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Kriegsgefangenschaft Oberaußemer Soldaten

Ausarbeitungen von U. Reimann, Feb. 2009


Während des II Weltkrieges und nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945, kamen ettliche Oberaußemer Soldaten in Kriegsgefangenschaft.

Alle vier großen Siegermächte haben deutsche Soldaten als Kriegsgefangene in Lager interniert und zur Arbeit eingesetzt. Viele deutsche Soldaten sind in der Gefangenschaft verstorben. Dies betraf auch einige Oberaußemer.

Eine große Anzahl der Männer sind erst Mitte der 1950-ger Jahre aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurückgekommen.

Nachfolgend, stellvertretend für alle Oberaußemer Kriegsgefangenen des II. Weltkrieges, einige Detail-Informationen zu Männern unserer Gemeinde, die in Kriegsgefangenschaft waren, zurückgekehrt sind oder zum Leidwesen ihrer Angehörigen in der Fremde verstorben sind.

 

Schütze Peter Schmitz

Peter Schmitz 1942 in der Kaserne zur Grundausbildung
Peter Schmitz kurz nach der Heimkehr 1949
Peter Schmitz in seinem Garten


Der Oberaußemer Peter Schmitz "DRÄNKE PITSCH", war Anfang 1943 in Stalingrad-Rußland in Gefangenschaft geraten. Erst 1949, nach fast sieben Jahren, kam Peter Schmitz aus der russischen Gefangenschaft, über das Durchgangslager Friedland, zurück nach Oberaußem. Er hatte schlimme Dinge in der Gefangenschaft erlebt, über die er eigentlich nie gerne gesprochen hat. Nachfolgend einige Detailinformationen zur Person und zu seiner Gefangenschaft.  

 

 

Peter Schmitz war am 30.05.1922, als Sohn der Eheleute Wilhelm und Katharina Schmitz geb. Abels, in Oberaußem, in dem kleinen Anwesen Schmitz-Braun-Eßer, in der Niederaußemer Straße Nr. 1 geboren.

Nach dem Besuch der Volksschule in Oberaußem, hatte er den Beruf eines Bürokaufmannes erlernt und nur kurze Zeit ausgeübt. 1941, mit 19 Jahren, wurde er Soldat. Nach einer Grundausbildung, wurde er ab Anfang 1942 in Rußland, als Schütze in einer Stabskompanie, innerhalb der 6. Deutschen Armee, im Schreibstubendienst eingesetzt. Seine Feldpostnummer lautete 12 533. Im Jahr 1942 schrieb er recht viele Briefe, meist mit Schreibmaschine, von Rußland aus nach Hause. Die meisten dieser Briefe befinden sich noch im Besitz seiner Ehefrau Käthe. Der Inhalt der Schreiben befasste sich überwiegend mit persönlichen Themen wie Gesundheit, Familie, Sport sowie mit den schwierigen Witterungsverhältnissen in Rußland, die den deutschen Soldaten schwer zu schaffen machte. Zu den Kampfaktivitäten, dem Kriegsverlauf und zu den Örtlichkeiten seines Kriegseinsatzes findet man kaum etwas in seiner Post. Man merkt als Leser rasch, daß die Briefe der Soldaten von Regimetreuen gelesen und zensiert wurden. Den Soldaten war es wohl bei Androhung von Strafe untersagt, Details über ihren Kampfeinsatz nach Hause zu schreiben. Einzig in einem Brief vom Juli 1942 an seine Eltern, gab Peter Schmitz einige wenige Hinweise auf den Kampfverlauf und seinen Standort in Rußland. So schreibt er u.a.: „Wir haben den Don erreicht und haben den Wunsch, die etwa 300 km bis zur Wolga, wo wir eine große Stadt erobern sollen, schnellstmöglich hinter uns zu bringen.“ Mit der großen Stadt meinte er Stalingrad, das heutige Wolgograd. Ab Ende 1942 kam keine Feldpost mehr von ihm zu Hause an. Die Briefe seines Vaters und seiner Schwester an ihn, kamen zurück nach Oberaußem mit dem Vermerk: „Adressat nicht erreichbar.“ Wie allgemein bekannt ist, wurde die deutsche 6. Armee ab dem 19. November 1942 von sowjetischen Truppen in Stalingrad eingekesselt. Es kam zur größten und blutigsten Kesselschlacht des 2. Weltkrieges. Als die Lage der 6. Armee im Kessel von Stalingrad aussichtslos geworden war, kapitulierte ihr Führer, General Feldmarschall Friedrich Paulus am 31. Januar 1943, gegen den ausdrücklichen Befehl Hitlers, bedingungslos. Von den ursprünglich 250.000 Soldaten der 6. Armee, überlebten nur ca. 90.000. Sie mußten gemeinsam mit General Paulus den bitteren, qualvollen Weg in die russische Kriegsgefangenschaft antreten. Unter ihnen war auch Peter Schmitz. Er kam in das Lager mit der Nummer 7117/8. Dieses Lager gehörte zu einer Gruppe von zeitweise bis zu 60 Gefangenenlagern im Raum Jwanowo - Gorki, die fast alle mit der Stalingradkatastrophe der Deutschen 6. Armee eng verbunden waren. Das Lager 7117/8 selbst befand sich in der Nähe von Gorki, der heutigen Stadt Nizhniy Novgorod. Von 1932 bis 1991 trug die Stadt den Namen des russischen Schriftstellers Maksim Gorkij, der hier geboren wurde.

 

Standort Lager 7117-Gorki, heute Novgorod
Von Moskau bis Gorki, Novgorod - ca. 400 km

 

Das heutige Nizhniy Novgorod ist eine Millionenstadt (1999 ca. 1, 36 Mio. Einwohner) in Westrussland, an der Mündung der Oka in die Wolga, ca. 400 km östlich von Moskau. Die Stadt hat einen bedeutender Binnenhafen, ist Eisenbahnknotenpunkt und Industriezentrum. Hier befindet sich eines der größten Automobilwerke Russlands; weitere Güter, die hier hergestellt werden, sind u. a. Flugzeuge, Textilien sowie Eisenbahnteile und Elektrogeräte.


Das damalige Kriegsgefangenenlager 7117/8 – Gorki hieß im Sprachgebrauch vieler deutschen Rußlandheimkehrer auch „Das Treppenlager“. Die dortigen Gefangenen kamen neben den Stalingradgefangenen aus dem Mittelabschnitt der Kampflinie und aus Rumänien. Nach der deutschen Kapitulation 1945, kamen Gefangene aus der CSR, aus Polen, Ostdeutschland, Ungarn, Österreich, aus dem Baltikum und aus Ostpreußen hinzu. Unter den Lagerinsassen befanden sich auch Japaner, Italiener sowie kleine Gruppen von Zivilisten. Die Gefangenenlager im Raum Gorki-Jwanowo hatten eine hohe Sterblichkeitsrate. Man schätzt heute, das hier etwa 40.000 Kriegsgefangene verstorben und überwiegend in Massengräbern beerdigt worden sind. Die hohe Todesziffer erklärt sich wohl daraus, daß die Lagergruppe sich überwiegend aus sogenannten „Durchgangslagern“ zusammensetzte.

Die Konzentration von Kriegsgefangenen auf kleinstem Raum und die menschenunwürdigen Lebensverhältnisse in den Lagern, führten zu Krankheiten und Seuchen, denen viele Kriegsgefangenen zum Opfer fielen. Von den ca. 90.000 Stalingradüberlebenden die in Gefangenschaft kamen, sind bis 1955 nur etwa 6.000 lebend nach Deutschland zurückgekehrt.


Die Sowjets hatten das Gebiet für die große Anzahl von Lagern wohl nach den Erfordernissen des Arbeitseinsatzes der Kriegsgefangenen ausgewählt. Im Dreieck Gorki-Jwanowo-Kulebaki arbeiteten zeitweise 60.000 bis 80.000 Kriegsgefangene. Eingesetzt waren sie im Holzeinschlag, in Sägewerken, beim Bau von Schmalspurbahnen in das dortige große Torfgebiet, beim Torfstich, auf Kolchosen, in Reparaturwerkstätten für Traktoren, beim Straßen- und Häuserbau, in Elektrizitätswerken, in Waggon- und Autofabriken, in Häfen und in chemischen Fabriken. Die klimatischen Verhältnisse des Gebietes wurden von vielen Heimkehrern als fas unerträglich bezeichnet. Die teilweise sumpfigen Waldgegenden seien ein guter Nährboden für die Malaria gewesen. Die Winter waren sehr hart , es kam zu Temperaturen bis zu minus 45 Grad Celsius.

Diese Angaben decken sich mit denen aus den Erzählungen von Peter Schmitz gegenüber seiner Familie. Er selbst hatte nach schwierigsten Anfangsmonaten im Lager 7117/8, etwa ab 1944 eine Arbeitsstelle als Lagerkoch zugewiesen bekommen. Der russische Küchenchef hatte ihn wegen seinen rasch im Lager erworbenen, russischen Sprachkenntnissen angefordert. Laut seinen Schreiben aus dem Gefangenenlager, ging es ihm seit er als Koch eingesetzt wurde, allgemein betrachtet bedeutend besser.

 

Ab Anfang 1946 konnte Peter Schmitz dann aus der Gefangenschaft nach Deutschland schreiben. Neben wenigen kurzen Briefen, benutzte er für seine Heimatpost überwiegend die damals vom internationalen Roten Kreuz ausgearbeiteten, vorgedruckten Postkarten für Kriegsgefangene. Die Post aus den sowjetischen Lagern wurde wie bereits bei der Wehrmacht, auch von den Russen durchgelesen und zensiert. Die Ehefrau von Peter Schmitz besitzt noch den überwiegenden Teil, der von ihm zu den verschiedensten Anlässen nach Hause geschriebenen, teils mit eigenen Zeichnungen und Verzierungen versehenen, Gefangenenpostkarten. Seine Familie durfte ihm dann ab 1946 von Deutschland aus schreiben, wobei über die gesamte Zeit der Gefangenschaft nur eine Postfachadresse des russischen Roten Kreuzes in Moskau, die im Grunde aber der Lagernummer des jeweiligen Gefangenenlagers entsprach, als Adresse bekannt war. Im Lager hatte er u.a. Peter Kleefisch, einen Gastwirtssohn aus Frechen kennengelernt und sich mit ihm angefreundet. Peter Schmitz hatte, wie er einmal seinem Vater recht stolz geschrieben hatte, in einer Gefangenen-Fußballmannschaft mitgespielt. Er schrieb, daß er Mittelläufer in einem erstklassig besetzten Team spielte, von dessen Klasse man beim Fußballverein in Oberaußem nur träumen könne. Sein Freund Kleefisch war dann fast ein Jahr vor ihm entlassen worden. Der hatte nach seiner Heimkehr die Familie Schmitz in Oberaußem besucht und über die Lage der Gefangenen in Rußland berichtet. Wie aus der Post von Peter Schmitz zu ersehen ist,  war er wohl im Laufe der Gefangenschaftsjahre in verschiedenen Lagerabteilungen untergebracht. Die Postfachnummer in Moskau hatte sich mehrfach geändert (117/8, 117/9, 117/3). Die Grundnummer seines Gefangenenlagers war aber bis zu seiner Entlassung, immer die 7117 des Lagers Gorki geblieben.

 

Peter Schmitz und sein Freund Kleefisch, der aus Frechen kam
Die Karte mit Foto schickte er am 11.6.1947

 

Erst Ende 1949 ist Peter Schmitz aus der russischen Gefangenschaft entlassen worden und gemeinsam mit einem Kameraden, der aus Niederaußem stammte, nach siebenjähriger Kriegsgefangenschaft, über das damalige Durchgangslager Friedland, nach Oberaußem zurückgekehrt. Er heiratete Käthe Friedt aus Oberaußem. Gemeinsam mit dem Sohn, lebten sie in einem eigenen Haus in Oberaußem,  In der Mitte. Gearbeitet hat er in seinem erlernten Beruf als Kaufmann und Prokurist bei der Oberaußemer Straßenbaufirma Braun.

Gestorben ist Peter Schmitz am 07.03.1997 in Oberaußem, wo er auch beerdigt wurde.

 

Obergefreiter Franz Rederich

Franz Rederich, 2. v. li. in Ausgehuniform des Afrikacorps 1941
Franz Rederich 1944, als Kriegsgefangener. Auf dem Hemd war der Gefangenenstatus zu lesen. "Prisoner of war Camp Campbell Kentucky"
Franz Rederich 1946
Entlassungsschein Seite 1
Entlassungsschein Seite 2
Franz Rederich 2000

 

Franz Rederich war als Obergefreiter der Deutschen Luftwaffe bei den Kämpfen in Afrika in Gefangenschaft geraten. Er wurde über Kreta und England nach Amerika gebracht. Dort kam er zuerst in das Gefangenenlager "Camp Campbell im Staat Kentucky". Später hat er auf einigen großen Farmen in Kentucky, in der Landwirtschaft gearbeitet. Am 9. Juli 1946 wurde er officiel von der US-Army aus der Deutschen Luftwaffe entlassen. Er bekam 40 RM Entlassungsgeld und meldete sich am 12. 07.1946 in seiner Heimatgemeinde "Markt Ergoldsbach in Niederbayern" zurück. Noch 1946 kam der gebürtige Niederbayer nach Oberaußem. Hier hat er dann Nelly Mück, die Tochter des Landwirtes Johann Mück, die er während des Krieges in Köln kennengelernt hatte, geheiratet und hat danach bis zu seinem Tode 2004, mit seiner Familie hier gelebt. In unserem Ort war Franz Rederich den meißten nur als "Der Bayer" bekannt. Über seine Zeit in Amerika und über die Farmer, bei denen er dort arbeiten mußte, hat er stets gut gesprochen. Er hatte Glück gehabt.


 

 

Feldwebel Erich Reimann

 

Der gebürtige Ostpreuße Erich Reimann, hatte 1940 als Flaksoldat in Oberaußem Agnes Schmitz geheiratet. Nach dem Ende des Krieges war er im April 1945 in englische Gefangenschaft gekommen. Er war in einem Lager in Schleswig-Holstein interniert. Am 21. Juli 1945 wurde er von den Engländern freigelassen und kehrte zu seiner Familie nach Oberaußem zurück. Hier lebte er mit seiner Familie bis zu seinem Tode 1996. Über die Zeit der Gefangenschaft hat er eigentlich nie geredet.

 

Erich Reimann 1944
Entlassungsdokument S-1
Entlassungsdokument S-2

 

 

Obergefreiter Johann Golderer


Ukraine, Nikolajew am Fluß Bug


Der deutsche Soldaten-Friedhof Odessa heute

Golderer Johann, Obergefreiter, * am 14.05.1912 in Heppendorf. Seit dem 22.11.1931 Ehemann von Elisabeth Golderer geb. Schmitz aus Oberaußem, Vater von 4 Kindern, von Beruf war er Schneider. Soldat seit Februar 1941. Er geriet 1944 in russische Gefangenschaft. Untergebracht wurde er im Kriegsgefangenenlager Nr. 126 in Nikolajew, ca. 65 km vom Schwarzen Meer entfernt. In dieser heute bedeutenden Gebietshauptstadt im Süden der Ukraine, am Fluß Bug, gab es von 1943 bis 1949 zwei große Lager mit zeitweise bis zu 10.000 Gefangenen, verschiedener Nationalitäten.

Die Gefangenen musten beim Wiederaufbau der Stadt, insbesondere der zwei großen Häfen unter harten Bedingungen arbeiten. Viele deutsche Soldaten sind dort verstorben und direkt in der Nähe des Flusses begraben worden.

Gemäß eines Berichtes des Oberaußemers Franz Orth, der mit Johann Golderer zusammen im Kriegsgefangenenlager 126, in Nikolaia (Nikolajew) interniert war, ist dieser am 23.06.1945 dort gestorben. Seine Grabstätte ist bis heute nicht genau bekannt, es kann sein, daß er wie viele andere auch, heute auf der Kriegsgräberstätte in Odessa - Ukraine ruht.


 Details zum Lager 126 in Nikolajew klick hier:

 

 


 Details zur Kriegsgräberstätte Odessa klick hier:


 

Obergefreiter Karl Lipp

 

Lipp Karl, Obergefreiter, * am 24.08.1923 in Elsdorf. Er war der Bruder des Oberaußemer Heimatforschers Hans Lipp. Die Familie Lipp wohnte in den sogen. Besamtenhäusern in der Fortunastraße. Am 23. Juni 1942 war er direkt von der Schule, übergangslos zum Heeresdienst eingezogen worden. Nach einer kurzen Grundausbildung kam er an der Miusfront in Rußland zum Kampfeinsatz. Im Oktober 1943 wurde er von Würzburg aus zum 2. mal an der russischen Front eingesetzt. Im Kurland Ostpreußen, geriet er am 8. Mai 1945 in russische Kriegsgefangenschaft. Er wurde in dem Lager Beketowka bei Stalingrad untergebracht.

Beketowka, war ein sowjetisches Kriegsgefangenen-Lager 7-108/2 und Gefangenen-Hospital 2-102 ca. 15 km südwestlich von Stalingrad. Es war nach der Vernichtung der 6. Deutschen Armee neben anderen Sammellagern um Stalingrad errichtet worden. Nach Beendigung der Kämpfe mußten die noch gehfähigen Gefangenen des Hauptverbandsplatzes Gumrak, Vorort und Flugplatz Stalingrads, dorthin marschieren. Viele blieben unterwegs erschöpft im Schnee liegen und erfroren, andere starben bald nach der Ankunft in Beketowka an Entkräftung. Auch besondere Pflege im schnell errichteten Hospital brachte kaum Besserung der hohen Sterblichkeit. In dieses Lager wurden von 1943 bis Sommer 1944 Gefangene der deutschen Heeresgruppe Mitte eingewiesen. 1945 folgten viele Soldaten, die noch nach der deutschen Kapitulation in russische Gefangenschaft gerieten.

In Beketowka erlebten die Gefangenen die Hölle eines sowjetischen Todeslagers. Von 50 000 Mann sterben ca. 40 000 an Seuchen, Vitamin- und Nahrungsmangel und schließlich an Dystrophie, also etwa 75 Prozent aller dort Untergebrachten. Zu je tausend Mann bekamen sie ein Riesengrab in den Schluchten südlich des Wolgabogens.

Auf dem Friedhof von Beketowka sollen insgesamt rd. 36.000 und beim Hospital rd. 46.000 deutsche Kriegsgefangene in Massengräbern beigesetzt worden sein, die meisten ehemalige Angehörige der 6. Armee.

Aufgrund der unmenschlichen Lagerbedingungen blieb auch Karl Lipp von Krankheit nicht verschont. Er ist am 18.09.1946 im Lager Beketowka verstorben und auch dort begraben worden. Heute ruhen seine sterblichen Überreste auf dem am 15. Mai 1999 eingeweihten neuen Kriegsopfersammelfriedhof in Rossoschka, ca. 30 km von Wolgograd in Rußland.


 

Obergefreiter Heinrich Weltrowski

Weltrowski Heinrich, Obergefreiter, * am 23.12.1920 in Oberaußem, gest. am 25.09.1945, in der Kriegsgefangenschaft in Astrachan,  beerdigt in Astrachan – Rußland.

Der Kriegsgefangenenfriedhof Astrachan-Stadion wurde 1996 wieder hergestellt.

 


Unteroffizier Friedrich Adam Weber

 

Weber Friedrich Adam, Unteroffizier, * am 26.04.1911 in Glesch als Sohn der Eheleute Johann Weber und Maria geb. Kux. Soldat seit 15.03.1940. Er war seit dem 02.02.1941 mit Ursula Kremer aus Oberaußem, Fortunastraße verheiratet. Er ist der Vater von Friedel Weber. Im Juli 1942  war er durch Bombensplitter verwundet worden. Nach einer Genesung vom Fleckfieber im April 1943, mußte er wieder an die russische Front. Am Ende des Krieges geriet er in russische Gefangenschaft. Er galt drei Jahre als vermißt, ehe seine Familie 1948 die Nachricht von seinem Tode bekam.  Laut Totenzettel ist er am 26.02.1946 im Kriegsgefangenenlager Rokasino, etwa 700 km hinter Moskau, an einer Lungenentzündung gestorben.

Andere Recherchen ergaben, daß er  im Kriegsgefangenen-Lager Nr. 286 in Reval heute Tallinn gestorben wäre. Demnach soll er heute auch auf der Kriegsgräberstätte St. Brigitten / Tallinn-Pirita in Estland beerdigt sein.

Hier liegt also noch Klärungsbedarf vor.

 

 

Obergefreiter Paul Misch

Misch Paul, Obergefreiter, * am 01.06.1905 in Fortuna. Am 10.04.1947 ist er in  Kriegsgefangenschaft im Hospital 3338 in Riga verstorben.  Beerdigt wurde er auf dem Sammelfriedhof in Riga-Beberbeki (Lettland).

 

 

 

 

 

Quellen:

  • Fritz Eßer
  • Käthe Schmitz
  • Wikipedia
  • 2. W.K.-Lexikon
  • Suchdienst DRK
  • Volksbund
  • Totenzettel
  • Fotos: privat
  • Texte und Recherchen U. Reimann