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Rede von Gerd Friedt im Rahmen der Gedenkfeier 70 Jahre Kristallnacht am 9. Nov. 2008 und Buchpräsentation der "Carpena Judaica" in Kerpen

 

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Mord und vorherige Enteignung und Ausbeutung der zu Ermordenden. 1942 war Kerpen judenfrei und ein jahrhunderte altes Kapitel der Stadtgeschichte vorerst geschlossen. Es leben heute unzählige Juden im Stadtgebiet von Kerpen, die sich auf Grund eines bundesweiten latent vorhandenem und auch offen gezeigten Antisemitismus nicht outen werden und die noch weniger eine neue jüdische Gemeinde hier etablieren werden. Hiermit so glaube ich, meine Damen und Herren, konnte ich Ihnen einen kleinen Einblick in 300 Jahre Kerpener Geschichte und seiner Juden vermitteln. Auch denke ich, ist in den letzten Jahren ein Stück Erinnerungsarbeit von der Jugend geleistet worden. Schuldgefühle braucht niemand zu haben, der nicht persönlich schuldig geworden ist. Ein ganz klein wenig Scham und Bescheidenheit wäre hie und da angebracht. Und seid's wachsam gegenüber den neuen rechten Propheten und nationalen Apologeten. Lassen sie sich nicht gegen Fremde aufhetzen. Fremd sind sie selber wenn sie eine Grenze irgendwo und irgendwann überqueren.

Ich habe die Ehre und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Kerpen, 9. November 2008

 

Gerd Friedt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gerd Friedt im Gespräch mit Besuchern
Eine persönliche Widmung für seinen Freund Uli Reimann

 

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