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Westrand von Pulheim

Unmittelbar nach dem Absturz des Kampfflugzeuges am 21.11.1944 fand die damals noch junge Maria U. aus Pulheim das Foto, um es 2003 dem Stadtarchiv in Pulheim zu übergeben. Mit Wahrscheinlichkeit dürfte es sich bei der abgebildeten Person um den Piloten Henry Struth handeln, der bis heute noch als vermißt gilt!

21.11.1944, 12.00 Uhr, westlich Pulheim (Westrand)

Capt. Henry J. Struth O-429990 MIA

9th AF, 366th FG, 389th FS

P-47D- 15-RE, 42- 76200, A6-

Deutsche Meldung J-2567 -> Absturz nach Luftkampf mit Bf 109 vom JG 27. Zwei Piloten vom JG 27, Fw. Schneider und Lt. Wünsche sind ebenfalls noch vermißt.

 

Kölnische Rundschau v. 02.03.2011

Mit einer Maschine dieses Typs, einer P-47 Thunderbold, war der amerikanische Captain Henry J. Strauth unterwegs, bevor er im hiesigen Raum abgeschossen wurde. (Foto: US Air Force

 

Abgestürzter Pilot

Gab es Augenzeugen?

Von Wolfgang Mrziglod, 02.03.11, 07:00h

Mehr als 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Identität eines Piloten geklärt, dessen Maschine damals auf dem Flug von Gütersloh nach Eupen-Malmedy von Engländern abgeschossen wurde. Wrackteile des Flugzeugs sowie ein Stahlhelm und Erkennungsmarke wurden jetzt geborgen.


RHEIN-ERFT-KREIS - Auch wenn der Zweite Weltkrieg mehr als 65 Jahren beendet wurde, gibt es immer noch eine ganze Reihe von ungeklärten Schicksalen. Mehrere Organisationen auf der ganzen Welt kümmern sich seit Jahrzehnten um die Aufklärung dieser Fälle.

So konnte 2003 anhand mehrerer Fundstücke bei der Sondierung der Trasse für die Ortsumgehung Pulheim (B 59n) das Schicksal eines deutschen Piloten geklärt werden. Stahlhelm, Erkennungsmarke sowie Teile des Flugzeugs wie Motor, Rotoren, Fahrwerkfragmente und die Bordkanone wurden damals vom Kampfmittelräumdienst ausgegraben und geborgen.

Die Untersuchungen ergaben, dass die Maschine vom Typ Fokke-Wulf 190-A8 am 17. Dezember 1944 auf dem Flug von Gütersloh nach Eupen-Malmedy war und von den Engländern abgeschossen wurde. Auch die Identität des Piloten konnte ermittelt werden.

Schon ein paar Jahre zuvor war auf der Trasse der Sinnersdorfer Ortsumgehung das Wrack eines amerikanischen Kampfflugzeuges entdeckt worden.

Die Äcker der Umgebung stecken auch heute noch voller metallener Überreste aus dem Zweiten Weltkrieg. „Der Bereich zwischen Manstedten, Sinthern und Geyen war eine der Einflugschneisen nach Köln und zum Butzweilerhof“, erinnerte sich vor Jahren Helmut Wolter aus Sinthern, der als Kind viele Luftkämpfe vor allem im Bereich zwischen Sinthern und Mansteden beobachtet und mit seinen Spielkameraden die abgestürzten Wracks auch genauer unter die Lupe genommen hatte. Viele Wrackteile seien später einfach untergepflügt worden, erinnerte sich Wolter.

Der als gemeinnützig anerkannte Verein „Flieger, Flugzeuge, Schicksale e.V.“ bemüht sich zusammen mit vielen anderen Organisationen, darunter auch dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, um das Auffinden verschollener Flieger. Zu ihnen gehört auch der amerikanische Captain Henry J. Strauth von der 366. Fighter Group, der mit seinem Flugzeug vom Typ P-47 „Thunderbold“ seit dem 21. November 1944 im Raum Düsseldorf / Köln / Bonn nach einem Luftkampf mit deutschen Jägern der zweiten Gruppe des Jagdgeschwaders 27 nicht wieder zu seiner Einheit zurückgekehrt war. Auch auf deutscher Seite kam es damals zu zahlreichen Verlusten, als immer noch vermisst gelten seitdem Leutnant Karl Wünsch, Fähnrich Josef Klotz und Feldwebel Rudolf Schneider. Ihre Absturzstellen konnten nie gefunden werden.

Zum Fall Struth gibt es jedoch einen interessanten Hinweis auf seinen möglichen Verbleib. Aus erhalten gebliebenen deutschen Unterlagen geht hervor, dass am 21. November 1944 gegen Mittag ein amerikanisches Jagdflugzeug vom Typ „Thunderbold“ westlich von Pulheim in den Boden gestürzt ist. An der Absturzstelle seien nur wenige Spuren des Piloten gefunden worden. Eine Identifizierung war damals nicht mehr möglich, da das Flugzeug samt Pilot metertief in den Boden eingedrungen war.

Der Verein setzt die Hoffnung auf mögliche noch lebende Augenzeugen, die den genauen Absturzort der Maschine angeben können, damit die Fragmente der Maschine mit deutscher und amerikanischer behördlicher Unterstützung geborgen werden. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Institut JPAC auf Hawaii und Werner Oeltjebruns vom vorgenannten Verein wäre eine Bergung möglich. Auch die drei verschollenen deutschen Piloten müssen in dem Umfeld der damaligen Luftkämpfe zu finden sein, daher wäre die Hilfe aus der Bevölkerung über mögliche Absturzstellen eine sehr große Hilfe bei der Recherche. In Falle Karl Wünsch besteht darüber hinaus auch ein direkter Kontakt zu den Angehörigen, die bis heute gerne wissen würden, wo Wünsch gestorben ist.

Augenzeugen von damals können sich an Hans Kämmerer aus Hilden, der vor Ort die Recherche leitet, wenden. Er ist unter der Telefonnummer (0 21 03) 24 08 50 zu erreichen.

 www.jpac.pacom.mil

 

Umgehungsstraße v. Pulheim

17.12.1944, 11:30 Pulheim, Kreuzungsbereich L183 und B59N

Lt. Rolf Lahne 51617 B438 MIA

16./JG 3

Fw 190A-8/R2, 682060, rote 5

Erkennungsmarke wurde vom Kampfmittelräumdienst gefunden

 

 

Entnommen der Homepage des "Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow"

Herzlich Willkommen im Restaurations-Hangar des Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow!

Die Focke Wulf 190 A-8, welche hier gerade restauriert wird,  hat jetzt ihre Tragflächen erhalten. Allen Beteiligten einen herzlichen Dank für diese schöne Leistung.
Die Maschine wurde bei Strassenbauarbeiten im Jahre 2003 nahe Köln ausgegraben. Es handelt sich hierbei um das Flugzeug von Leutnant Rolf Lahne der 16./JG 3. Seit dem 17. Dezember 1944 vermisst, wurde seine Maschine brennend nach Luftkampf mit Thunderbolts abgeschossen. Wie wir jetzt wissen, starb Rolf Lahne in seinem Flugzeug bei dem Absturz. Das Jagdflugzeug wird mit großer Sorgfalt wieder aufgebaut, dabei finden auch einige Teile anderer Maschinen Verwendung. Später wird die Focke Wulf sicher ein Besuchermagnet im Luftwaffenmuseum sein.

Ortskern v. Pulheim

17.12.1944, 11:17 Pulheim Absturz in den Ort

1st Lt. Elmer Buss O-675668 KIA

9th AF, 373rd FG, 410th FS

P-47D- 25-RE, 42- 26412, R3-

Deutsche Meldung J-2618 -> Absturz nach Luftkampf mit deutschen Jägern (JG 3?). Der Pilot ist mit dem Fallschirm abgesprungen und wurde verletzt zum Hauptverbandsplatz Sinnersdorf gebracht. In Gefangenschaft verstorben.