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Vorwort v. Gerd Friedt  Seite - 4 -

Fortsetzung

Dr. Pankalla, dem ich meine Unterlagen zur Verfügung stellte und dessen weitere Forschungen ich mit stetiger Hilfe und regem Interesse begleitete, konnte wertvolles Material sichern. Vor allem seine Befragungen der alten Bedburger Bevölkerung sind von großer Relevanz. Durch Dr. Pankallas überraschenden Tod im Jahr 1987 war plötzlich das gesamte Vorhaben einer Dokumentation in Frage gestellt. Trotz großer Bedenken, des zeitlichen

Aufwandes und der räumlichen Entfernung wegen, entschloss ich mich eingedenk meiner Sachkenntnis und der bereits vorhandenen Vorarbeiten dann doch dazu, das Projekt in beiderseitigem Sinne fortzuführen. Für die geleistete Arbeit, sein verbindliches Wesen und seine Hilfsbereitschaft bleibe ich Herrn Dr. Pankalla für die Überlassung seines Archivs, auch seiner Gattin, Frau Herta Pankalla, sehr verbunden. Ebenso schulde ich den noch lebenden ehemaligen Bedburger Juden und auch ihren Nachkommen, besonders den Familien Al, Frank, Franken, Gartenberg, Hirsch, Höflich, Marx, Schwarz und Schönfeld aufrichtigen Dank für die Überlassung von Fotomaterial und Papieren aus Familienbesitz. Es konnte hier sehr seltenes und wertvolles Material gesichert werden. Danken möchte ich darüber hinaus besonders folgenden Personen und Institutionen:

Klaus H. S. Schulte, dem langjährigen Freund, für die Überlassung von Daten aus seinem Personenstandsarchiv, seine Hilfe, seinen Rat, seine Anregungen und sein stetes Wohlwollen, der Familie Neunzig (Druckerei) in Bedburg, die immer hilfsbereit gewesen ist und mir ihr Archiv öffnete; der Stadtverwaltung Bedburg, hier Hauptamt (Herr Heinz Nothbaum), Kulturamt (Frau Tressel) und den Mitarbeitern des Standesamtes

 

ausdrücklich für ihre heute nicht selbstverständliche Hilfsbereitschaft; den katholischen und protestantischen Pfarrherren Bedburgs, den Bedburger Bürgern Franz Inden, Achim Jaeger (heute Niederzier), der das Projekt seit 1990 unterstützend begleitete und einen eigenen Beitrag beisteuerte, Eli Nast, Mathias Koch, Heinrich Martin, Ernst Schopen, Heinz Gerd Schmitz und Bernd Flecke (heute Jülich). Eingeschlossen in den Dank sind natürlich Norbert Esser vom Verein der Heimatfreunde Niederaußem, der wie immer viele Hindernisse aus dem Weg räumte, Heinz Brentano und Klaus Schüller (beide Bergheim), sowie auch die zahlreichen, schon hochbetagten Bedburger in allen Winkeln Deutschlands, die mir behilflich waren und Material zur Verfügung stellten. In ihnen allen fand ich Menschen, die von der Notwendigkeit dieser Arbeit überzeugt waren.

Die vorliegende Dokumentation stellt in erster Linie kein rein historisches Werk dar, sondern ein Gedenkbuch, gewidmet und geschrieben vor allem für Bedburgs Judenschaft und ihre Nachkommen. Diese hinterließen Spuren in Deutschland, Israel, Europa und Amerika. So war z. B. die Familie Silverberg untrennbar mit der industriellen Entwicklung des Kreises Bergheim und der Braunkohlenindustrie verbunden. Als Nachkomme von Bernhard Salomon aus Bedburg sei der weltweit bekannte Philosoph und Schriftsteller Walter Benjamin genannt. Ein Schönbrunn-Nachkomme, Felix (Schönbrunn) Cassel, gehörte zu den bekannten Juristen Englands und war mit dem dortigen Hochadel ehelich verbunden. Ein Jompen-Nachkomme wurde Sicherheitsberater des amerikanischen Präsidenten Jimmy Carter. Moses Frank

 

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