Franz Pieck wurde am  17. September 1897 in Kerpen geboren. Nach Beendigung seines Studiums kam er als Lehrer an die alte Volksschule Oberaußem an der Kirchstraße. Er liebte seinen Lehrerberuf, die Musik und das Verfassen von schriftlichen Ausarbeitungen zu besonderen Themen.

Am 1. Oktober 1925 heiratete er in der Pfarrkirche zu Bingen, die am 16. Januar 1900 in Rüdesheim geborene Maria Kellermann. Das Ehepaar bekam drei Töchter.

Seine Tochter Hildegard, die spätere Ehefrau des Oberaußemers Theo Zander, war wie ihr Vater ebenfalls eine Zeit lang als Lehrerin an der Schule in Oberaußem tätig. Frau Zander, ist vielen noch durch ihre Bildervorträge über das alte Oberaußem bekannt.

1953 wurde Franz Pieck als Hauptlehrer nach Neu-Bottenbroich versetzt.

Seine Frau Maria starb bereits am 22. Februar 1961. Franz Pieck starb am 09.10.1973. Beide fanden auf dem hinteren Teil des alten Oberaußemer Friedhofs ihre letzte Ruhestätte.

 

Da in der Zeit des I. WK., grundsätzlich auch Lehrer zum Kriegsdienst einberufen wurden, traf dieses Schicksal auch den seit kurzem in Oberaußem tätigen Franz Pieck. Als 21-jähriger kam er im Dezember 1918 aus dem Krieg zurück an die Schule in Oberaußem.

Franz Pieck war sehr beliebt bei seinen Schülern und bei der Ortsbevölkerung. Neben seiner Lehrertätigkeit war er auch im allgemeinen Ortsleben von Oberaußem sehr engagiert. Von 1922 – 1950 war er Dirigent des Männergesangvereins „Erholung“.

Ende 1927 verließ Hauptlehrer Dürbaum die Schule in Oberaußem, er wechselte als Hauptlehrer an die Volksschule in Königsdorf.

Lehrer Franz Pieck hatte dann, nach Dürbaum, bis zum 30.04.1929 die kommissarische Leitung der Volksschule Oberaussem inne.

Am 26.08.1939 wurde der Lehrer Pieck erneut zum Militärdienst eingezogen. Er hatte wiederum Glück, überlebte auch den II. WK. und kam nach dem Krieg ein zweites mal zurück an die Oberaußemer Schule an der Bergheimer Straße. Mit seiner Frau Maria und den Töchtern wohnte er dann in einem der Lehrerhäuser direkt neben der Schule.

Wegen seines Könnens und vor allem wegen seines menschlichen Verhaltens war Franz Pieck bei den Sängern des Männergesangvereins „Erholung“ sehr geschätzt und beliebt. Der ehemalige Sänger und Vereinsvorsitzende Wilhelm Lipp schreib in einer von ihm 1958 handschriftlich verfaßten Vereinschronik über Franz Pieck wie folgt: „[...] auf Bemühen des Hauptlehrers Josef Dürbaum kam Lehrer Franz Pick zu uns als Dirigent, welcher 28 Jahre den Chor geleitet hat. Unter seiner Leitung hat unser Chor eine schöne Zeit mit vielen Konzerten und fröhlichem Zusammensein erlebt. Herr Franz Pieck war bei uns so verwachsen, wie es  wenige im Erftsängerkreis als Dirigent gewesen sind, ihm war keine Stunde zu viel, für jeden Freund und Kamerad. – leider hat er im Jahre 1950 den Stab niedergelegt. Ihm sei auch hier von Herzen für sein Wirken unter uns im Interesse des deutschen Liedes gedankt. Wie beliebt Herr Pieck bei uns war zeigt, daß die Sänger ihm zu seiner Hochzeit eine Standuhr zum Geschenk machten im Werte von 460,- M.,welche heute noch sein Zimmer schmückt. In Freude denken wir an jene Zeit zurück wo jede Gesangstunde uns wirklich Freude und Bedürfnis war […]“

 

In der Festschrift zum 50jährigen Stiftungsfeste des MGV- „Erholung“, veröffentlichte Franz Pick einen viel beachteten Aufsatz mit dem Titel:

 

"Entstehen und Werden des Deutschen Volksliedes"

 

In den Jahren 1949 – 1953 wirkte Franz Pieck als Rendant der Oberaußemer Kirchengemeinde St. Vinzentius.

1953 wurde er als Hauptlehrer nach Neu-Bottenbroich versetzt. Franz Pieck starb am 09.10.1973. Er und seine Frau Maria fanden auf dem hinteren Teil des alten Oberaußemer Friedhofs ihre letzte Ruhestätte.

 

 

 

 

 

Quellen:

- Heimatkunde von Oberaußem, Josef Dürbaum 1912

- Festschrift 50 Jahre MGV-Erhohlung

- Chronik MGV-Erhohlung, Wilhelm Lipp, 1958

- 100 Jahre Pfarrkirche St. Vinzentius, Christian Kämmerling

- Totengedenkzettel Franz u. Maria Pieck

- Foto, Text, Seitenlayout: Ulrich Reimann