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Der Pfarrer Hermann Mülfarth

Geboren am 8. Januar 1893 in Hasselsweiler, Kreis Jülich

Besuch Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Köln

Studium der Theologie in Bonn und Köln

Priesterweihe 24. Juni 1815

Gestorben am 24. Dezember 1966


Am 29. Januar 1933 wurde Hermann Mülfarth als neuer Pfarrer in Oberaussem eingeführt. Er war vorher acht Jahre als Kaplan in der Pfarre St. Andreas in Köln tätig gewesen. Dort war er so beliebt, dass die Gemeinde zu seinen Ehren eine große Abschiedsfeier mit verschiedenen Musik- und Textvorträgen sowie einer Ansprache des Dechants Taepper abhielt. Ja man hatte sogar ein eigenes Loblied zur Melodie „Peters Rheinlied“ mit dem Titel: „Dem Herrn Kaplan Mülfarth zum Abschied“ ,in dem die Pfarre Oberaußem und die Grube Fortuna als Klüttenspender für kalte Winter erwähnt wurden, für ihn verfaßt und vorgetragen. Die Amtszeit des Pfarrers in der NS-Zeit war bestimmt recht schwierig. An dieser Stelle sei auf das zwischen dem Heiligen Stuhl in Rom und dem seit Januar 1933 in Deutschland herrschenden Nazireich abgeschlossenen Reichskonkordat hingewiesen, das der kath. Kirche bekanntlich große Einschränkungen brachte. In der Zeit des Pfarrers Mülfarth hatte die Kirchengemeinde erstmalig eine etwas günstige Finanzlage. Es wurde eine neue Kirchensteuererhebung eingeführt, die erst 1950 ersetzt wurde. Unter Pfarrer Mülfarth wurde das Pfarrhaus renoviert und modernisiert. U.a. wurde ein Badezimmer eingerichtet. Den mit Holz und Kohlen zu befeuernden Badeofen und die übrige Badezimmereinrichtung lieferte die Oberaußemer Firma Kux zum Preis von 158 Mark. Die Kirche erhielt in den Jahren 1934-35 eine neue unterkellerte Sakristei und die erste Heizungsanlage, die von der Fa. Kreiterling aus Horrem geliefert und montiert wurde. Die Marienkapelle hinter der Kirche wurde auf Vorschlag von Hermann Mülfarth gebaut und am Nachmittag des 25. Juli, bei der Feier des St. – Anna-Festes feierlich eingeweiht. Im Juli 1939 wurde der auch in Oberaußem sehr beliebte Pfarrer, auf Anordnung des Bischofs zur größeren Pfarrei Opladen versetzt, die er am 30. Juli 1939 antrat.

 

Mehr Informationen erhällt der interessierte Leser durch Anklicken des rechts nebenstehenden Totengedenkzettels.


 

 

 

Der Heimatdichter

Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit beschäftigte Hermann Mülfart sich gerne mit der Schriftstellerei und der Theaterkunst. Aus seiner Feder stammt z.B. das Werk "Sedes Sapientiae" (Sitz der Weisheit), desweiteren schrieb er ein Theaterstück zum damaligen Kloster Bethlehem.


"Das Spiel vom Kloster Betlehem"

 

Ein Heimatspiel für das Erftland in drei Aufzügen von Hermann Mülfahrt

 

 

 

Quellen:

- Chronik:100 Jahre Pfarrkirche St. Vinzentius Oberaußem, Christian Kämmerling

- Heimatverein Niederaußem (Text des Heimatspiels)

- Totengedenkzettel Hermann Mülfarth

- Seitenlayout, Textergänzungen Ulrich Reimann