
Wer aber war Walter Balscheit?
Der am 11.Juni 1926 geb. Walter Balscheit (kurze Biografie) war Polizeibeamter und versah seinen Dienst auf der Polizeistation Bergheim. Als Hundeführer und Ausbilder für Polizeihunde wurde seine Kompetenz weit über die Grenzen des Erftkreises hinaus bekannt. Wenn Tiere in Not waren, war seine Rat gefragt. Eine nicht unerhebliche Rolle spielte der Polizeihund „Cesar". Wenn Cesar auftauchte, nahmen die Ganoven Reißaus. Balscheit, der in Oberaußem wohnte, hier hatte er sich in den 50ziger Jahren ein Haus gebaut, brachte sich immer mehr in den Tier- und Umweltschutz ein, wobei er seine dienstlich erworbenen Kontakte auch für diese Zwecke geschickt nutzte.
Als Beamter der Polizeistation Bergheim baute er sich in den 50ziger Jahren für sich und seine Frau Franziska ein Haus Auf dem Driesch in Oberaußem.
Vermutlich ist die Liebe zu Tieren der Grund dafür, dass er Hundeführer wird. Mit seinem Diensthunde Caesar erwarb er sich landesweit den Ruf eines erfolgreichen Hundeführers. Wenn Polizeihund „Cesar" von der Leine gelassen wurde, nahmen die Ganoven Reißaus und suchten das Weite. Aber auch wenn Tiere in Not waren, wurde Balscheit gerufen und sein Wissen gebraucht. Der Tier- und Umweltschutz steckte in den 60ziger Jahren noch in den Kinderschuhen. So ist es auch zu verstehen, dass Menschen, die sich dem Tier- und Naturschutz verbunden fühlten, als Idealisten bezeichnet wurden. Walter Balscheit sah überall Handlungsbedarf. Und so brachte er sich immer mehr in den Natur- und Tierschutz ein. Sein Engagement galt aber nicht nur dem Eulenturm, sondern auch der Renaturierung der Kläranlage in Fliesteden und insbesondere dem Bau eines Tierheimes, das am 1. Oktober 1987 offiziell in Betrieb genommen wurde. Bei all seinen Aktivitäten in Sachen Tier- und Naturschutz wurde er von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helferin aus Nah und Fern sowie von seiner Frau Franziska unterstützt.
Balscheit war aber nicht nur der ernsthafte Tierschützer, sondern er konnte auch sehr lustig sein. Nach dem Rosenmontagszug 1977 feierte Balscheit mit Kollegen aus Bergheim in seinem Partykeller. In dieser fröhlichen Runde wurde dann auch die Idee von der Gründung einer eigenen Karnevalsgesellschaft geboren. Die "Jecken Schupos" sind seitdem aus dem Karnevalsgeschehen der Kreisstadt Bergheim nicht mehr weg zu denken. Ein Schlaganfall setzte seinem unermüdlichen Schaffen ein jähes Ende. Am 11.2.1996 starb er nach langer Krankheit im Alter von 70 Jahren viel zu früh.
Mit Walter Balscheit wurde 1969 wurde der Tier- und Naturschutzverein gegründet mit dem Hauptzweck Tieren in Not zu helfen. Weitere wichtige Projekte waren:
Organisation und Unterhalt einer Igelstation
Das erste provisorische Tierasyl 1970 in der Kirchstraße am Quadrather-Bauhof .
1981 erfolgte der Umzug des Tierasyls auf dem Gertrudenhof in Rheidt.
1982 erhielt der Verein den mit DM 1.000.- dotierten Umweltpreis.
1994 erfolgte die Erweiterung der Gebäude um die Hundequarantäne und den Behandlungsraum für kranke Tiere.
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Umsetzung: Hans Griese & Ulli Reimann