend. Hier wurden betriebliche und private Sorgen zwanglos besprochen und in vielen Fällen aus dem Wege geräumt. Hier konnte man von den zweifellos damals schon vorhandenen Anforderungen des Berufes abschalten und neue Kräfte schöpfen. So wurde das Kegeln, dieser so beliebte Männersport, Mittel zum Zweck, denn Betrieb und Kegelbrüder profitierten gleichermaßen.

 

Diese Kegelgemeinschaft hat nun –zwar durch zwei Kriege unterbrochen – fünfzig Jahre lang getreulich zusammengehalten. Wohl haben die Mitglieder im Laufe der Jahre gewechselt, aber der kameradschaftliche Geist und die urwüchsige Fröhlichkeit sind dieselben geblieben. Oft werden Anekdoten von früher erzählt und herzlich lacht man immer wieder über Karl Hanings, der mit einem Fahrrad die Bahn hinunterfuhr, um einen stehengebliebenen Kegel umzuwerfen und über Fritz Meurer, dem man die Glatze mit Senf und Schnaps einschmierte, damit die Haare wieder wachsen sollten. Gern denkt man auch noch zurück an Toni Krudewig, der oft zu später Stunde die Reeperbahn von St. Pauli unnachahmlich besungen hat. Gespuckt haben wohl alle, als einmal -statt einer bestellten Runde Steinhäger- klares Wasser gebracht und nach einer langen Festrede getrunken wurde.

Von Zeit zu Zeit kommen natürlich auch die Namen früherer Mitglieder ins Gespräch, die mehr oder weniger von lustigen Begebenheiten umrankt sind. Wir sind überzeugt, daß die Herren Dr. Winkelkemper, Direktor Spöntjes, Walter Paul, Clemens Terhart, Karl Hanings, Martin Schneider und viele andere, deren Namen hier nicht vollzählig genannt werden können, sicher gern an ihrer früheren Zugehörigkeit zu dieser Kegelgemeinschaft zurückdenken.

Ganz gleich, ob Ingenieur oder Betriebsführer, ob technischer oder kaufmännischer Angestellter, bei den Kegelabenden sind sie alle Kegelbrüder, die nach >dramatischen Kämpfen< das hier im Raume Fortuna schon publik gewordene Klublied von der >Aurora< anstimmen, in dem die beziehungsreiche Frage gestellt und beantwortet wird:

 

Mutter, hast du schon die Hühner reingetan?

Ja, Vater, ich habe sie alle reingetan, bis auf den Hahn!

 

Wir wollen hoffen, daß diese traditionsreiche Kegelgemeinschaft von Angestellten der Gruppe Mitte der Rheinischen Braunkohlenwerke im Raume Fortuna, die seit 1950 den Namen >Lömelsbröder< trägt, noch lange zum Wohle unserer Gesellschaft und zur eigenen Freude und Erholung das Kegeln a la Kommenden betreiben kann.

GLÜCK AUF UND GUT HOLZ

 

 

 

 

 

 

 

Mitglieder des Kegelklubs Lömelsbröder

Brumme Bodo Tagebau Fortuna
Esser Robert Tagebau Fortuna
Präses Heinemeyer Walter Tagebau Fortuna
Leger Kurt Kassierer kaufm. Gruppenverwaltung Nord/Mitte
Müller Willi Tagebau Fortuna
Nienstedt Klaus Tagebau Fortuna
Oel Theo Bahnwart
Pfeifer Heinz Gruppenverwaltung Mitte (Invalide)
Reusch Franz Tagebau Fortuna
Roß Julius Tagebau Fortuna
Schallenberg Gerhard Tagebau Fortuna
Wienecke Adolf Bohrbetrieb und Wasserwirtschaft

Ehemalige Mitglieder unserer Kegelgemeinschaft

Auell Heinrich †
Meurer Fritz
Außem Josef †
Ockfen Matthias †
Bittel Johann
Odenell Johann
Büttgen †  
Paul Walter
Felten Christian †
Pörkert Josef
Fenske Josef
Schleiden  
Geizenauer Kurt
Schneider Martin
Golzheim Christian †
Schröder Hermann †
Hanings Karl
Sieberg Karl †
Hoffmann Herbert
Spöntjes Max
Hoffmann Herbert
Terhart Clemens
Höschler Hermann
Utsch Ewald †
Kessel Johann †
Dr. Winkelkemper Peter
Krudewig Anton
Winter Berthold †
Unser langjähriger Präses Walter Heinemeyer

Aurora

 

 

Unter diesem Titel soll einmal die Entstehungsgeschichte unseres >Vereinsliedes< erzählt werden. Im allgemeinen wird ein solches wohl komponiert und getextet oder die umgekehrte Reihenfolge gewählt. Unser Vereinslied ist geboren worden.

In früheren Jahren wurde nicht nur bis 11 oder 12 Uhr nachts gekegelt, sondern oft bis zum frühen Morgen zusammengesessen. Eines nachts - oder besser gesagt - eines morgens, als man sich zum Heimweg anschickte, ging gerade die Sonne auf. Da meinte einer:“ Liebe Kegelbrüder, ihr kennt doch die Aurora, die Göttin der Morgenröte. Sollen wir ihr ein Ständchen bringen?“ Und weil angeheiterte Menschen alles doppelt und dreifach sagen, kam nach mehrwöchigem Probieren das folgende Lied zustande:

 

Aurora, wir singen dir ein Lied,

Aurora, wir singen dir ein Lied,

Aurora, wir singen dir ein Lied,

Aurora, wir singen dir ein Lied,

Mutter, hast du schon die Hühner reingetan?

Mutter, hast du schon die Hühner reingetan?

 

Ja, Vater, ich habe sie alle reingetan,

bis auf den Hahn!

Mutter, hast du schon die Hühner reingetan,

Mutter, hast du schon die Hühner reingetan?

Ja, Vater, ich habe sie alle reingetan,

Bis auf den Hahn! Kikiriki!!

 

 

Wenn nun die Kegelrunde einmal besonders gemütlich ist, dann schart man sich zusammen, um der lieben >Aurora< das obligate Ständchen zu bringen, auch wenn sie selbst noch gar nicht aufgegangen ist. Tradition bleibt eben Tradition.

 

Da wir ja eine echte Gemeinschaft von Rheinbraun-Angestellten sind, ergibt sich oft bei betrieblichen Jubiläen, Barbarafeiern und dgl., daß der Wunsch nach der >Aurora< laut wird. Unser Lied ist hier schon so populär, dass es in solchen Fällen nicht schwer fällt, schnell einen funktionsfähigen Männerchor zusammenzustellen.

So hat uns nicht nur das Kegeln, sondern auch die >Aurora< schon viel Freude bereitet. Wir wollen im Jahre unseres 50-jährigen Bestehens hoffen und wünschen, daß diese Gemeinschaft in der bisherigen Harmonie zusammenhält und noch häufig Gelegenheit haben wird, mit mehr oder weniger verosteten Stimmen zu singen:

 

Aurora, wir singen dir ein Lied!

 

 

Schlußwort

 

An dieser Stelle möchten wir auch einmal alle unseren Förderern und Gönnern für Unterstützung und Mithilfe bei unseren Bemühungen, erholsame Stunden für die Rheinbraun-Angestellten in unserer Kegelgemeinschaft zu schaffen, herzlich danken. Unser Dank gilt auch allen Gästen, deren häufige Anwesenheit bei unseren Kegelabenden ein Beweis dafür ist, daß man sich in diesem Kreise wirklich wohlfühlen kann. Für uns ist dies ein Ansporn, in der bisherigen Form die Tradition des Kegelklubs >Lömelsbröder< fortzuführen, zum Wohle der Rheinischen Braunkohle und zum Wohle unserer Kegelbrüder.

 

Glückauf und Gut Holz