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Chronik der Familie Friedt

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Ehepaar G.H. Friedt und Frau Katharina geb. Or

 

 

Katharina Orth wurde am 14.2.1878 zu Oberaußem geboren als Tochter von Johann Paul Orth und Getrud geborene Berkele aus Sindorf. Die Familie Orth lässt sich ebenso bis ins 17. Jahrhundert in Niederaußem zurückverfolgen. Sie geht auf den Förster zu Niederaussem, Cornelius Orth 1695-1776 zurück, dessen Söhne und Enkel wiederum Förster in Niederaussem und Kleinkönigsdorf waren. Laut Aussage des Bickendorfer Täntchens, einer Tante unserer Großmutter, stammt die Familie Berkele von französischen Zigeunern ab, deren Nachkommen im beginnenden 20. Jahrhundert noch die Verwandten im Rheinland besuchten. Ein Erbe dieser Zigeuner mag der schwarze dunkelhäutige Menschenschlag sein, den wir noch heute in unserer Familie finden. Die Familie Berkele auch Piricule genannt geht auf Joes/Johann Piricule/Berkele zurück, der 1755 in Köln geboren wurde und 1814 in Kerpen verstarb. Hier wären die Kirchenbuch- eintragungen Köln zu überprüfen. Die direkte Linie Berkele, die noch heute in Türnich und Grefrath lebt, berichtete mir von diesem dunklen Typus in ihren Reihen.

Unsere Großmutter, Katharina, hatte einen Bruder, den Peter Orth, und zwei Geschwister von ihr verstarben im Kindesalter. Eine Tante unserer Großmutter, Gertrud Orth, war Lehrerin, was für Oberaußemer Verhältnisse schon bedeutsam war. Überhaupt war unsere Großmutter eine sehr gescheite Frau, (Schulabschlusszeugnis mit lauter 1ser und 2ern vorhanden) wenn sie auch sonst nicht sehr einfach war. Sie war der bestimmende Teil in der Familie und setzte ihren Willen stets durch.

 

Für meine älteren Cousinen war die Großmutter ein Vorbild, dem es nachzueifern galt. Auch war sie stets proper gekleidet und ihren Haushalt bezeichnete man als mustergültig. Sie hatte meines Erachtens kein besonders inniges Verhältnis zu ihren Enkelkindern und wollte am liebsten ihre Ruhe.

 

Die Tanten erzählten, dass die Großmutter, nachdem die Kinder größer waren und arbeiteten, sich geschont habe. In meiner Erinnerung stand die Oma nie sehr früh auf, frühstückte und half bei der Zubereitung des Mittagessens. Danach hielt sie Mittagsschlaf, stand gegen 16.00 Uhr auf und trank Kaffee. Je nach Wetter und Laune ging sie dann etwas spazieren und besuchte die Kinder oder sonstige Verwandte und Bekannte. Sie ging relativ früh ins Bett. Sie war ein eigener Charakter und es war sehr schwer in sie einzudringen und etwas von ihren Regungen zu erfahren. Sie starb nach kurzer Bettlägerigkeit 84-jährig am 23.5.1962 ganz ruhig im Kreise der Familie in ihrer gewohnten Umgebung. Allerdings hatte sie in früheren Jahren schon dreimal die letzte Ölung erhalten. Vor ihrem Tode hatte sie noch ihren Schwager Wilhelm besucht, der im WK I eine Auge verloren hatte und auf dem zweiten Auge infolge eines Tumors erblindet war. Diese Aufregung hat sie nicht verkraftet und starb drei Wochen später.

Aus der Verbindung Gerhard Friedt mit Katharina, geb. Orth, gingen eine Anzahl von Kindern hervor, die Generationen unserer Eltern. Zwei dieser Kinder, Josef Friedt und Paul Friedt, starben im Kindesalter. Sieben Kinder blieben den Großeltern erhalten.

Gertrud Friedt 1909 - 1988

 

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