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Entstehung des Bettmeralp Wintertourismus

von Gerd Friedt

 

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vorzügliche Alternative zur Engstlingensalp dar. Hier hatte Auxilius Stucky mit einigen anderen aktiv auf einen Anfang und Entwicklung des Wintertourismus auf Bettmeralp hingearbeitet. Auf diese anfängliche Entwicklung stieß Bernhard Michalski als er 1954/55 dann alleine unterwegs war um Bettmeralp zu erkunden, die er über die Riederalp erreichte, weil man ihm gesagt hatte, dass zur Bettmeralp keine Seilbahnverbindung bestünde. Die Riederer wollten anscheinend den Fisch für sich an Land ziehen. Dort auf Bettmeralp setzte er sich mit dem Posthalter Mangisch zusammen und verabredete mit diesem für Ostern 1956 eine Winterferienzeit mit 31 Personen auf Bettmeralp durchzuführen. Als Vorbote 1956 war Wilhelmine Becker, die Küchenfee der Gruppe, einen Tage vor dem abgemachten Termin auf Bettmeralp und war wie vom Donner gerührt als sie sah, dass nichts vorbereitet war. [Auch an Sie, Else Michalski und Frau Inden darf hier als gute Geister der Küche erinnert werden]. Der Posthalter, Alois Mangisch, hatte das Ganze für einen Scherz gehalten und es für unvorstellbar gehalten das im Winter eine größere Anzahl von Gästen oder gar Gruppen aus Deutschland Skiurlaub auf Bettmeralp machen wollten.

Dann wurde in einer Blitzaktion unter Zuhilfenahme vieler Hände die Alte Post, die Chalets Alpenblick und Mischabelblick wohnlich gemacht und es wurden Schlafmöglichkeiten für ca. 31 Personen geschaffen. Badezimmer, Toilette, Strom und fließendes Wasser gabs nicht in allen Unterkünften und als Waschgelegenheit und Toilette diente der im freien stehende Trog für die Kühe und ein Plumsklo. Als Beispiel seien hier die oben aufgeführten Chalets genannt. Franz Mattig, + 2013, ehemaliger Skischulleiter und Gründer, beschrieb einmal, wie sie als Buben im Chalet des Onkels ohne fließendes Wasser und bei Kerzenlicht lebten und herrliche Skitage auf der Bettmeralp erlebten. Aus diesem Anfang entwickelte sich dann ein jährlicher steigender Gruppentourismus und Zustrom von Touristen aus Frankreich welcher später von Deutschen überflügelt wurde. Die Gestaltung der Kirchenmusik zur Osterzeit war seit diesen Tagen bis zum heutigen Tag fest in der Hand von Bernhard Michalski und seinem Nachfolger in Kirchenmusik, Gregor Kugelmeier. Dieser musikalisch - künstlerische Aspekt hat viel zur Reputation und Entwicklung von Bettmeralp beigetragen. Hier entstand ein stilles Mäzenatentum

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