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Die Oberaussemer Familie Schneider

Ausarbeitung von U. Reimann, April 2010

Vorwort zur nachfolgenden Ausarbeitung:

 

Bei der Familie Schneider handelt es sich um eine bekannte, über mehrere Generationen zurückverfolgbare, alteingesessene Oberaußemer Familie.

Da im 19. Jahrhundert die Kinderzahlen der meisten Familien als zahlreich zu bezeichnen sind, was auch für die Familie Schneider zutraf, ist es nicht allzu verwunderlich, wenn man heute auch einige familiäre Verknüpfungen zwischen der Familie Schneider und anderen alten Oberaußemer Familien vorfindet.

Nachfolgend soll die Geschichte der Familie Schneider etwas detaillierter aufgezeigt werden, wobei hierbei aber der Familiezweig von Martin Schneider aus der ehemaligen Bahnstraße, den Kern dieser Ausarbeitung darstellt.

Martin Schneider, der vielen älteren Oberaußemern noch persönlich bekannt sein dürfte, war als kritischer und meinungsstarker Einwohner in unserem Ort, sehr geachtet und beliebt gewesen. Sein großes Interesse am kulturellen und auch politischen Leben von Oberaußem hat er stets auch öffentlich gezeigt und auch mit einigen persönlichen, schriftlichen Aufzeichnungen dokumentiert. So schrieb er u.a. im Jahre 1961, als Rentner, eine persönliche Familienchronik mit eingearbeiteten Informationen zur Oberaußemer Geschichte. Er gab dieser interessanten und recht ausführlichen Aufzeichnung den Titel:

 

"Kleine Familien- und Dorfgeschichte von Martin Schneider"

 

Diese Familien-Chronik von Martin Schneider wurde 1961 in Buchform für die Familienmitglieder herausgebracht und an diese verteilt. Das gebundene Werk, weitere Dokumente von ihm und eine umfangreiche Fotosammlung, wurden Ulrich Reimann freundlicherweise 2008, vom Sohn Martin Schneiders, Franz Wilhelm Schneider (Spitzname: Meije Will) und von Katharina Überschär geb. Schneider, zur Erstellung dieser Ausarbeitung, zur Verfügung gestellt. Große Teile der „Familien- und Dorfgeschichte“ sind nachfolgend, zum Teil wortgetreu eingearbeitet. Auf die Veröffentlichung einiger, in der Familien-Chronik enthaltenen, sehr persönlichen Informationen sowie Angaben zu einigen ehemaligen Oberaußemer Bürgern, wurde aus Rücksichtnahme auf deren Ruf und auf ev. noch lebende Nachkommen, hier ausdrücklich verzichtet. Die hier nachfolgend wiedergegebenen Informationen zur Familie Schneider, deren Verknüpfung zu anderen Familien und zu über 60 Jahren persönlicher Erlebnisse von Martin Schneider, sind eine gute Ergänzung der zum Thema Oberaußemer Geschichte, von Hauptlehrer Dürbaum und Christian Kämmerling erstellten Veröffentlichungen.

Zum Inhalt und der Korrektheit der Aufschreibungen in der Familienchronik ist an dieser Stelle anzumerken, daß es sich ausschließlich um die persönliche Meinung des Autors Martin Schneider handelt, die er sich aus eigenen Erfahrungen und aus Erzählungen älterer Oberaußemer Bürger gebildet hat. Manche der niedergeschriebenen Informationen könnten inzwischen aufgrund neuester heutiger Erkenntnisse, an mancher Stelle überholt sein, was hier im Einzelnen aber nicht nachgeprüft wurde.

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass es sich in der Chronik um den Informationsstand bis zum Jahre 1960 handelt. Die Inhaltsstruktur der Chronik orientiert sich erkennbar an dem Aufbau der Heimatkunde von Josef Dürbaum.

 

An dieser Stelle möchte ich mich persönlich, besonders bei dem 2009 leider verstorbenen Wilhelm Schneider, seiner Frau Marianne Schneider sowie Katharina Überschaer, für die zur Verfügungstellung der umfangreichen, persönlichen Schriftstücke, Fotos und die ungezählten mündlichen Informationen zur Familie Schneider bedanken.

U. Reimann

 

Martin Schneider war es auch, der den Urtext zum heutigen Oberaußemer Heimatlied „Leev Overossem, wat bes de schön…“ verfaßt hat. Er nannte es damals:

„Lobgesang auf die Heimat“

 

 

Verfasst: 1950 von M. Schneider, Melodie: Webers Kling Kling – Walzer

 

Sofia Wolf, eine Großmutter von Martin Schneider
Das Ehepaar Wilhelm und Anna Sibilla Schneider geb. Esser, gegen 1885, die Eltern von Martin Schneider
Das Ehepaar Schneider gegen Ende der 1920ger Jahre

Allgemeines zur Familie Schneider.

 

Vorfahren der Familie Schneider tauchen schon in der Mitte des 18. Jahrhunderts in der Oberaußemer Ortsgeschichte auf (Einzelheiten siehe dazu auch im folgenden Stammbaum der Familie Schneider). Über Generationen hinweg wurden die Mitglieder der Familie Schneider im Oberaußemer Volksmund auch „die Wisels“ genannt. Der erste Träger dieses Spitznamens war wahrscheinlich ein Vorfahre namens Aloysius Schneider, der Anfang des 19. Jahrhunderts als Knecht auf dem Oberaußemer Abtshof gearbeitet hatte und den man wegen seiner Flinkheit und Gewitztheit mit einem kleinen heimischen Raubtier, einem Wiesel verglichen hatte. Zwei Generationen später, am Ende des 19. Jahrhunderts, lebten einer seiner direkten Nachkommen, der Bäcker Wilhelm Schneider (geb. 2.6.1859, gest. 1.11.1944), im Volksmund auch „der Wisel“ genannt und seine Ehefrau Anna Sibilla Esser, (geb. 13.6.1863 in Oberaussem, gest. 24.1.1930) mit ihrer Familie in einem winzigen Lehm-Gebäude in Oberaußem, im damaligen Gässchen, der heutigen Jussenhöhle. Er betrieb dort ein sehr kleines Backhäuschen. Im Jahre 1904 erbaute Wilhelm Schneider dann ein größeres Backsteinhaus, mit Nebengebäuden und einem Bäckereibetrieb, in Oberaußem in der Büsdorferstraße. Die gesamten Baukosten für das Objekt, einschließlich Erwerb des Baugrundstückes, hatten im Jahr 1904 etwa 9.500,- Goldmark betragen.

Das zweigeschossige Wohnhaus, damals mit der Hausnummer Nr. 6, gibt es noch heute. Die Nebengebäude und die Bäckereigebäudeteile sind inzwischen größtenteils abgebrochen bzw. umfunktioniert worden. Das Wohnhaus selbst befindet sich in einem, den heutigen Wohnansprüchen gerechtwerdendem, sehr guten Zustand. Bewohnt wird das Anwesen von Nachkommen der Gertrud Lieven geb. Schneider, sie war die jüngste Tochter von Wilhelm Schneider.

 

Wilhelm Schneider hatte vier Geschwister:

  • Ewald Schneider, er war verheiratet mit Elisabeth Weiß in Habbelrath,
  • Katharina Schneider, sie war mit Franz Königsfeld in Oberaussem und in zweiter Ehe mit Karl Meinhardt in Habbelrath verheiratet,
  • Adelheid Schneider, verheiratet mit Wilhelm Weitz in Oberaussem,
  • Sibilla Schneider, verheiratet mit Jakob Wichterich in Oberaussem,

 

Seine Ehefrau Anna Sibilla Schneider geb. Esser kam von einem kleinen Hof an der Kirchstraße. Sie hatte fünf Geschwister:

  • Katharina Esser, sie blieb unverheiratet und lebte in Oberaussem,
  • Sebastian Esser (Spitzname Robense Bass), verheiratet mit Katharina, geb. Schwelm. Die beiden hatten auch eine Bäckerei, in Oberaussem in der Fortunastraße,
  • Franz Esser, er starb unverheiratet mit 25 Jahren,
  • Martin Esser, er war mit Elisabeth Schiffer in Vanikum verheiratet,
  • Konrad Esser, er war in erster Ehe mit Katharina, geb. Wintz (Hündgens) aus Oberaußem und in zweiter Ehe mit Katharina, geb. Berrendorf, in Oberaussem verheiratet. Von Beruf war er Händler. Konrad Esser ist der Vater von Martin Esser („Pötze Märtes“) von der Ecke Friedhofstraße / Friedensstraße.
Mitbegründer des MGV Erholung von 1878, v.li. Christian Geuer, Peter Weitz, Peter Wintz, Hermann Hintzen (Ehrenpräsident), Wilhelm Schneider Peter Hintzen

Wilhelm Schneider war auch einer derjenigen Männer, die 1878 in Oberaußem den Männergesangverein Erholung gegründet haben.

 

Eine im Dorf damals allseits bekannte Episode zu Wilhelm Schneider bietet sich hier als Zeitzeugnis an. Ende des 19. Jahrhundertes war auch in Oberaußem die Wilddieberei sehr beliebt. Dies geschah wohl teils aus Leidenschaft zur Jagd aber auch teils aus der Not geboren, um die Fleischtöpfe der eigenen, meist großen Familien etwas aufzubessern. Aber auch manch ein gut betuchter Oberaußemer versuchte ab und zu ein Stück Wildbrett nebenher zu ergattern. Die Wilddieberei war bereits damals verboten und wurde streng bestraft. Allen Verboten zum Trotz, war auch Wilhelm Schneider einer von denen, die ab und zu mal einen Hasen erlegen wollten. Eines Abends, um das Jahr 1890, hatte sein Nachbar Johann Hintzen ihm vorgeschlagen, gemeinsam auf die eigentlich für die beiden verbotene Jagd, zum Jagdhochstand hinter dem Driesch zu gehen. Beide begaben sich dann in einer mondscheinhellen Nacht dort hin. Das Jagdglück war den zwei Wilddieben aber nicht hold, denn das Auftauchen eines Jagdaufsehers zwang sie dazu, schleunigst Reißaus zu nehmen. Wilhelm Schneider entkam unerkannt. Hintzen, der zu seinem Leidwesen kein schneller Läufer war, wurde jedoch vom Jäger erwischt und festgenommen. Noch am gleichen Abend fragte Wilhelm Schneider seinen Nachbarn, nach dessen Freilassung, ob er ihn verraten habe, was dieser verneinte. Um selbst unerkannt und straffrei zu bleiben, garantierte Schneider ihm dann, falls er ihn nicht verraten würde, für alle Unkosten die ihm bei einer Bestrafung entstehen würden, gleich welcher Art, voll und ganz aufzukommen. Hintzen versprach fest zu schweigen. Trotz allen Versprechungen ist Hintzen aber bei einer polizeilichen Vernehmung wortbrüchig geworden. Um selbst mit einer geringen Strafe davonzukommen, hatte er sogar behauptet, Wilhelm Schneider habe ihn zur Wilddieberei angestiftet. Das Gericht schenkte seiner Aussage Glauben und verurteilte Wilhelm Schneider zu einer Gefängnisstrafe von sechs Wochen. Hintzen dagegen erhielt nur zwei Wochen. Die Freundschaft der beiden Nachbarn war danach für alle Zeit vorbei.

Hintzen verunglückte später im Adolfschacht der Grube Fortuna tödlich.

Während Wilhelm Schneider seine Gefängnisstrafe verbüßte, führte einer namens Johann Hecker seinen Bäckereibetrieb im Lohnverfahren weiter. Wilhelm Schneider ist aber trotz der verbüßten Gefängnisstrafe ein Freund der Schießkunst geblieben. Gemeinsam mit zwei Söhnen und einem Enkelsohn, war er Mitglied der 1922 gegründeten Oberaußemer Schützengilde und war stolz darauf, daß er 1930 deren Schützenkönig sein konnte.

 

Schützenkönig der Schützengilde 1930, Wilhelm Schneider
König Wilhelm Schneider mit den Söhnen Wilhelm jun., Martin und dem Enkelsohn Johann Schneider

Die Eheleute Wilhelm und Anna Sibilla Schneider hatten insgesamt neun Kinder:

  • Wilhelm Schneider jun., (geb. 18.8.1884 in Oberaußem, gest. 1966 in Oberaußem)
  • Konrad Schneider, geb. 1886, gestorben als Kleinkind 1886
  • Sebastian Schneider, geb. 1888, gestorben als Kleinkind 1888
  • Sofia Schneider, geb. 5.9.1889, gestorben 1959, sie war mit Michael Spohr in Elsdorf verheiratet
  • Katharina Schneider, geb. 15.10.1890, gestorben 1960, sie war verheiratet mit Adam Abels in Wiedenfeld
  • Konrad Schneider, geb. 1.4.1893, er ist am 15.8.1918 im I. WK. gefallen, verheiratet war er mit Anna Böhm in Köln
  • Martin Schneider, geb. 4.10.1894 gestorben 1986. Er verfaßte 1961 die Familienchronik
  • Luise Schneider, geb. 1.6.1905, gestorben 1983, sie war mit Gottfried Schmitz in Oberaussem verheiratet. Gottfried Schmitz im Volksmund auch „Schmitze Jobitsch“ genannt, fehlten an der linken Hand einige Finger. Er war zu seiner Zeit einer der tragenden Akteure beim Kameradschaftlichen Theaterverein gewesen. In geselliger Runde hatte er stets gute Trinksprüche auf Lager. Einer davon kam beim Schnapsverzehr oft aufs Tapet
  • Gertrud, geb. 28.9.1906, gestorben 1985, verheiratet mit Wilhelm Lieven in Oberaussem. Ihre Nachkommen bewohnen heute das 1904 erbaute Wohnhaus Schneider in der Büsdorferstraße.
Das Ehepaar Wilhelm Schneider jun. und Margaretha Utzenrath bei ihrer Golhochzeit mit Pfarrer Johannes Öhm

Einzelheiten zum Familienzweig Wilhelm Schneider jun.

 

Wilhelm Schneider jun. war mit Margaretha Utzenrath (* 1884 in Oberaußem, gest. 1966 in Oberaußem) verheiratet. Von Beruf war auch er, wie sein Vater, Bäcker. Da sein Vater die eigene Bäckerei bis ins hohe Alter selbst betreiben wollte, sah Wilhelm Schneider jun. für eine Übernahme des elterlichen Betriebes und damit auch für seine Zukunft keine Chance. Deshalb richtete er sich, in den 1920ger Jahren, fast direkt neben dem elterlichen Betrieb, einen eigenen Bäckereibetrieb in der Büsdorfer Straße, im Anwesen Utzenrath, dem Elternhaus seiner Frau, ein. Er führte diesen Betrieb lange Jahre erfolgreich gemeinsam mit seiner Frau, bevor der Oberaußemer Bäckermeister Heinrich Krebs ihn von ihm übernahm. Nachdem Heinrich Krebs sich in der Büsdorferstraße eine eigene, moderne Bäckerei mit großem Wohnhaus (heute Gruhmann) errichtet hatte, wurde der Betrieb Schneider noch von Reiner Lieven und danach von der Familie Juris jahrelang erfolgreich geführt. Die Familie Juris stellte etwa gegen 2005 den Bäckereibetrieb in der Bäckerei Schneider ein. Heute sind die alten Gebäude der einstigen Bäckerei in der Büsdorfer Straße leider ungenutzt und in keinem guten Zustand.

 

Wilhelm Schneider jun. war auch ein Freund der Schießkunst. Wie sein Vater, sein Bruder Martin und sein Sohn Johann, war er auch jahrelang aktives Mitglied in der Oberaußemer Schützengilde. Er bekleidete über Jahre hinweg verschiedene Vorstandspositionen. So war er vom 01.01.1927–01.01.1930 als 1. Schießmeister und vom 01.01.1930–1939 als 1. Vorsitzender tätig. Schützenkönig des Vereins war er im Jahre 1934. Sein Sohn Johann folgte ihm als Vereinsschützenkönig 1937.

 

Die Eheleute Wilhelm und Margaretha Schneider hatten vier Kinder.

 

- Johann Schneider

- Klara Schneider

- Sofia Schneider

- Katharina Schneider (geb. 1922), im Volksmund „Wisels Kathrin“.

 

Kathrin war vielen Oberaußemern gut bekannt, hatte sie doch als junges Mädchen für ihren elterlichen Betrieb, jahrelang Oberaußemer Familien mit den morgendlichen frischen Brötchen beliefert. Sie war mit Karl Rudolf Überschär (geb.1919, gest. 1992) verheiratet. Viele Oberaußemer erinnern sich gerne an die Zeit zurück, als Karl (die meisten nannten ihn „Hans“) und Katharina Überschär in der Büsdorfer Straße, Anfang der 1960ger Jahre, die alte Oberaußemer Gaststätte Poulheim („Bei Pullems Hermännche“) übernommen und jahrelang erfolgreich geführt hatten. Hier trafen sich viele junge Oberaußemer miteinander und auch mit alten Urgesteinen unseres Ortes wie „Luchtse Adam“ mit seiner Frau, „Lokums Paul“ mit Frau und etliche andere mehr. Bei dem kleinen Lokal hat es sich um die letzte „Flurkneipe“ von Oberaußem gehandelt. Bei Überschärs konnte man sich stets auf gutem Niveau unterhalten und es wurde auch oft heiß diskutiert, wobei „Hans“ Überschär meistens eine für die Jungen Menschen vorbildliche, lehrreiche Rolle spielte. Nebenbei gab es bei Überschärs auch noch das gepflegteste Bier, wobei das eigentlich in unserer Gegend nicht so häufig ausgeschenkte Andreaspils, auf der Beliebtheitsskala vieler Gäste obenan stand. Rundum gesagt, wir gingen gerne zu Kathrin und Hans. Zum Leidwesen vieler älterer und junger Stammgäste, wurde das traditionsreiche kleine Lokal 1972 geschlossen. Der Besitzer des Anwesens wollte die Räumlichkeiten einem anderen Verwendungszweck zuführen. Viele damalige junge Stammgäste haben das Lokal mit einer spektakulären Feier, am Abend des 14. August 1972, sinnbildlich unter großer Anteilnahme zu Grabe getragen. Die örtliche Presse berichtete ausführlich über diese „Trauerfeier“. Karl Rudolf Überschär ist leider bereits  am 9.3.1992 mit 73 Jahren allzu früh verstorben. Die Tochter von Karl und Kathrin, Gretel Überschär ist von Beruf Lehrerin. Sie ist mit dem Kaufmann Gerd Wintz aus Oberaußem verheiratet. Die beiden haben zwei Söhne und leben in Bergheim.

 

Das Ehepaar Martin und Anna Maria Schneider geb. Hintzen

Einzelheiten zum Familienzweig Martin Schneider

 

Wie eingangs erwähnt, soll der Familiezweig von Martin Schneider, den Kern dieser Ausarbeitung darstellen. Nachfolgend deshalb die Fortsetzung der detaillierten Informationen zu seiner persönlichen Lebensgeschichte.

 

Martin Schneider, wurde am 4.10.1894 als 7. Kind des Bäckers Wilhelm Schneider, und dessen Ehefrau Anna Sibilla Esser, in Oberaußem in der Büsdorferstraße Nr. 6 geboren. Vom 1.4.1901 bis zum 1.10.1908 besuchte Martin Schneider die alte Volksschule in Oberaußem an der Kirchstraße, wo damals u.a. der Hauptlehrer Anton Horst und der Lehrer Josef Dürbaum unterrichteten. Aufgrund einer Reklamation (Antrag seines Vaters) wurde er bereits am 1.10.1908 vorzeitig aus der Volksschule entlassen.

Von 1910 bis 1913 machte er eine Lehre im Vermessungsbüro Schreinemachers in Bergheim. Er blieb dort als Vermessungstechniker bis März 1914. Anschließend arbeitete er beim Elektrizitätswerk Westfalen in Hamm. Zur weiteren Ausbildung wechselte er im Mai 1914 zum Rheinisch Westfälischen Elektrizitätswerk, Abteilung Bahnbau, nach Düsseldorf. Er blieb dort bis zur Einberufung zum Militärdienst im November 1914. Es folgte eine militärische Ausbildung beim Feldartillerie-Regiment 79, anfangs in Culm in Westpreußen und abschließend in Osterode in Ostpreußen.

Von dort kam er zum 5. Garde-Feld-Artillerie-Regiment, mit dem er dann auch in den Kampfeisatz zog. Er war in Rußland, Galizien, Flandern und Frankreich als Kanonier im Einsatz. Die beiden letzten Kriegsjahre war er als Zeichner beim Artillerie-Kommandeur tätig. Im November 1918 kehrte Martin Schneider aus dem Kriege nach Hause zurück.

Im Januar 1919 eröffnete Martin Schneider das zeitweise geschlossene Büro seines Lehrherrn in Bergheim und arbeitete dort bis zum August des gleichen Jahres. Dann ging er für 2 Jahre zu einer Weiterbildung im berg­technischen Vermessungswesen, in das Bergtechnische Vermessungs­büro nach Köln. Von September 1921 bis Ende August 1922 arbeitete er darauf beim Nachfolger seines Lehrherrn, im Ingenieurbüro Knabe in Bergheim.

Aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen, damals herrschte in Deutschland die große Inflation, gab er seinen erlernten Beruf eine kurze Zeit lang auf und beschäftigte sich mit Tabakwarenhandel. Am 13. No­vember 1922 fing er dann als Bergvermessungs-Techniker bei der Rheinischen Braunkohle, Abteilung Fortuna, an, wo er bis zur Pensionierung am 31. Dezember 1959 blieb.

Bis zu seiner Heirat wohnte Martin Schneider bei seinen Eltern, in dem Haus in der Büsdorferstraße Nr. 6.

Am 20. Mai 1923 heiratete Martin Schneider die am 1.9.1896 in Oberaußem geborene Anna Maria Hintzen. Anna Maria Hintzen stammt väterlicherseits ebenfalls aus einer über viele Jahre hinweg bekannten, einflußreichen Oberaußemer Familie. Ihre Urgroßeltern waren Hermann Hintzen (geb. 17.01.1797 in Oberaußem, gest. 06.11.1878 in Oberaußem) und Anna Maria Maaßen (geb. 29.05.1799 in Oberaußem, gest. 02.02.1879 in Oberaußem). Sie waren Besitzer des Oberaußemer Fleurshofes. Der Vater von Anna Maria Hintzen, Hermann Hintzen (geb. 01.09.1858 in

Oberaußem, gest. 04.04.1942 in Oberaußem) war einer der Gründer des Männergesangvereins „Erholung“. Auch er war aktives Mitglied der Schützengilde gewesen. Hermann Hintzen war mit Margaretha Simons (geb. 06.08.1860 in Oberaußem, gest. 07.06.1919 in Oberaußem) verheiratet. Das Ehepaar Hintzen hatte insgesamt 12 Kinder. Der Bruder von Anna Maria Hintzen, Hubert Hintzen (geb. 1894, gest. 1915) ist einer der Oberaußemer Gefallenen des 1. Weltkrieges.

Martin Schneider und Anna Maria Hintzen bezogen 1923, nach ihrer Hochzeit eine Wohnung bei seinen Schwiegereltern, in der Bahnstraße Nr. 29. Das Elternhaus seiner Frau, haben sie dann im Jahre 1938, notariell abgesichert, als Eigentum übernommen.

Wie sein Vater, Bruder und Neffe gehörte auch Martin Schneider etliche Jahre der Oberaußemer Schützengilde als sehr aktives Mitglied an. Auch er bekleidetet verschiedene Vorstandsämter. So war er vom 01.01.1927–01.01.1930 als 2. Vorsitzender und vom 01.01.1930–01.07.1937 als 1. Schießmeister tätig. Martin Schneide erstellte auch in Handarbeit das heute noch erhaltene Totengedenkbuch des Vereins. Als der nationalsozialistische Einfluß im Verein stärker wurde, ist er am 01.07.1937 aus der Schützengilde ausgetreten.

Die ab 1933 in Deutschland herrschenden Nationalsozialisten bauten nach ihrer Machtergreifung sehr schnell eine neue deutsche Armee auf. Infolge dessen wurde auch Martin Schneider im Frühjahr 1937, im Alter von bereits 43 Jahren, zu einer dreiwöchigen Übung als Zeichner in eine Nachrichtenabteilung nach Detmold eingezogen. Im Frühjahr 1939 mußte er nochmals an einer gleichartigen Übung in Hemer in Westfalen teilnehmen. Kurz vor dem Ausbruch des 2. Weltkrieges, wurde er am 26.08.1939 zu einer Übungstruppe eingezogen. Deren Einsatz erfolgte westlich von Dronsfeld in der Eifel, am Westwall. Aber bereits am 18. De­zember 1939 wurde er aufgrund einer Anforderung der Firma Rheinische Braunkohle, vorzeitig aus dem Kriegsdienst  nach Hause entlassen.

Ende 1944 wurde von den Machthabern des Dritten Reiches, auch in Oberaußem ein Volkssturm aufgestellt. An dessen Übungen auf dem Schulhof in Oberaußem und auf der Kippe Fortuna, mußte auch Martin Schneider teilnehmen. Zu einem Kampfeinsatz des Oberaußemer Volkssturmes, kam es aber infolge des schnellen Vorrückens der Amerikanischen Armee, Gott sei gedankt nicht. Am 3. März 1945 war Oberaußem bereits fest in amerikanischer Hand. Wenige Tage später, am 8. März deportierten die Amerikaner noch 120 Oberaußemer Bürger (alles alte und ganz junge Männer) in Kriegsgefangenenlager nach Belgien bzw. Frankreich. Bei diesen 120 Oberaußemer Männern befand sich auch Martin Schneider. Erst nach sechs qualvollen Wochen kehrte er krank, mit gebrochenen Rippen zu seiner Familie zurück.

Zu dieser amerikanischen Deportation hat sich Martin Schneider dann am 17.9.1954 in einem Leserbrief, zu einem dieses Thema betreffenden Artikel in der „NEUE RHEIN ZEITUNG“, öffentlich geäußert. Er schrieb dazu:

 

„An die NEUE RHEIN ZEITUNG

Köln-Deutz

Deutz-Kalkerstraße 46

Betrifft: Bericht „Als der Ami kam“

 

In diesem Bericht schreiben Sie, dass der Ami am 3. März 45 Oberaußem erreichte. Ich bitte Sie, Ihren Bericht wie nachstehend aufgeführt zu ergänzen:

Am 3. März 45 kamen die Amerikaner nach Oberaußem. Wir hatten diese Stunde sehnlichst erwartet. Der elende Krieg sollte in diesem Moment für immer zu Ende sein. Aber 120 unschuldige Männer von Oberaussem wurden, trotz aller Rundfunkpropaganda der Alliierten, eines Besseren belehrt. Am 6. März wurden alle männlichen Einwohner ab 12 Jahren registriert. Am 8. März erhielten 120 Männer von Seiten des Ostskommandanten die Aufforderung, um 13 Uhr an der alten Schule zu sein. Es wurde uns bekannt gegeben, dass wir abtransportiert würden und in 2 Tagen wieder zurück seien. Aus diesen 2 Tagen wurden bis zu 10 Monaten. Die Fahrt mit 2 Lastkraftwagen ging zu einem Lager in Ichendorf. Dort wurden unsere Taschen durchsucht und uns alle erdenklichen Gegenstände wie Uhren, Ringe, Glasschneider usw. abgenommen. Anderen Tages, nach Übernachtung im Freien, wurden wir mit Lastkraftwagen nach Stolberg gebracht und dort unter Faust- und Peitschenschlägen in verriegelten Eisenbahnwaggons verstaut. In Namur angekommen, erfolgte eine Vernehmung. Tage vorher mußten wir 12 Stunden in einem Schlammlager im Freien verbringen. Nachdem uns die letzten Habseligkeiten abgenommen wurden, erfolgte die Trennung in Partei- und Nichtparteigenossen. Die Parteigenossen wurden nach Frankreich deportiert, wo diese 10 Monate ausharren mußten. Wir übrigen kamen in ein Lager nach Homberg hinter Aachen und wurden am 26. April entlassen.

Da es sich um Leute bis zu 65 Jahren handelte, war es nicht verwunderlich, dass Krankheiten um sich griffen. Durch einen Autounfall kamen 5 Schwerverletzte in deutsche Krankenhäuser, ein Leidensgenosse starb in Namur.

Ich weise darauf hin, dass es sich bei den Parteigenossen zum größten Teil um unschuldige Menschen handelte. Diejenigen, die etwas auf dem Kerbholz hatten, waren bereits vorher über den Rhein geflüchtet.

 

gez.: Martin Schneider

 

Das Ehepaar Martin und Anna Maria Schneider bekam zwei Kinder:

 

Sibille und Bruder Wilhelm Schneider
Sibille und Wilhelm auf dem Motorrad des Vaters vor dem Krieg
1. Schultag von Wilhelm Schneider
Familie M. Schneider fertig zur Spritztour. Den kleinen Wagen zieht die deutsche Dogge Hektor. 23.10.1927
Ehepaar M. Schneider mit ihren Kindern Sibille und Wilhelm Schneider Juni 1947
Hochzeit von Sibilla Schneider und Hans Lipp, Pfarrkirche Oberaußem 1953
Anna Sibilla Schneider,

geb. 13.05.1924, gest. 28.11.1989. Im Jahre 1953 heiratete Sibilla Schneider, in der Oberaußemer Pfarrkirche, bei Pfarrer Johannes Öhm, den im Jahre 1922 in Elsdorf geborenen Lehrer Hans Lipp. Sie wurde im Volksmund auch „Maije Sibill“ genannt. Sibilla hatte jahrelang als Stenotypistin in der Verwaltung der Rheinischen Aktiengesellschaft in Fortuna-Nord gearbeitet. Gemeinsam mit seiner Frau zog Hans Lipp nach Grevenbroich-Orken. Er hatte an der dortigen Volksschule eine feste Anstellung als Lehrer gefunden. 1955 wurde ihre Tochter Annemarie Lipp in Oberaußem geboren. Sibilla Lipp war für die Geburt ihres Kindes extra wieder nach Oberaußem zu ihren Eltern gekommen. Hans Lipp blieb während seiner gesamten Berufszeit Lehrer in Grevenbroich-Orken, wo er auch mit seiner Familie bis zum Tode gewohnt hat. Als Konrektor ging er Mitte der 80ger Jahre auch dort in den Ruhestand. Seine Frau Sibilla verstarb bereits am 28.11.1989 im Alter von nur 65 Jahren. Hans Lipp selbst wurde auch nur 71 Jahre alt. Er starb im Jahre 1993. Das Ehepaar Hans und Sibilla Lipp fand auf dem Friedhof in Grevenbroich-Orken seine letzte Ruhestätte. Die Tochter Annemarie Lipp lebt heute in Neuss. Hans Lipp hatte in den 1950ger Jahren u.a. mehrere Artikel zur Oberaußemer Geschichte veröffentlicht.

Mehr Informationen zu Hans Lipp, klick hier:

 

 

Das Brautpaar Wilhelm Schneider und Marianne Heinrich
Franz Wilhelm Schneider,

geb. 12.08.1927, gest. 28.02.2008, war in Oberaußem auch unter dem Spitznamen „Maije Will“ bekannt. 1944 war er als 17-jähriger zum Reichsarbeitsdienst nach Geilenkirchen eingezogen worden. Von dort aus mußte er direkt zu einer Flakausbildung nach Düsseldorf-Gerresheim. Danach wurde er an der Heimatfront in Oldenburg eingesetzt. Später kam er noch bei Leipzig und zuletzt bei Dresden zum Einsatz. Am 18. April 1945 geriet er in amerikanische Gefangen­schaft. Da er noch keine 18 Jahre alt war und als Jugendlicher galt,  wurde Wilhelm Schneider im Juli 1945 vorzeitig aus der Gefangenschaft entlassen. Bei seinem Eintreffen zu Hause, sagte sein Vater Martin spontan zu ihm: “So, wo wir alle vier wieder gesund zusammen sind, haben wir den Krieg gewonnen!“ Von Beruf war Wilhelm Schneider Maurermeister. Verheiratet war er mit Marianne Heinrich. Sie ist 1932 im Sudetenland geboren und war nach dem Krieg als Flüchtling mit ihrer Familie in Bedburg gelandet. Die beiden bauten ein neues Wohnhaus im Garten des elterlichen Anwesens von Wilhelm Schneider, in der einstigen Bahnstraße, heute Zur Ville. Die beiden haben zwei Kinder. Ihre Tochter Petra Gerdau lebt mit ihrem Mann, im Haus der Urgroß- und Großeltern, in der einstigen Bahnstraße. Der Sohn Wolfgang Schneider lebt mit seiner Frau im ehemaligen Haus der Familie Frambach, direkt neben dem Haus der Großeltern.

 

Das Vorwort von Martin Schneider zu seiner Familienchronik, verrät dem Leser einiges über seine Lebenseinstellung. So schreibt er wie folgt:

 

„Nachstehende Aufzeichnungen sollen keine Dorfchronik sein. Ich will nur einiges von demjenigen festhalten, was für meine Kinder und vielleicht für deren Nachkommen von Interesse sein kann. Aus den angeführten Sitten, Gebräuchen usw. ist die Wandlung, die Oberaussem in den letzten 60 Jahren durchmachte, gut zu erkennen. Aber trotz alledem ist vor allem die Oberaussemer Mundart nicht ausgestorben. Hier und da versucht man, diese etwas zu verhochdeutschen oder der Kölner Mundart anzu­passen. Dieses wundert im Allgemeinen nicht, denn durch den Zuzug von Leuten aus allen Gegenden Deutschlands kann dieses vorkommen. Wir alten und jungen Oberaussemer müssen dazu beitragen, daß unsere Mundart nicht verwässert wird oder sogar ausstirbt. Den Kindern der zugezogenen Bürger müssen wir unsere Mundart verständlich machen. Sind diese Kinder erwachsen und beherrschen unsere Sprache in Wort und Sinn, wird keiner von diesen jungen Leuten mehr als Flüchtlingskind usw. betitelt - man nennt diese dann nur noch “Oberaussemer“. So können diese Kinder m. E. am besten in die Dorfgemeinschaft eingereiht werden.

Ich möchte nicht versäumen, auf die Worte, die unser Bundes­kanzler Konrad Adenauer bei der Einweihung der Mülheimer Brücke am 8.9.1951 den Kölnern zurief, hinzuweisen:

“Ihr müßt dafür sorgen, daß auch das neue Köln von dem alten kölnischen Geist belebt wird. Sorgt mir auch vor allen Dingen dafür, daß die Kölsche Sprache nicht ausstirbt.“

Das gleiche ist auch für Oberaussem sinngemäß wünschenswert.

Oberaussem, im Januar 1961

Unterschrift: Martin Schneider

 

Eine umfangreiche Zusammenfassung von Auszügen aus der Familienchronik von Martin Schneider, als PDF-Datei, erhalten Sie durch anklicken der nebenstehenden Grafik.

 

 

 

Eine große Leidenschaft von Martin Schneider war die aktive Mitgestaltung des Oberaußemer Karnevals. Von früher Jugend bis ins hohe Alter, hat er wenns ihm möglich war, als Mitlied einer Fußgruppe oder als Solist, in meistens originellem Kostüm, am Rosenmontagszug bzw. am Straßenkarneval unseres Ortes teilgenommen. Im Jahre 1914 hat Martin Schneider zusammen mit Oberaußemer Freunden, in Lumpen verkleidet, sogar als Fußgruppe am Kölner Rosenmontag teilgenommen, was ihnen große Anerkennung in Köln aber in Oberaußem ironische Kritik durch den damaligen Ortspfarrer Leuchter eingebracht hatte.

 

In seinem Schlußwort zur Chronik übermittelt Martin Schneider dem Leser noch interessante allgemeine Daten zu Oberaußem.

Er schreibt dazu wie folgt:

 

Als Abschluß meiner Aufzeichnungen will ich noch einiges über Oberaußem, vor allen Dingen über die geographische Lage, ausführen.

Nach der Heimatkunde von Oberaußem (Dürbaum 1912) wird der Ort Oberaußem in alten Urkunden schon vor 1260 erwähnt.

Zu der Zivilgemeinde Oberaußem gehört auch der Ort Fortuna und das Gut Asperschlag. Das Gut Asperschlag gehört nicht zur Kirchengemeinde Oberaußem sondern zur Pfarre Auenheim. Nach Angabe Dürbaum war der frühere Besitzer von Asperschlag mit der Kirchenbehörde in Streit geraten. Um diese Streitigkeiten zu beenden, wurde diesem der Anschluß an eine Nachbarpfarre freigestellt. Die Wahl fiel auf Auenheim. Im Jahre 1810 erwarb Adam  Froitzheim das Gut Asperschlag. Nach dessen Tode kam das Gut in den Besitz der Familie Zillikens, in dessen Besitz es bis heute geblieben ist.

Oberaußem liegt etwa 20 km westlich von Köln. Unsere Pfarrkirche hat folgende Koordinaten im Gauß-Krüger-Netz: R = 47823,92 – H = 48870,80 und der Kölner Dom: R = 67 326,55 – H = 45 568,56. Aus diesen Koordinaten errechnet sich eine Entfernung in der Luftlinie von der Kirche zum Dom von 19815 m.

Der Höhenunterschied zwischen dem tiefsten und höchsten Punkt beträgt ca. 38 m Die Bahnstraße liegt an dem Bundesbahnübergang auf etwa + 93 m über Normalnull und am nördlichen Ende auf + 90 m. Das Gelände im Katzenbungert liegt durchschnittlich auf + 87 m. Der höchste Punkt im Urgelände ist auf dem Tonnenberg bei + 125 m.

Der frühere Oberaußemer Wald stand vor der Überkippung  am südlichen Rande auf durchschnittlich + 100 m ü.N.N. Das Gelände stieg schnell an bis + 125 m und im östlichen Teil sogar bis + 130 m. Auf dem frühren Waldgelände liegt jetzt die Osthalde mit  max. Höhe + 147 m und die die Glessener Kippe mit z.Zt. einer Höhe von + 170 m. Diese soll noch bis auf + 200 m ü.N.N. aufgeschüttet werden. In dem jetzigen Zustand bildet diese Kippe den höchsten Punkt im Kreise Bergheim

Die Gemeinde Oberaußem hat einen Gesamtflächeninhalt von 1072 ha = 4288 preußische Morgen a` 2.500 qm.

 

 

 

 

Familienzweig Hintzen

Anna Maria Schneider geb. Hintzen stammt aus der Familie Hintzen, die Jahrzehntelang den denkmalgeschützten Fleurshof geführt haben und deren Mitglieder die Ortsgeschichte von Oberaußem oft maßgeblich mitgeprägt haben.


Detailinformationen zur Familie Hintzen finden Sie hier:


 

 

Abschließend kann man allgemein festhalten, viele Mitglieder der Familien Schneider und Hintzen haben an der allgemeinen Entwicklung und am Kulturleben von Oberaußem über mehr als 200 Jahre aktiv und auch maßgeblich mitgewirkt, wovon wir heute noch profitieren können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellenverzeichnis:

  • Familienchronik von Martin Schneider, Oberaußem
  • Mitgliederverzeichnis der Schützengilde Oberaußem, von Martin Schneider
  • Totengedenkbuch der Schützengilde Oberaußem, von Martin Schneider
  • Informationen von Wilhelm Schneider, Oberaußem
  • Informationen von Katharina Überschär geb. Schneider, Oberaußem
  • Fotos: Wilhelm Schneider, Katharina Überschär, weitere Privatfotos von Oberaußemern, U. Reimann,
  • Recherchen U. Reimann
  • Neue Texte, Textergänzungen und Seitenlayout U. Reimann