Oberaussemer Familien Wintz
Die Familie Wintz – (Schusters)
Bei Betrachtung der Familie Wintz- (Schusters), bietet sich als Leitfaden, deren Verknüpfung mit einem einstigen kleinen Oberaußemer Landwirtschaftsbetrieb an.
Die kleine Hofanlage der Familie Wintz befand sich an der ehemaligen Kirchstraße, heute Vinzentiusstraße, gegenüber dem großen Saal der Gaststätte „Landgasthof Oberaußem“ (Lützenrath – Braun - Kölsche Bur). Das Grundstück mit Garten und die Gebäude des einstigen Hofes wie Wohnhaus, Stallungen und Scheune, sind bereits in einer Katasterkarte der Gemeinde Oberaußem aus dem Jahre 1822 eingezeichnet. Das bedeutet, die Hofanlage war mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits im 18. Jahrhundert existent. Über die damaligen Besitzer liegen z. Zt. noch keine Informationen vor. Anhand von vorhandenen Urkunden und Familienstammbüchern der Familie Wintz, kann man aber wohl davon ausgehen, dass ein Enkel von Reiner Wintz und Margaretha Weitz, der Schuster und Ackerer Johann Wintz, (* 28.09.1867 in Oberaußem, † 10.12.1950 in Oberaußem) und seine Frau Odilia geb. Müller (* 13.02.1866 in Quadrath, † 31.04.1919 in Oberaußem), das Anwesen nach ihrer Hochzeit (30.05.1892 in Oberaußem), zum Ende des 19. Jahrhunderts erworben haben.
Wenn man die Familienstammbäume von Johann Wintz und seiner Frau Odilia zurückverfolgt, ergeben sich interessante Verknüpfungen zu anderen bekannten alteingesessenen Oberaußemer Familien wie Müdder, Weitz, Hündgen, Klein, Bock und Cremer. Aus dem so genannten Ahnenpass von Peter Wintz (Schusters Pitter), dem letzten Betreiber des Hofes ist ersichtlich, daß sein Vater Johann Wintz, als Sohn der Eheleute Peter Wintz, (der war ein Sohn von Reiner Wintz und Margaretha Weitz) und Adelheid Hündgen auf dem kleinen Oberaußemer Hof Wintz – Hündgen, an der heutigen Bergheimerstraße geboren wurde. Zu diesem Anwesen gehörte auch die damalige Gaststätte Hündgen (ab 1880 unter Peter Wintz erstes Vereinslokal des Männergesangvereines Erholung). Die aus Quadrath kommende Frau von Johann Wintz, Odilia geb. Müller, hatte ihre Wurzeln mütterlicherseits in Oberaußem. Ihre Mutter war die am 12.07.1837 in Oberaußem, als Tochter der Eheleute Theodor Klein und Odilia Cremer, geborene Sofia Klein. Sie entstammte somit der Familie Klein, die noch heute in Oberaußem eine weit verzweigte Nachkommenschaft vorweist. Dazu gehört z. B. die Familie Klein, die den inzwischen abgerissenen kleinen Hof „Klein-Hötte“, gegenüber dem heutigen Pastorat in der Vinzentiusstraße besaß.
Nach ihrer Hochzeit am 30.05.1892, hatten Johann Wintz und Odilia Müller wohl zuerst im Hause ihrer Mutter, der Wittwe Sophia Müller geb. Klein an der Kirchstraße gewohnt. Das kleine Wohnhaus hatte der Großvater von Odilia Müller, Theodor Klein, gegen 1870, auf der von ihm am 24.05.1867 von den Eheleuten Walterscheid gekauften Bauparzelle, direkt neben dem oben bereits erwähnten, kleinen Hause von Reiner Wintz und Margaretha Weitz, in Oberaußem an der damaligen Kirchstraße, gebaut. Fünf Jahre nach dem Tode von Theodor Klein, hatten seine Tochter Sophia und ihr Bruder Hermann Klein, das kleine Anwesen, mit dazu gehörigen Parzellen, bei der am 12.10.1883 durchgeführten Vermögensversteigerung ihres Vaters gekauft. Gewohnt haben danach aber nur Sophia Klein und ihre aus der Ehe mit Andreas Müller stammende Tochter Odilia. Hermann Klein, er war der Stammvater der Familie Bock, hatte direkt neben dem kleinen Haus seiner Schwester, auf dem gekauften Land, ein eigenes Haus für seine Familie errichtet.
Die ersten beiden Kinder von Johann Wintz und Odilia Müller kamen in dem kleinen Haus zur Welt.
Insgesamt hatte das Ehepaar Johann und Odilia Wintz sieben Kinder:
- Peter Wintz, Landwirt, (* 13.04.1892 Oberaußem, † 17.03.1973 Oberaußem)
- Sophia Lamberty geb. Wintz, Nockenthal.
- Adelheid Drahts geb. Wintz, Neu-Bottenbroich.
- Maria Sibilla Drof geb. Wintz, (* 24.09.1898 Oberaußem, † 08.02.1985 Oberaußem).
- Katharina Henseler geb. Wintz, (* 24.03.1900 Oberaußem, † 21.01.1985 Glesch).
- Margaretha Schönen geb. Wintz, (* 1902 Oberaußem, † 1969 Oberaußem). Sie heiratete den Landwirt Wilhelm Schönen, (* 1904 Oberaußem, † 1968 Oberaußem), vom Kleinsthof Schönen in der Niederaußemerstraße.
- Edmund Wintz, Landwirt, (* 16.02.1903 Oberaußem, † 31.12.1945). Er galt als vermißt und ist 1966 für tot erklärt worden.
Der wie bereits eingangs erwähnt, um das Jahr 1994 von Johann und Odilia Wintz erworbene kleine Hof an der Kirchstraße, wurde von den beiden durch Landzukauf erweitert. Zum Besitz gehörten dann u.a. Ackerstücke in Oberaußem und in Hüchelhoven, mit alten Flurbezeichnungen wie z. B.:
In Oberaußem:
Flur M, Nr. 37/1, 37/2, 37/5, In der Kesselskaule,
Flur B, Nr. 50, 51, 296/42 Alte Maar,
Flur N, Nr. 398/240, An der Schindskaule,
Flur H, Nr. 1620/544, 1623/547, Auf dem zweiten Stich,
In Hüchelhoven:
Flur H, Nr. 284/239, 285/239, Am Kirschbaum,
Dass es damals wohl auch finanziellen Schwierigkeiten bei der Familie Johann Wintz gab, belegen noch vorhandene Notarakten aus dieser Zeit. 1909 hatte sich das Ehepaar Wintz von einem Fräulein Emmy Commer aus Bergheim 2000 Mark geliehen.
Der Vertrag zu diesem Darlehen wurde am 1. Februar 1909, beim damaligen „Königlich Preußischen Notar Bernhard Mausbach in Bergheim verhandelt und abgeschlossen. Nachfolgend eine Textpassage dieses Vertrages:
"Verhandelt zu Bergheim am 1. Februar 1909
Vor dem unterzeichneten
>> Bernhard Mausbach <<
königlich Preußischem Notar für den Oberlandesgerichtsbezirk Cöln mit dem Amtssitze zu Bergheim, erschienen die Eheleute Johann Wintz, Schuster und Ackerer und Odilia geborene Müller ohne Geschäft zu Oberaussem wohnend, dem Notar bekannt.
Diese erklärten:
Wir haben von dem Fräulein Emmy Commer ohne Geschäft zu Bergheim wohnend ein Darlehen erhalten im Betrage von zweitausend Mark und in Betreff dieses Darlehens mit der Gläubigerin folgende Einigung getroffen.
Wir sind verpflichtet das Darlehen vom 1. September 1909 ab jährlich am 1. September mit 5 vom Hundert fürs Jahr zu verzinsen und drei Monate nach einer beiden Teilen jederzeit freistehenden Kündigung zurückzuzahlen.
Alle Zahlungen sind zu leisten ohne Aufrechnung in deutschen Goldmünzen in der Wohnung der Gläubigerin.
Das Darlehen ist mit den Zinsen ohne Inverzugsetzung sofort einforderbar:
1. bei Zahlungsverzug von mehr als 4 Wochen,
2. im Falle des Konkurses eines Grundstückseigentümers.
Wir haften für alle vorstehenden Verbindlichkeiten als Gesamtschuldner und unterwerfen uns der sofortigen Zwangsvollstreckung aus dieser Urkunde persönlich und in Ansehung der Hypothek in der Weise, daß die Zwangsvollstreckung aus der Urkunde gegen den jeweiligen Eigentümer der zur Hypothek gestellten Grundstücke zulässig ist. Der miterschienene Johann Wintz bewilligt die sofortige Zwangsvollstreckung in das jeweilig eingebrachte Frauengut.
Alle mit dieser Urkunde jetzt und in der Folge verbundenen Kosten sind zu unseren Lasten.
Wir bewilligen, daß in das Grundbuch auf die unten beschriebenen Grundstücke eingetragen wird für die Gläubigerin:
Eine Hypothek für das Darlehen von 2000, - Mark mit Zinsen und Zahlungsbedingungen und dergleichen eins der obigen Unterwerfung des jeweiligen Eigentümers unter die Zwangsvollstreckung. -----------"
Die Hypothekeneintragung erfolgte auf den oben aufgeführten Grundstücken in den Gemeinden Oberaußem und Hüchelhoven.
Da die Familie Wintz ihren durch den Vertrag auferlegten Zahlungsverpflichtungen wohl nicht ordnungsgemäß nachgekommen ist, ließ Emmy Commer, das Darlehen zwecks der Forderung einer kurzfristigen Rückzahlung, am 30. März 1911 durch den Bergheimer Gerichtsvollzieher Krause aufkündigen.
Die eingeforderte Rückzahlung muß dann ordnungsgemäß erfolgt sein, was durch erhaltene Benachrichtigungsdokumente des Grundbuchamtes, über die erfolgte Löschung der Grundstückshypotheken, dokumentiert ist.
Da Johann Wintz neben der Landwirtschaft auf seinem kleinen Hof auch noch den Beruf eines Schusters ausübte, nannte man im Volksmund das Anwesen ab dieser Zeit auch „Bei Schusters“.
Johann Wintz und seine beiden Söhne, waren jahrelang aktive Sänger im MGV-Erholung gewesen.
Als Nachfolger von Johann Wintz, sollte sein jüngster Sohn, Edmund Wintz (* 16.02.1903 in Oberaußem), den Landwirtschaftsbetrieb übernehmen und weiterführen. Bis Ende 1944 hat er auf dem Hof seines Vaters als Landwirt gearbeitet und mit seiner Familie auch dort gewohnt. Er hatte zudem bis 1944 in Oberaußem mit Pferd und Wagen den Müll eingesammelt und diesen zur einstigen Mülldeponie am Bethlehemer Wald abtransportiert. Verheiratet war Edmund Wintz seit 1930 mit Margarethe Lützenrath (* 19.02.1909 Delrath bei Nievenheim, † 1982 Oberaußem), sie war eine Tochter von Heinrich Lützenrath und Elisabeth Stammen, vom gegenüberliegenden Betrieb Lützenrath. Edmund Wintz und seine Frau hatten zusammen vier Töchter:
- Elisabeth Odilia Schilbert geb. Wintz,
- Margarethe Pütz geb. Wintz,
- Katharina Kügeler geb. Wintz,
- Adelheid Märker geb. Wintz,
Zum Leidwesen seiner Familie wurde Edmund Wintz, obwohl er seine Frau die vier Kinder und seinen Vater versorgen und den Hof bewirtschaften mußte, noch Ende 1944 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Er kehrte aus dem Krieg nicht mehr nach Hause zurück. Vermutlich ist er bei den Verteidigungskämpfen an der Ostfront, Anfang 1945 gefallen. Seine Frau ließ ihn erst 1966 amtlich für tot erklären. Als Todestag wurde der 31.12.1945 festgesetzt.
Da Edmund Wintz nicht zurückkam, übergab Johann Wintz dann Ende 1945 den Hof an seinen ältesten Sohn Peter Wintz, (* 13.04.1892 Oberaußem, † 17.03.1973 Oberaußem).
Peter Wintz und seine Frau Maria Margareta geb. Kulich (* 19.02.1909 Brügge, † 21.10.1970 Oberaußem), waren dann die letzten Besitzer des Hofes, die dort noch Landwirtschaft betrieben haben. Maria Wintz hatte bevor sie nach Oberaußem kam in Lüdenscheid gelebt. Ihre Eltern stammten aus Ungarn. Nach Oberaußem war sie vom damaligen hiesigen Brennereibesitzer Jakob Esser, zur Pflege seiner todkranken Frau geholt worden. Wegen ihrer guten Kochkünste bot Jakob Esser ihr nach dem Tode seiner Frau eine Stelle als Köchin im Haushalt der Brennerei an. In Oberaußem hatte sie Josef Schmitz („Hanne Jupp“) kennengelernt und sich mit ihm verlobt. Aber das Schicksal hatte einen anderen Ehemann für sie bestimmt. Am Gartenzaun zwischen den Gärten der Brennerei und dem Hof Wintz hatte sie ihren zukünftigen Mann, Peter Wintz kennen gelernt und ihn am 18.09.1936 in Lüdenscheid geheiratet. Gewohnt haben sie anfangs in Lüdenscheid, Eininghausen, Kreis Altena, wo auch ihr erster Sohn zur Welt kam. Peter Wintz fand dann Ende 1936 einen Arbeitsplatz, als Postzusteller bei der Stadt Bergheim und kam mit seiner Familie nach Oberaußem. Neben der Anstellung als städtischer Bote, bekleidete er den Posten des Hausmeisters im Oberaußemer Jugendheim, in der Büsdorfer Straße, wo die Familie dann auch bis zum Ende des Krieges wohnte.
So manch einem Oberaußemer hatte Peter Wintz in dieser Zeit die Benutzung der im Jugendheim schon damals vorhandenen Sanitäreinrichtungen (Bad mit Duschen) ermöglicht. Dies haben noch lebende Oberaußemer Bürger, die Nutznießer seiner sozialen Einstellung waren, nicht vergessen und danken es ihm noch heute bei seinen Kindern.
Peter Wintz war einer der Oberaußemer Soldaten, die am 1. Weltkrieg teilgenommen hatten. Auch im Vereinsleben des Ortes war er lange aktiv, er hatte den Kegelklub "Puddel" von 1928 mitgegründet und ihm bis zur Auflösung in den 1960ger Jahren die Treue gehalten.
Maria Wintz war meistens gut gelaunt anzutreffen und wegen ihrer Freundlichkeit und Großzügigkeit in unserem Ort sehr beliebt gewesen.
Peter und Maria Wintz hatten insgesamt zwei Söhne und drei Töchter.
- Hans Georg Wintz, (* 26.10.1936 Lüdenscheid, Eininghausen Kreis Altena, † 27.12.1981 Oberaußem),
- Heidemarie Klara Wintz, (* 1942 Oberaußem),
- Rudolf Werner Wintz, (* 15.04.1945 Lüdenscheid, † 22.12.1945 Oberaußem),
- Inge Adelheid Held geb. Wintz, (* 1946 Oberaußem),
- Elisabeth Helga Bock geb. Wintz, (* 1950 Oberaußem),
Zum Ende des Krieges war Peter Wintz mit seiner Frau und den beiden Kindern wegen der auf Oberaußem anrückenden Kriegsfront zu den Verwandten nach Lüdenscheid gezogen. Dort kam im April 1945 das dritte Kind der Familie zur Welt, das leider bereits kurz vor Weihnachten des gleichen Jahres verstarb.
Weil Peter Wintz aus dem bereits erwähnten Grund den Hof seiner Eltern weiterführen sollte, ist er mit seiner Familie im Sommer 1945 nach Oberaußem zurückgekommen und bei seinem Vater auf dem Hof eingezogen. Da auch noch die Frau seines Bruders Edmund mit ihren vier Töchtern beim Schwiegervater auf dem Hof lebte, waren es zu diesem Zeitpunkt elf Personen, die sich die Räumlichkeiten des kleinen Wohnhauses teilen mußten. Durch die Geburt zwei weiterer Kinder von Peter und Maria Wintz, waren die Wohnverhältnisse im Hof Wintz ab 1950 für alle fast unerträglich eng geworden. Nachdem Johann Wintz im Dezember 1950 verstorben war, zog Margarethe Wintz mit ihren vier Töchtern zu ihrem Vater auf den Hof Lützenrath. Dort hatte man dafür den alten Pferdestall zur Wohnung umgebaut.
Ab diesem Zeitpunkt lebten Peter und Maria Wintz mit ihren noch lebenden vier Kindern alleine auf dem kleinen Hof. Da der Vater ein Testament errichtet hatte, in dem er alle seine sieben Kinder zu gleichen Teilen als Erben eingesetzt hatte, wobei anstelle eines verstorbenen Kindes dessen eheliche Abkömmlinge zu gleichen Teilen erben sollten, war die Durchführung seines letzten Willens, zum Leidwesen von Peter und Maria Wintz, nicht einfach gewesen. Letztendlich konnte erst am 8. November 1967, also siebzehn Jahre nach dem Tod von Johann Wintz, beim Notar Dr. Schmidt-Thome in Bergheim die Vertragsurkunde zur Durchführung der letztwilligen Verfügung des Erblassers unterzeichnet werden. Erst dadurch wurde Peter Wintz alleiniger Eigentümer des Hofes mit dem daran anschließenden Garten. Als Gegenleistung hatte Peter Wintz einen Betrag in den Nachlaß seiner Eltern zur Abdeckung der Ansprüche seiner Miterben eingezahlt. Unterschrieben wurde der Vertrag von insgesamt zwölf erbberechtigten Personen und dem Vertreter des Notars, dem Dr. Knott. Erst nach dieser Vertragsunterzeichnung konnte Peter Wintz eigenständig das weitere Schicksal des kleinen Hofes bestimmen.
Peter Wintz ist den älteren Oberaußem wohl mehr unter dem Namen „Schusters Pitter“ bekannt. Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Familie Wintz und ihr kleiner Hof für einen großen Teil der hiesigen Bevölkerung ein wichtiger Anlaufpunkt. Schusters Pitter verkaufte auf seinem Hof die seinerzeit noch sehr begehrten Braunkohlenbrikett, die damals in unserer Gegend und auch überwiegend in den Häusern unseres Ortes zum Heizen verwendeten „Klütten“. Auch transportierte er als Fuhrunternehmer, anfangs mit Pferd und Wagen, später mit Traktor und Wagen, gegen relativ geringe Bezahlung, für die Leute, die bei den Braunkohlenbetrieben arbeiteten, die ihnen zustehenden Jahres-Deputatbrikett von der Brikettfabrik aus nach Hause. Nach Einstellung der Landwirtschaft und des kleinen Fuhrunternehmens, wurde das Betriebsgelände in den 1980ger Jahren einer neuen Nutzung zugeführt. Der größte Teil der ehemaligen Hofgebäude wurde dabei niedergerissen. An deren Platz errichtete der Schwiegersohn von Peter und Maria Wintz, Dachdeckermeister Willi Bock, die Betriebsgebäude seiner von ihm, zusammen mit Wilfried Zittrich gegründeten, heutigen Bedachungsfirma. Willi Bock verstarb 2018.
Das Obergeschoß des neuen Betriebsgebäudes hat Willi Bock dann eigenhändig außen mit Naturschiefer verkleidet. Hier hat er dann auch für jedermann deutlich sichtbar, als Zeichen seiner Kreativität und Handwerkskunst, verschiedene Reliefs aus Schiefer gefertigt und in die Fassadenverkleidung eingearbeitet. Bereits als Geselle hatte er durch außerordentliche Verschieferungsarbeiten, insbesondere am Wasserschloss Paffendorf auf sich aufmerksam gemacht. Die nachfolgenden Fotos zeigen eindrucksvoll sein persönliches Können bei der Verarbeitung dieses edlen Naturwerkstoffes.
Einige der alten Gebäudeteile der ursprünglichen Hofanlage Wintz (Schusters), wie der vordere Teil des Wohnhauses blieben stehen und sind noch heute erhalten. Sie wurden inzwischen modernisiert, teilweise erweitert und werden derzeit von zwei Töchtern des letzten Bewirtschafters als Wohnhaus genutzt.
Männliche Nachkommen der Familie Wintz – (Schusters), die auch diesen Namen tragen gibt es heute nicht mehr.
Der Stammbaum der Familie Wintz-Schusters
Quellenverzeichnis:
- Familienstammbuch Peter Wintz
- Ahnenpaß Peter Wintz
- Kirchenbücher St. Vinzentius, Oberaußem
- Notarurkunden von E. Bock
- Informationen von E. Bock geb. Wintz
- Informationen von H. Wintz
- Informationen von M. Pütz geb. Wintz
- Informationen von G. Schurf geb. Wintz
- Informationen von D. Germund
- Recherchen von U. Reimann
- Fotos: K. Lambertin, E. Bock, M. Pütz, U. Reimann
- Grafiken zum Stammbaum, U. Reimann
- Layout, Text U. Reimann