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Ausarbeitung von Ulrich Reimann, 2008, 2009, 2010, 2018, 2020

 

 

Vorwort des Verfassers


Die NS-Zeit, mit dem daraus resultierenden II. Weltkrieg forderte leider auch in unserer Heimatgemeinde Oberaußem-Fortuna viele Todesopfer. Dies gilt sowohl für den Bereich derer, die als Soldat im Kriegsdienst eingesetzt waren, als auch für die gesamte Zivilbevölkerung.


Mit der nachfolgenden Ausarbeitung möchte ich einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass die zahlreichen Bürger unserer beiden Heimatorte, die als Soldat beim Militäreinsatz und in der Kriegsgefangenschaft ihr Leben verloren, hier nicht in Vergessenheit geraten. Dies gilt auch für die hiesigen, zivilen Opfer dieses irrsinnigen Völkermordens. Gleichzeitig soll diese Aufschreibung auch dazu beitragen, allen Lebenden vor Augen zu führen, wie enorm wichtig, jeder noch so gering erscheinende persönliche Beitrag zur Sicherung und Erhaltung des Friedens für uns alle ist.


An dieser Stelle möchte ich einen mahnenden Satz unseres einstigen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker einfügen, den er am 8.5.1984 in Bergen Belsen ausgesprochen hat. 


"Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart"


Zur Erinnerung an die Weltkriegsopfer unserer Heimatorte, wurde 1954 von der Gemeinde, auf dem Vorplatz der Oberaußemer Pfarrkirche, eine ausdrucksstarke Kriegergedenkstätte errichtet. Die feierliche Einweihung erfolgte durch Ortspfarrer Johannes Oehm und die damalige politische Ortsleitung, Ortsbürgermeister Kleever, Ortsvorsteher Geuer, unter großer Anteilnahme der Ortsbevölkerung.

In einem Dreiviertelkreis, dessen Mittelpunkt von der übergroßen, steinernen Figur einer trauernden Frau und Mutter gebildet wird, sind quaderförmige Steinblöcke (Stelen) angeordnet, in die man die Namen und die Todesjahre, der im 1. und im 2. Weltkrieg zu Tode gekommenen Soldaten unserer Gemeinde, eingearbeitet hat. Auf dem rechten äußeren Steinblock findet man auch die Namen von vermißten Soldaten, deren Schicksale z.T. bis heute ungeklärt sind.

Nach der Einweihung dieser Gedenkstätte, wurde das einstige, nach dem 1. Weltkrieg auf dem Oberaußemer Dorfplatz („De Dränk“) errichtete Kriegerdenkmal, es enthielt 48 Namen von Gefallenen des 1. WK. unseres Ortes, aufgegeben und entfernt.

Das alte Kriegerdenkmal war im Jahre 1922 von der Firma Kiesgen, Köln-Klettenberg, mit einem Kostenaufwand von 65.000 RM (damals gab es die große lnflation) in Oberaußem errichtet worden. Die Erstellungskosten wurden durch Sammlungen und Ver­anstaltungen aufgebracht, die überwiegend vom damaligen Oberaußemer Hauptlehrer Josef Dürbaum initiiert wurden.

Am 18.6.1922 war das alte Denkmal unter Teilnahme sämtlicher Kriegsteilnehmer, der Ortsvereine und der ganzen Be­völkerung feierlichst enthüllt und einge­weiht worden. Neben einem Vertreter des Landrates war auch Bürgermeister Simon aus Bergheim erschienen, der die Festrede zur Einweihung hielt. 

 

Kriegerdenkmal Oberaußem, Vorplatz Pfarrkirche
Das Denkmal mit dem altem Kirchturm aus Fortuna
Einweihung neues Denkmal im Herbst 1954
Das einstige Kriegerdenkmal von Oberaußem auf der Dränk
Altes Denkmal
Dränk mit altem Denkmal in den 1920ger Jahren

 

Auch in Oberaußem ist es seit vielen Jahren Tradition, dass an Feiertagen wie z.B. am Volkstrauertag und bei besonderen Vereinsfesten, am Kriegerdenkmal feierlich den Opfern der Weltkriege gedacht wird, was dann auch mittels abgelegtem Kranz- und Blumenschmuck dokumentiert wird.



Zu Allerheiligen im Jahre 1988, wurde die neue Gedenkstätte an der Pfarrkirche um eine Stele ergänzt. Sie trägt eine Bronzetafel mit den Namen der Kriegsopfer der ehemaligen Kraftwerke Fortuna. Die schöne Tafel hatte sich vorher im Treppenhaus des Verwaltungsgebäudes des Kraftwerkes befunden und war beim Abriß der Fortuna-Kraftwerke vor der Zerstörung gerettet worden.


Die Namen der zahlreichen Opfer in der Zivilbevölkerung unserer Gemeinde sind leider auf keinem der Gedenkstein zu finden. Aber auch ihre Namen sollten nicht vergessen werden, denn auch sie legen Zeugnis dafür ab, wie schrecklich und unsinnig jeder Krieg ist.

Alle Namen der Kriegstoten unserer Gemeinde sollen neben der Erinnerung an die Toten auch Mahnung für alle Lebenden sein. Sie sollen aber auch mit dafür Sorge tragen, dass sich so etwas Schreckliches nicht mehr wiederholen kann und niemand mehr, das damit verbundene Leid ertragen muss.


Natürlich sollen hier auch Diejenigen nicht vergessen werden, die in den Kämpfen um unsere Heimatorte Oberaußem und Fortuna, als Soldaten oder Zivilisten den Tod fanden. Dies gilt sowohl für die Deutschen als auch für die Angehörigen der alliierten Truppen.

Beispielhaft seien hier die drei kanadischen Flieger erwähnt, die in der Nacht vom 20. zum 21. Februar 1945 mit ihrem von der deutschen Luftabwehr angeschossenen, brennenden Halifax-Bomber, im Garten der Familie Brüggen, an der damaligen Kirchstraße in Oberaußem abgestürzt sind und dabei ihr Leben verloren haben. Ihre Leichen wurden anfangs auf unserem Friedhof beerdigt. Nach dem Krieg wurden ihre sterblichen Überreste von hier zum englischen Soldatenfriedhof nach Rheinberg überführt. Nachdem Leute vom Stadtteilforum-Oberaussem, im Jahre 2008 in mühevoller Kleinarbeit die Absturzgeschichte und die Identität der Flugzeugbesatzung aufgeklärt haben, besteht zwischen einigen Oberaußemern und Angehörigen der Flieger aus Kanada eine freundschaftliche Beziehung. Eine nahe der Absturzstelle, am Wohnhaus Brüggen vom Stadtteilforum-Oberaußem angebrachte Gedenktafel, erinnert heute an dieses Kriegsereignis in Oberaußem. Sie legt auch Zeugnis für die entstandene, ozeanüberspannende Freundschaft ab, die einen Beitrag zur friedlichen Völkerverständigung darstellt.

Mehr Details dazu klicke hier:


Ein großer Teil der in dieser Ausarbeitung zusammengestellten Informationen zu den einzelnen Schicksalen der zu Tode gekommenen Soldaten unserer Gemeinde, konnte noch vorhandenen Totengedenkzetteln entnommen werden. Da der Brauch der Totengedenkzettel aber nur in der katholischen Kirche gepflegt wird, entfällt diese Informationsquelle für die nicht katholischen Kriegsopfer.

Als wichtige Informationsquelle sei hier auch das Archiv der Stadt Bergheim genannt. Ein großes Dankeschön geht aber vor allem an die vielen noch lebenden und von mir befragten Zeitzeugen und Angehörigen der Kriegstoten unserer Gemeinde. Sie haben mit teilweise sehr persönlichen und ergreifenden Dokumenten, Fotos und mit geschilderten eigenen Erinnerungen, wesentlich zu dieser Aufschreibung beigetragen.


An dieser Stelle möchte ich noch alle um Hilfe bitten, die auch zu dem Thema "Kriegstote von Oberaußem - Fortuna" etwas sagen können oder mittels Dokumenten und Fotos helfen möchten, diese Dokumentation zu ergänzen.

 

1. Die Gefallenen Soldaten des zweiten Weltkrieges aus Oberaussem und Fortuna

Weit über hundert, überwiegend noch blutjunge Männer aus unserer Gemeinde, starben in diesem fürchterlichen, unsinnigen Krieg als Soldaten auf den europäischen Schlachtfeldern. Etliche unserer Soldaten, deren Schicksal nicht bekannt ist, kehrten ebenfalls nicht nach Hause zurück, sie sind z.T. bis heute als vermisst registriert.

Die Namen der meisten gefallenen und vermißten Soldaten, sind geordnet nach dem Todesdatum, auf den Erinnerungsstelen, der 1954 errichteten Oberaußemer Kriegergedenkstätte an der Pfarrkirche zu lesen.

Leider fehlen noch immer, trotz zahlreichen Hinweisen und Anstößen von Mitgliedern des Stadtteilforums in den letzten Jahren, ettliche Namen von Gefallenen unserer Gemeinde, auf den Stelen.

Dort findet man aber auch die Namen von  einigen Oberaußemer Männern, die nicht als Soldat gefallen sind, sondern bei Artilleriebeschuss und Bombenangriffen auf Oberaußem als Zivilpersonen ums Leben kamen. Sie sind deshalb nachfolgend bei den Ziviltoten unseres Ortes aufgeführt. Einige Gefallene unserer Gemeinde fanden noch aufgrund der Rückführung ihrer sterblichen Überreste in die Heimat, auf unserem alten Friedhof ihre letzte Ruhestätte. Diese Gräber sind zum Teil noch erhalten. Die überwiegende Anzahl der Gefallenen ruht aber zum Leidwesen ihrer Familien, in fremder, oft unbekannter Erde, dort wo sie ihr meist noch junges Leben verloren haben.

Bei einigen, noch auf dem Friedhof vorhandenen alten Familiengräbern, kann man auch die Namen der gefallenen Männer dieser Familien auf den Grabsteinen lesen, die nicht hier beerdigt sind. Meistens sind diese Namen mit einem Soldatenkreuz (Eisernes Kreuz) besonders gekennzeichnet.



 

Grabstätte der Familie Kremer, Peter Kremer ist 1942 gefallen, sein Vater der auch Peter hieß, war 1916 im 1. WK. ebenfalls gefallen.
Grab der Familie Langen, sie verloren ihre beiden einzigen Söhne.
Grab der Familie Weitz, hier sind Vater und Sohn gefallen.

 

Etliche Familien aus Oberaußem und Fortuna hatte der Krieg besonders hart getroffen, sie verloren gleich mehrere ihrer Angehörigen (Väter, Söhne, Brüder) auf den Schlachtfeldern. Hier seien stellvertretend für alle anderen die Familien Erkelenz, Esser, Hammenstede, Langen, Lipp, Schneider, Schmitz, Tappert, Wintz und Lurz angeführt.


Die Nachricht über den Tod eines Soldaten bzw. Informationen über dessen Verbleib, erhielten die betroffenen Familien damals meist mittels eines persönlichen Schreibens des soldatischen Vorgesetzten oder eines Lazarett-Arztes.

Zusätzlich erhielten die Angehörigen ein Kondolenzschreiben des Bürgermeisters.

Der Landrat erhielt ebenfalls eine schriftliche Meldung zu jedem Gefallenen.


Nachfolgend, beispielhaft für alle gefallenen Soldaten, Kopien der Schreiben an die Familie des Gefreiten Emil Moll und der Mitteilung an den Landrat.

 

Schreiben vom Kompaniechef an den Vater
Schreiben vom Bürgermeister an den Stiefvater
Benachrichtigung an den Landrat

 

 

 

 

 

 

Maus Wilhelm, Babatz Rudolf, Filz Peter, Krings Hubert, Lipp Heinrich,




 

 

 

Arndt Heinrich, Brückner Johann Albert, Czabanka Franz, Derix Hermann, Erkelenz Heinrich, Fischer Wilhelm, Gehrke Ferdinand, Herzogenrath Friedrich, Leygeber Hermann Josef, Lisson Hermann, Lurz Johann, Lurz Wilhelm, Wintz Albert,

 

 

 


Becker Johannes, Bellen Gerhard, Bex Johann Christian, Braun Wilhelm, Conrads Konrad, Erkelens Matthias, Fuhrmann Josef, Goder Rudolf, Hornung Heinrich Emil, Jaskowiak Michael, Kluthausen Adam, Kremer Peter, Langen Johann (Hans), Lövenich Johann, Lützenrath Hans, Meuter Heinrich, Moll Emanuel (Emil), Munsbeck Johann, Over Gerhard, Pees Christian, Pietzko Georg, Riedel Friedrich, Röcher Ernst, Rosellen Werner, Ruland Christian, Schneider Theodor, Schuldzinsky Josef, Steinert Wilhelm, Tappert Wilhelm (Willi) Heinrich, Utsch Ewald, Vogt Heinrich, Weiß Heinrich Hubert,


 

 

 


Boor Willy, Braun Paul, Burgmer Franz, Esser Heinrich, Fassbender Wilhelm, Fischer Josef, Funk Mathias, Geuer Gottfried Wilhelm, Hamacher Reiner, Hammenstede Friedrich, Hammenstede Johann Baptist, Heinen Adam, Heinrichs Gerhard, Heister Karl Josef, Hintzen Peter, Hornung Franz Josef, Klaßen Heinrich Adam, Klein Hermann, Krüll Hermann Josef, Kümpel Heinrich, Leukel  Wolfgang, Lokum, Heinrich, Lott Peter Johann, Ludwig Adolf, Mandelkau Gerhard Willi, Mönnich Eduard Friedrich, Nöhles Johann, Pietzko Alfred, Rieger Eduard, Schmitz Peter, Schneider Konrad, Schnitzler Christian Heinrich, Strack Gerhard, Tappert Heinrich, Thomas Ferdi, Thomas Karl, Zimmermann Peter,



 

 


Anton Heinz, Berens Christian, Cuprian Helmut, Esser Johann, Frings Peter, Haas Josef, Hahn Leopold , Heister Johann, Heymann Johann, Klee Johann, Knaab Johann, Knaab Wilhelm, Lammertz Andreas, Langen Heinrich, Lipp Hermann Josef, Lipp Michael, Lurz Jakob, Lurz Johann, Maus Gottfried, Monreal Anton, Müller Franz Adam, Muntz Anton (Toni), Nikodem Franz, Sarlette Wilhelm, Schauf Gustav, Schmitz Johann, Schmitz Kornelius, Schmitz Wilhelm, Schneider Hubert Gerhard, Schumacher Jakob, Schwambacher Ludwig Andreas, Sperner Willy, Tripp Jakob Christian, Überberg Johann, Vetter Kurt Ernst Heinrich Ludwig, Weitz Peter, Winand Peter Josef, Wintz Hubert, Wirtz Hermann Josef, Wirtz Paul, Zündorf Josef,

 


 

 

 

Abts Peter, Bordelius Josef Jakob, Brüggen Johann Josef, Dresen Konrad, Erkelenz Peter, Faßbender Josef, Gehrke Heinrich, Golderer Johann Hammenstede Karl Peter, Hochhausen Heinrich, Kemmerling Jakob, Hey Heinrich, Keller Heinrich, Klein Johann Wilhelm, Kons Bartholomäus, Köther Johann Wilhelm, Kuhlmann Franz, Kuhlmann Paul, Martino Victor, Meisen Heinrich, Neukirchen Bartholomäus Hubert, Orth Paul, Patten Johann Gerhard, Paßmann Ferdinand, Riebe Jakob, Röcher Emil, Ruland Wilhelm, Schleiden Josef, Schneider Wilhelm, Sürth Hermann, van Ameln Gerhard, Weiß Anton, Weitz Edmund, Wiebelhaus Karl, Wilschrey Alexander, Wintz Johann

 


 

 

Die Schilderung der Ereignisse stammt von seinem Sohn Heinz Dresen, aufgeschrieben von U. Reimann im April 2008.

Konrad Dresen wurde Anfang 1945 in der Heimat, eines von damals vielen Opfern brutaler Willkür. Er war von einem SS-Komando der Fahnenflucht angeklagt und standrechtlich erschossen worden.

 

 


 

Abts Josef, Klein Heinrich, Lipp Karl, Weber Friedrich Adam, Misch Paul, Möres Hans, Weltrowski Heinrich, Iserlohn Wilhelm

 


 

 

 

Auf einer gesonderten Stele der Oberaußemer Kriegergedenkstätte hat man die Namen der vermißten Soldaten unserer Gemeinde aufgeführt, deren Schicksal damals noch ungeklärt war. Dies waren:


Berens Johann, Beyer Wilhelm, Beyert Adam, Cremer Wilhelm I, Cremer Wilhelm II, Demgensky Mathias, Erkelenz Peter, Esser Anton, Esser Peter, Felten Heinz, Frings Karl, Geuer Peter, Hammenstede Baptistel Johann, Hammenstede Karl Peter, Hecker Peter, Heinen Johann, Hilgers Leonhard, Illig Theo, Kemmerling Peter, Klosterhalfen Karl, Komanns Ferdinand, Komanns Johann, Kornmann Johannes, Kremer Martin, Krieger Franz, List Walter, Lokum Heinrich, Mück Christian, Müller Helmut, Nienhaus Ludger, Obels Adam, Preuschoff Paul, Pütz Wilhelm Hubert, Rauwald Johann, Reuter Otto, Ritterbach Georg, Scharmacher Gustav, Schmidt Ernst, Schmitz Jakob, Strack Jakob, Wedekind Karl Wilhelm, Weiß Anton, Winand Johann, Wintz Edmund, Zech Otto

Das Schicksal einiger dieser Männer ist inzwischen aufgeklärt, und ihre Todesdaten, Todesort und Begräbnisstellen sind heute bekannt. Ihre Namen wurden von mir in die Aufzählungen der Gefallenen der Todesjahre eingearbeitet.


 

 

 

 

 

Oberaußem Zivilpersonen, die im II. Weltkrieg durch Bombenangriffe und Ari-Beschuss ihr Leben verloren:

 

Am 02.08.1940 starben die ersten Zivilpersonen in unserem Ort, durch einen alliierten Bombenabwurf in der Fortunastraße. Neben zwei Todesopfern gab es große Schäden an einigen Häusern dieser Straße. Bei den beiden Opfern handelte es sich um zwei Frauen.

Katharina Friedt geb. Hoppen, *1882 in Rheidt, Ehefrau von Johann Friedt und Barbara Friedt geb. Aussem, *16.11.1905 in Ichendorf, Ehefrau von Andreas Friedt (Duve Andres).

Der 1. Luftangriff auf unseren Ort, mit den beiden Toten, der wohl eher als zufällig betrachtet werden kann, wurde von den hiesigen Nationalsozialisten zu diesem Zeitpunkt noch propagandistisch ausgeschlachtet. Es gab eine Großveranstaltung mit einer öffentlichen Aufbahrung der beiden Särge auf der Treppe des Oberaußemer Jugendheimes in der Büsdorfer Straße. Beigesetzt wurden die Opfer danach in einem Ehrengrab auf dem alten Oberaußemer Friedhof. Das Grab besteht noch heute, es befindet sich recht neben der Priestergruft in unmittelbarer Nähe des alten Hauptkreuzes. Die späteren Zivilopfer unseres Ortes erhielten kein Ehrengrab. Es gab auch keine pompösen Totenfeiern mehr. Sie wurden rasch, ohne großes Aufsehen auf unserem Friedhof beerdigt.

 

Details zum 1. Luftangriff

 

 

Die beiden ersten Oberaußemer Zivilopfer des 2. Weltkrieges, waren am Jugendheim öffentlich aufgebart worden.

 

 

 

Weitere Oberaußemer Zivilopfer des Krieges waren

 

Bock Adam, Esser Jakob, Iven Wilhelm, Köther Johanna, Köther Walter, Köther Elisabeth, Kremer Theodor, Monschau Margot Maria, Moritz Odilia, Müller Peter, Rauwald Josef, Schmitz Wilhelm, Schmitz Anna Margarethe, Smeets Anton, Schröder Maria geb. Esser, Wald Franz, Weidemann Coelestine,

 

 

Mehr Infos zu den Ziviltoten


3.1 Der Tod von Heinrich Zander

 

Heinrich Zander, * 24.4.1899 in Oberaußem, starb am 01.02.1945 im Kölner Gefängnis „Klingelpütz“ eines unnatürlichen Todes.

 

Seine letzte Ruhe fand Heinrich Zander in der Grabstätte der Familie Bex auf dem alten Friedhof in Oberaußem

 

 

 

Die einstigen, in der Gemeinde Oberaußem Fortuna liegenden und mit unseren Orten stark verbundenen, ab 1912 errichteten Kraftwerke Fortuna und alle benachbarten Braunkohlenbetriebe, waren im II. Weltkrieg häufig Ziel von Luftangriffen, bei denen mehrere Menschen starben. Daneben hatten diese Betriebe auch Belegschaftsmitglieder zu beklagen, die als Soldaten im Kriegseinsatz ihr Leben verloren haben.

Einige der vorgenannten zu Tode gekommenen und gefallenen Menschen, waren Männer aus Oberaußem und Fortuna. Ihre Namen sind auch auf den Gedenksteinen des Kriegerdenkmals unserer Gemeinde zu finden.



 

 

Das Schicksal von Oberaussemer Soldaten des 2. WK. die in Gefangenschaft gerieten.


 

 

Gefallene Oberaussemer Fussballer

 

Die Fußballmannschaft des SC Oberaußem 1940/41:

Von links: Johann Wolf, Gerhard Wintz, Johann Nicolin, Konrad Hecker, Heinrich Weiss, Peter Erkelenz, Willi Klein (Torwart), Hermann Lipp, Michael Lipp, Johann Braun, Alfons Erkelenz

Die vier mit dem Soldatenkreuz gekennzeichneten Spieler sind im II. WK gefallen.

 

 

 

Quellenangaben:

  • Texte und Daten sind teilweise aus der Familienchronik von Martin Schneider, Oberaußem entnommen.
  • Bericht von Josef Peters, Landwirt aus Büsdorf.
  • WIKIPEDIA, Weblexikon.
  • Webseite: 71nord.de
  • Totenzettelsammlung und Privatdokumente von Paul Lipp, Oberaußem.
  • Weitere Totenzettel wurden zum Teil von Angehörigen der aufgeführten Toten zur Verfügung gestellt bzw. stammen aus eigenem Besitz des Verfassers.
  • Die Namen der Kriegsopfer stammen teilweise von den Stelen des Kriegerdenkmals Oberaußem, weitere wurden recherchiert.
  • Archiv Stadt Bergheim.
  • Gedenkbuch für gefallene u. vermißte Soldaten des 2. Weltkrieges aus Niederaußem, von Norbert Esser.
  • Buch von Detlev Witt "Die Kraftwerke Fortuna".
  • Ein Teil der in dieser Dokumentation verwendeten Daten der Kriegstoten unserer Gemeinde, wurde recherchiert, erfaßt und zur Verfügung gestellt, von Willi Weiss.
  • Texte, Layout und sonstige Recherchen vom Verfasser.
  • Privatdokumente zu den Kriegstoten, Vermißten, Kriegsgefangenen von Oberaußemer Bürgern.
  • Fotos von Totenzetteln, sowie zur Verfügung gestellte Privatfotos von: Fam. Lövenich, Josef Golderer, Fam. Fried, Fam. Muntz, Heinz Dresen, Karl Grill, Willi Kremer, Peter Brüggen, Hubert Obels, Friedel Weber, Sofi Kamp, Paul Lipp, Margarete Manns, Christel Decker, Wilhelmine Lucht, Albert Peters, Friedel Schmitz, Christine Mollier, Frau Pütz, Eduard van Cleemput, H. Peter Weiß, Adelheid Stieber, P. Josef Conrads, Peter Komanns, Ilse Kremer, Heinz Muntz, Bruno List, Josef Komanns, Peter Geuer, Helene Hensen, Wilhelm Frings, Paul Pusch, Christine Dittrich, Gottfried Kuhlmann, Adam Kornmann, Peter Orth, Käthe Schmitz, Richard Munsbeck, Anita Müller, Christa Forge, Karl Pufal, Christel Oßdorf, Dieter van Ameln, Fam. Mandelkau, Ulrich Reimann.