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Juden in Bedburg

Mit der feierlichen Enthüllung der Gedenktafel und der Eröffnung der Ausstellung über das Bedburger Judentum im Beisein von Rabbin Bollag am 9.11.1998, fand die Veröffentlichung der beiden Werke „Spuren einer Minderheit“ und „Familie Kommerzienrat Adolf Silverberg“ von Gerd Friedt einen würdigen Rahmen. Damit dürfte auch für Gerd Friedt ein Traum in Erfüllung gegangen sein.

Hans Griese

 

 

Kommerzienrat Adolf Silverberg

 

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Zum Geleit

 

Verein für Geschichte und Heimatkunde Bedburg e.V.

Obwohl der Name Silverberg - schon allein durch eine Straßenbenennung – vielen Bürgern Bedburgs bekannt ist, dürften nur wenige über die Bedeutung dieser jüdischen Familie hinsichtlich der wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Kenntnis besitzen. Dabei ist es in hohem Maße dem Wirken von Adolf Silverberg und seiner Familie zu verdanken, dass sich Bedburg um die Jahrhundertwende zum führenden Industriestandort im Kreis Bergheim entwickeln konnte. Der damalige Wohlstand des Städtchens an der Erft wäre ohne diesen Wirtschaftsmagnaten kaum möglich geworden. Welch ein Glücksfall war es für die hiesige Region, dass durch die von Silverberg initiierte Gründung der Bedburger Wolle und Rheinischen Linoleumwerke innerhalb von 25 Jahren Arbeitsplätze für fast 1.000 Menschen geschaffen wurden. Daran zu erinnern, ist gerade in der heute wirtschaftlich so schwierigen Zeit vielleicht ein wenig schmerzlich. Es zeigt aber, dass unternehmerisches Engagement und Risikobereitschaft Antriebsmomente für eine bessere Zukunft sein können

Obwohl das fundamentale Interesse eines Industriellen in der Erzielung von Gewinnen besteht, haben die Silverbergs nie außer Acht gelassen, daß die Produktivität eines Unternehmens ganz wesentlich von der hohen

 

 

 

Motivation der Beschäftigten abhängig ist. Diese Erkenntnis führte dazu, dass man sich in vorbildhafter Weitsicht um die sozialen Belange der Arbeiterschaft bemühte. Trotz der erzwungenen Emigration nach 1933 hat die Familie Silverberg nie den inneren Kontakt zum Städtchen an der Erft verloren, was sich u.a. in der Schaffung von Stiftungen zeigt, die bis heute bestehen. Es ist das große Verdienst von Gerd Friedt, dass die vorliegende fundierte und detaillierte Grundlagenarbeit über die Familie des Kommerzienrat Adolf Silverberg zustande kam. Ohne sein unermüdliches Forschen und seine Sachkompetenz wäre die Überlieferung der facettenreiche Geschichte der Familie Silverberg für eine interessierte Nachwelt wohl nicht möglich gewesen. Ihm gilt unsere Anerkennung und besonderer Dank. Die wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung des Themas und historische Relevanz der Familie Silverberg waren für den Bedburger Geschichtsverein Grund genug, die Arbeit von Gerd Friedt als erste umfangreiche Publikation zu veröffentlichen. Die für ein solches Projekt notwendige finanzielle Unterstützung erhielten wir durch die Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln, der wir zu Dank verpflichtet sind. Gedankt sei auch dem Verein der Heimatfreunde Niederaußem/ Auenheim, der bei der Gestaltung des Buches uneigennützig mitgeholfen haben.

Wir wünschen, dass das gelungene Werk großen Anklang in der Bevölkerung findet.