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Chronik der Familie Friedt

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Unseren Großvater Gerhard bezeichnen die Leute, die ihn kannten, als ruhigen, feinen und fleißigen Mann, der durch ein gepflegtes Äußeres in Erscheinung trat. Seine Liebe gehörte außer seiner Familie der Musik, der Jagd und der Schützengilde Oberaußem.

Mit seinen Brüdern pflegte er gemeinsam die Musik. Gemeinsam spielten sie auf Volksfesten zum Tanz auf. In späteren Jahren war er Mitglied der Bergmannskapelle des Kraftwerks Fortuna, mit denen er auf einem der Reichsparteitage zu Nürnberg in den 1930er Jahren aufspielen durfte. Im ersten Krieg 1914-1918 war unser Großvater Soldat in Frankreich, zum Glück für nur kurze Zeit. Ein Bruder, Kaspar, wurde vermisst und Schwager Leonard Schmitz fiel. In meiner Jugendzeit gab es noch eine Fotografie, die die Brüder Friedt in Uniform und Pickelhaube zeigte. Unser Großvater zeichnete, wie viele, eine Kriegsanleihe, von der nichts übrig geblieben ist.

Der erste Weltkrieg ging vorbei, und mit ihm der bescheidene Wohlstand des Großvaters Gerhard. Als freier Maurer in der Rezession der Nachkriegszeit war kein Geld zu verdienen und so entschloss sich Gerhard Friedt, als Maurer im Kraftwerk Fortuna anzufangen. Hier arbeitete er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1936? Die Zeit der großen Arbeitslosigkeit nach dem ersten Weltkrieg stellte auch für ihn eine schwere Zeit dar, in der er gezwungen war, seine inzwischen schon großen Kinder weiterhin zu unterstützen und die Wohlfahrtskommission zu Oberaußem um Unterstützung anzugehen. Obwohl liberal konservativ eingestellt, trat auch er der nationalsozialistischen Arbeitsfront bei im Glauben auf eine Besserung der Verhältnisse.

 

Dokumente von Gerhard Friedt sowie ein An- trag an die Wohlfahrtskommission in Ober- aussem

Bergmannskapelle, 3.v.r. G. Friedt, 5.v.r. Hermann Meier
Reichsparteitag in Nürnberg, 5.v.r. G. Friedt

 

Und wieder stand Krieg vor der Tür, in dem sein vom ihm 1906 / 07 gebautes Haus auf der Fortunastr. 16 zu Oberaußem zweimal schwer zerstört wurde. (Fotos)

Der zweite Weltkrieg war - wie für viele - so auch für unseren Großvater eine Katastrophe.

 

 

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