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Wo sich der Himmel mit der Erde verbindet

 

Doris u. Fridbert Schürmann,  2002

 

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dort steht schon seit über 3oo Jahren eine kleine Kapelle mit dem Namen „MARIA ZUM SCHNEE". Schnee gibt es dort genug, bis in den Mai hinein, man mag es als Glück oder Pech sehen. Für uns, eine Gemeinschaft von Menschen, die bei Skiferien, guter Musik und Gottesdiensten Erholung und Entspannung für Leib und Seele fanden, war es das PARADIES auf Erden, und ist es bis heute geblieben. In einer Osterpredigt wurde dazu einmal folgender Gedanke formuliert: Die einheimischen Walliser auf der gottgesegneten BETTMERALP haben ihre Intelligenz dazu genutzt, diese ihre Heimat so zu gestalten, dass auch heute noch nichts von dem ursprünglichen Charakter eines heimeligen Bergdorfes trotz zeitgemäßer Anpassung an Technik und Fortschritt verloren gegangen ist.

So sagte einmal ein kleiner Schuljunge, der aus den Erzählungen seiner Freunde von vielen anderen Skiorten hörte: Ich kenne nur die BETTMERALP, aber dort habe ich von allem genug.

Wilhelmine Becker nach 1956. Die Alpe mit wenigen Häusern

Unweit von Brig im Rhonetal war es 1956 nicht so leicht, das Hochplateau der Bettmeralp zu erreichen. Es bedurfte schon einer gehörigen Portion Pioniergeistes und einer gesunden Mentalität eines Rübezahls, als BERNHARD MICHALSKI (gest. 1991), Jugendpfleger der Stadt Bergheim/Rheinld. und geboren in Ratibor (Oberschlesien), im Schweizer Kursbuch nach einem geeigneten Ort in Gottes schöner Welt das Skifahren zu betreiben, suchte. Der Weg über Mörel zur Riederalp und weiter zu Fuß zu Bettmeralp waren ihm dabei kein Hindernis.

Bernhard war ein begabter Musiker, u.a. ein begabter Geiger, dessen Musik in den gemütlichen Chalets am Abend so lieb erklang, dass man manches mal stehen blieb, und den Klängen seiner Musik lauschen musste. Gemeinschaft war das Wort, dass er mit Leben und Geist erfüllen konnte.

Zusammen mit seinen sechs eigenen Kindern waren es immer rund 30 Jugendliche und Erwachsene, die in Chalets wohnten und gemeinsam Verpflegung erhielten und Skitouren unternahmen. Natürlich gab es damals kaum Lifte. So ging man morgens zuweilen mit Albert Stucky (2001 verst.), dem grandiosen Bergführer, auf Skitour über den Gletscher zur Concordiahütte. Über den Märjelensee stieg man mit den Fellen ca. acht Stunden auf, um an den nächsten zwei Tagen das Jungfraujoch und die Ebenenfluh zu erreichen. Tagestouren nach Saas Fee und zum Alalinhorn waren ebenfalls unvergessliche Erlebnisse.