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Der Tod von Heinrich Zander

Ausarbeitung von U. Reimann 

 

Nachfolgend wird die Geschichte des Oberaußemers Heinrich Zander, als besonderes Beispiel für die Auswirkungen der NS-Herrschaft auf die Oberaußemer Bevölkerung, in den Jahren des II. Weltkrieges näher beleuchtet.

 

Der am 24.4.1899 in Oberaußem geborene Heinrich Zander, war verheiratet mit Christine geb. Bex. Das Ehepaar hatte einen Sohn, Theo Zander.

Die Familie Zander wohnte in Oberaußem, An der Bahn.

 

Am 01.02.1945, starb Heinrich Zander im Kölner Gefängnis „Klingelpütz“ eines unnatürlichen Todes.

 

Man kann Heinrich Zander eigentlich aber nicht zu den Oberaußemer Ziviltoten des II. Welt Krieges zählen, aber sein Schicksal war mit den Ereignissen der letzten Kriegsmonate  so eng verknüpft gewesen, daß diese Geschichte, meines Erartens nach, unbedingt hier als mahnendes Zeitzeugnis festgehalten werden muß.

Das Oberaußemer Urgestein Martin Schneider, er wohnte in unmittelbarer Nähe der Familie Zander/Bex, hat wohl als einziger, die Vorkommnisse in seinem 1961 erstellten Buch „Kleine Familien- und Dorfgeschichte“, schriftlich festgehalten.

Von einigen anderen Oberaußemer Zeitzeugen habe ich Erinnerungserzählungen zum Fall Heinrich Zander erhalten, wobei sie alle angaben, die Geschichte aber nur vom Hörensagen her zu kennen und alles ja schon so lange her sei. Alle gehörten Geschichten unterschieden sich in der Darstellung der Ereignisse teilweise jedoch wesentlich. Da mir leider keinerlei, die unterschiedlichen Aussagen bestätigende Dokumente zur Verfügung standen, habe ich mich dann dafür entschieden, hauptsächlich die schriftlichen Schilderungen von Martin Schneider, in meinem Aufsatz für unsere Webseite zu verwenden.

Nachfolgend nun die wörtlichen Zitierungen von Texten aus dem Buch von Martin Schneider. „Kleine Familien- und Dorfgeschichte, 1961“

 

„ […] Tod von Heinrich Zander, Oberaußem

 

1944 mußten Männer auf Befehl der politischen Leitung der Hitlerpartei in der Gegend von Jülich Befestigungen bauen. Der Gastwirt Anton Nießen aus Bergheim folgte diesem Befehl nicht. Er hielt sich versteckt aus Furcht vor einer Verhaftung.

Eines Tages erschien Nießen in Frauenkleidern und wollte seinen Freund Heinrich Zander, an der Bahn, besuchen. Nießen wurde als Mann erkannt und von der hier stationierten Feldpolizei der politischen Leitung übergeben. Zander wurde als Freund ebenfalls verhaftet. Beide wurden in das Gefängnis Klingelpütz in Köln gebracht. Dort sind beide an Hunger und Kälte gestorben. […].“

 

 

Seine letzte Ruhe fand Heinrich Zander in der Grabstätte der Familie Bex auf dem alten Friedhof in Oberaußem

Der Grabstein des Familiengrabes Bex, auf dem alten Oberaußemer Friedhof erinnert noch heute daran. Hier steht geschrieben: „Heinrich Zander, NS-Opfer Februar 1945“.

 


Grabstelle Familie Bex / Zander, alter Friedhof Oberaußem

 

 

 

Quellen:

- Buch von Martin Schneider; Kleine Familien- und Dorfgeschichte, Oberaußem 1961, 18.

- Oberaußemer Zeitzeugen, vom Hörensagen

- Foto, U. Reimann