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Entstehung des Bettmeralp Wintertourismus

von Gerd Friedt

 

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was der neuen Kirche Bettmeralp zugute kam. Was hier mit den Jahren an künstlerischer, wissenschaftlicher und musikalischer Elite zu Gast war ist heute fast keinem bewusst mehr. Auch hatte seit den 1960er Jahren Bettmeralp, über die Osterzeit, plötzlich medizinisch direkte Versorgung von den Ärzten der deutschen Gruppen. Dies war kostenlos und wurde auch von den Einheimischen dankbar angenommen und genutzt. Es darf hier an Dr. med. Kajo Knoblich und auch Dr, med. Kaiser erinnert werden. Auch die internationale pastorale Betreuung der Alpe war mit den Gruppen immer gesichert. Parallel zum Skilaufen auf Bettmeralp wurden von B. Michalski zeitversetzt Skikurse auch in Neuastenberg / Sauerland, im Skiheim des Westdeutschen Skiverbandes und in den Weihnachtsferien auf dem Finkenhof in Blankenheim / Eifel organisiert, wo ich selber wie auch auf Bettmeralp als Skilehrer fungierte. Hier darf angemerkt werden das viele der Wintergäste auch gerne im Sommer zu Gast auf der Alpe waren. Zu den Sommergästen gehörte u. a. auch Kurt Biedenkopf, sächsischer Ministerpräsident, der mit Walter Stucky Bergtouren unternahm. In den 1970er Jahren dann Gruppen aus Bergheim nebst Anhang von bis zu 120 Leuten und

mehr, welche dreieinhalb Wochen Skiferien auf der Alpe machten. Das ganze firmierte zu dieser Zeit als : „ Gemeinschaft für internationale Begegnung" und wurde aus verschiedenen Töpfen bezuschusst. Im Anfang war Albert Stucky Skilehrer und Bergführer in einer Person. Er fand in seinen Söhne Bernhard, Walter und Peter, in der Skischule würdige Nachfolger. Später wie ich mich erinnere waren im Ferienlager Meiringen jahrelang Gruppen aus Hamburg und im Matterhornblick hatten deutsche Studentengruppen ihr Quartier. Es darf hier an die Spannungen erinnert werden die durch die Selbstversorgungsmentalität der Gruppen entstand. Alles mitbringen wenig kaufen und auch die eigenen Skilehrer waren Usus. Das war den Einheimischen ein grosser Dorn im Auge. Durch Intervention des Hoteliers Hans Minnig, als Galionsfigur und anderer kam auch hier langsam ein Konsens zustande. Anerkennung herrschte auch über die Zunahme von internationalen Gästen welche mit den Gruppen kamen und den Lokalkolorit bereicherten. Mit der Zeit entwickelte sich dann auf der Alpe eine Winterinfrastruktur mit Hotels, Chalets, Restaurationen, Geschäften und einer Schweizer Skischule. Dieser Fortschritt ist wieder einem Stucky zu verdanken

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