Nach der Aufgabe des einstigen Bergarbeiterortes FORTUNA, der Ende der 1980ger Jahre, dem Braunkohlenabbau im Tagebau Bergheim zum Opfer gefallen war, wünschten sich viele ehemalige "Fortunesen" in Oberaußem die Errichtung einer weitere Erinnerungsstätte an ihren sehr geliebten Heimatort.
Am 10. November 1991 ging für viele ehemaligen Bewohner von Fortuna dieser, langgehegte Wunsch in Erfüllung. Ein schmuckes, aus Backstein erbautes Kapellchen, das auch an die Sankt-Barbara-Kirche im alten Ort Fortuna erinnern soll, wurde in Oberaußem auf Anregung des Fortunesen und heutigen Ortsvorstehers von Oberaußem, Willi Weck, errichtet und von Pfarrer Achim Brennecke feierlich eingesegnet.
Rund 500 Besucher waren zum Standort am Ernst-Reuter-Ring gekommen, um an der Einweihungsfeier teilzunehmen.
Neben den farbig gestalteten Kirchenfenstern, schmücken einige hölzerne Altarteile, drei Altarleuchter und zwei Engelsfiguren aus der früheren Barbarakirche die neue Kapelle und dienen als handfeste Erinnerung an die einstige Pfarrgemeinde Fortuna .
Vor der Kapelle hat das aus Eisen geschmiedete, originale Turmkreuz der einstigen Kirche einen dauerhaften Ehrenplatz gefunden.
Auch das Thema Braunkohle ist bei der Gestaltung der Gedenkstätte berücksichtigt worden. Ornamente in der zweiflügeligen Eingangstür zeigen neben dem einstigen Wasserturm auch die Barbarakirche und einen Schaufelradbagger. Die Baggerabbildung steht dabei als Symbol für die Verbundenheit der hiesigen Menschen mit Braunkohlenrevier. In der Kapelle erinnern auch Originalteile vom einstigen Franziskusaltar an die einstige Pfarrgemeinde Fortuna mit dem Kloster Bethlehem.
Der Kapellenbau war ausschließlich durch Privatspenden und durch finanzielle Unterstützung der beiden damaligen Unternehmen Rheinbraun und RWE realisiert worden.
Heute ist die kleine Kapelle ein besinnlicher Ort der Ruhe, der gerne und das nicht nur von einstigen Fortunesen, für eine kleine Andacht und zur Auffrischung der persönlichen Erinnerungen an die Zeit vor der Umsiedlung von Fortuna genutzt wird. Zudem wird die Barbarakapelle inzwischen in das kirchliche Leben der Pfarrgemeinde Oberaußem, aktiv mit einbezogen.